Filzröhrling - aber welcher

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 7.889 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2017 um 21:28) ist von Pilzliebhaber.

  • Hallo zuammen,

    habe heute einen Röhrling gefunden.
    Direkt am Kiesweg Grünstreifen zum Waldrand - Eichenwald.
    Hutdurchmesser 5 cm, Höhe des Pilzes kaum größer
    Geruch eher unbedeutend.

    Ich tippe auf den Pfirsichfarbenen Filzröhrling (Rheubarbariboletus persicolor) finde zu diesem aber leider nichts in GPBW.

    Alternativ kommt noch der Aprikosenfarbige Röhrling Rheubarbariboletus armeniacus) mit ins Spiel.

    Vom äußeren Erscheinungsbild und der Beschreibung gemäß BON könnte auch noch der Goldporige Röhrling (Aureoboletus gentilis) in Frage kommen. Allerdings finde ich hier in der Literatur nichts über blauende Röhren.

    So hoffe ich nun anhand der Bilder auf Hilfe aus dem Forum.

    Bin gespannt auf Eure Meinung.

    VG JoBi

  • Hallo !
    ich würde da an den Eichen Filzröhrling X. communis denken , leider ist die Stielbasis schon etwas mitgenommen .
    den Aprikosenfarbigen Filzröhrling ( X. armeniacus ) kannst Du ausschliessen der ist es mit Sicherheit nicht .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für Eure Antworten.
    Bin mir aber nicht sicher ob Ihr richtig liegt.
    Für Eure Vorschläge fehlt mir das zumindest leichte blauen des Tramas oder auch der rötliche Übergang von Huthaut zum Fleisch.

    Der mir bekannte typische rissige Hut des Rotfußröhrlings und der doch eher markante dünne Stiel fehlt bei meinem Exemplar. Die Farbe des Stiels bei meinem Fund ist eher gelblich und nur ganz leicht rot / rosa überzogen und nicht kräftig rot oder violettrot wie beim Rotfußröhrling oder fast schwarz wie beim Falschen Rotfußröhrling.

    Auch geht die Farbe des Hutes bei meinem Fund in eine deutlich andere Richtung wie die beim Rotfußrörling.

    VG JoBi

  • Hallo Kowalski,

    genau diese Beschreibung ist es zu der ich auch tendiere aber noch eine Bestätigung suche.

    Was mich stört: Vorkommen Mittelmeerraum. Natürlich ist es bei uns in den letzten Jahren immer wärmer geworden und wir sind mehr von der Sonne wie vom Regen gesegnet. Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass er auch bei uns vorkommt.

    Der Sachverhalt des Vorkommens könnte auch erklären weshalb ich ihn im Buch Großpilze Baden Würrtembergs nicht finde ;)

    Was mir an der Beaschreibung gut gefällt ist die Farbgebung beim Durchschnitt des Pilzes. Das passt sehr gut zu meinem Fund. Auch die übrigen Bilder und Beschreibungen passen sehr gut.

    Würde mir jetzt noch eine Literaturangabe wünschen in der der Pilz auch vorkommt mit der ich meinen Fund vergleichen könnte ....

    VG JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Da es kein Aprikosenfarbener Röhrling (Xerocomus armeniacus) sein kann, wie Harry schon festgestellt hat, kann es auch kein Xerocomus persicolor sein. Die beiden sehen sich extrem ähnlich, nur daß dioe Fleischfarben im unteren Stielteil bei X. persicolor noch intensiver sind und beim Trocknen erhalten bleiben. Neben ein paar mikroskopischen Merkmalen.

    "Rotfußröhrling" im Sinne von Xerocomus chrysenteron kann man ausschließen, denn da ist ja null weinrotes Stielfleisch zu erkennen. Auch wenn man sich da nicht auf die Form und auch nicht auf die Huthaut verlassen sollte, denn das variiert je nach Alter, Standort und Witterung erheblich.

    An einen Eichenfilzer (Xerocomus communis / Hortiboletus engelii) glaube ich aber auch nicht, einerseits wil null karottenrote Pünktchen (unterster Ziofel der Stielbasis sieht im Schnitt ja ganz ok aus), andererseits weil eben doch deutliche Rippen am Stiel, die für eine "Pseudorippenzeichnung" zu kontinuierlich und zu kräftig sind.

    Ähm...

    Langer Rede kurzer Sinn:
    Es gibt rothütige Formen der Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus), und genau das denke ich, sollte hier vorliegen. Auch wenn das Fleisch im Hut etwas blass geraten ist, aber die blauenden Röhren, die Stielrippen, das blass ockerliche bis weißliche Basismycel, ein feiner Anflug von rosabraun im Schnittbild des Stieles...
    Das passt schon mal alles soweit zur Ziegenlippe.


    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für den spannenden Dialog.

    Bleibt für mich noch eine Frage offen.

    Harry und Beorn schreiben mit sehr großer Bestimmtheit, dass Aprikosenfarbener Röhrling (Xerocomus armeniacus) und Pfirsichfarbener Röhrling (Xerocomus persicolor) definitiv ausscheiden.

    An welchen Merkmalen macht Ihr das denn konkret fest?

    VG JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, JoBi!

    Das wichtigste Kriterium ist da das Schnittbild. Der Aprikosenfarbene Röhrling ist total zweifarbig: Im Hutfleisch und oberen Stieldrittel +/- stark blauend, im unteren Stieldrittel mit orangenem Fleisch. Das sieht hier eben ganz anders aus, da ist keine Ählnichkeit mit keinem der Aprikosenfarbigen Röhrlinge erkennbar, den ich jemals durchgeschnitten habe.


    LG, Pablo.

  • Hallo Matthias,

    super Link mit tollen und vor allem sehr aussagekräftigen Bildern!
    Solche klaren Aufnahmen vermisse ich hier auf den entsprechenden Seiten so manches mal...:)

    LG Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Oh ja, die Bilder der italienischen Kollegen sind schon ausgesprochen gut.
    Und zwar nicht nur in diesem Artportrait. :agree:


    LG; Pablo.

  • Zitat von antoff pid='38340' dateline='1500407644'

    Hallo JoBi,
    auf der folgenden Seite gibt es gute Bilder des Schnittbildes des Aprikosenfarbenen Röhrlings. Da wird der Unterschied dann ziemlich deutlich.
    http://www.matsutake-kaufen.de

    Viele Grüße
    Matthias


    Es wird wohl eine Ziegenlippe sein. Für einen Rotfußrührling sind mir die Röhren irgendwie zu hell und der Stiel zu wenig gerötet.

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliebhaber (22. Juli 2017 um 21:30)