Glattstieliger Hexenröhrling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.717 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. August 2017 um 20:59) ist von Beorn.

  • Hallo,

    meinereiner meint den Glattstieligen Hexenröhrling gefunden zu haben.




    Grüße Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph (31. Juli 2017 um 20:25)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Wenn der nur blos eine Woche jünger wäre, der Fruchtkörper...
    Das ist aber ja nicht deine schuld.
    Schneid mal durch (längs, von Stielbasis bis Hutscheitel) dann sehen wir vielleicht mehr. Und - auch wichtig: Fundort? Lage sonnig / schattig, Meereshöhe, Wärmeindex, Bodenazidität, Begleitbäume, Geländetyp?
    Weil nur aus der Perspektive kann das alles Mögliche sein, sogar ein Flocki oder eine netzhexe oder ein Schönfußröhrling mit rot überlaufenen Poren (gibt's wirklich, kein witz!). Daß es nachher für eine solide Bestimung reicht, kann ich nicht versprechen, aber man kann es ja wenigstens mal ernsthaft versuchen.


    LG; Pablo.

  • Sodele, anbei noch drei Bilder; eine Wiese am Straßenrand, Birken, sonnig und es war nicht der Einzige, alle anderen auch so groß.

    Gruß Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph (31. Juli 2017 um 21:33)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Danke.
    Interessant dabei: Kein einziger Madengang im Fleisch.
    Das wäre untypisch sowohl für Glattstielige Hexen als auch für Netzhexen - im Grunde für alle Arten, die nun der Gattung Suillellus zugeordnet sind. Die zeichnen sich ja im Unterschied zum Flocki (Neuerdings als "Neoboletus" eingeteilt) durch recht weiches, lockeres Fleisch aus, das rasch von Tierchen zerlöchert wird. Beim Flocki kommt das sehr selten vor, die sind meistens wegen dem kompakten, festen fleisch bis ins Alter madenfrei.
    Aber: Flockis haben seltenst irgendwelche Rottöne im Stielfleisch. Unten in der Stielbasis kommt das vor, aber so weit herauf wie bei dir habe ich es bei noch keinem Flocki (auch im hohen alter) gesehen.
    Plus: Ich meine da im Schnitt Ansätze einer Bataille - Linie zu sehen. Also eine hauchdünne, rot gefärbte Schicht des Hutfleisches da, wo die Röhren am Hut sitzen.
    Das könnte nur der Netzstielige Hexenröhrling, beim Glattstieligen und beim Flocki kommt das nicht vor.
    Aber auch das kann bei dem alter ein Artefakt sein, ausgelöst durch verschiedene Zersetzungsprozesse.
    Hutfarbe wiederum würde besser zum Flocki passen, die gesamte Staur des Pilzes (breite, dicke, große Fruchtkörper) und die Hutfarbe (sattes braun, kein rot, kein rosa, kein gelbbraun) nicht wirklich zum Glattstieligen; das fehlende Stielnetz kann im Laufe der Zeit verwittert sein, dieses merkmal kann man bei einem so alten Pilz nicht sicher beurteilen.

    Tendenziell, mit allen Details zusammen, würde ich da am ehesten von einer Netzhexe ausgehen. Aber das ist auch nur ein gefühl, nur besierend auf diesem einen fruchtkörper. Nun müsste man die Kollektion am Fundort noch detaillierter beobachten, gucken, ob es noch ein paar jüngere Exemplare gibt, wo man die Hutfarben im Fruschzustand beurteilen kann und auch ob die vielleicht ein Stielnetz hätten.

    Puh...
    In manchen Fällen ist die Röhrlingsbestimmung irgendwie auch nicht so einfach. :wink:


    LG; Pablo.

  • Danke für die ausführliche Erklärung. Vielleicht finde ich mal jüngere Exemplare. Was natürlich im vorbeifahren in einem 6.5t nicht so ganz einfach ist.
    Sehen, erkennen, halten und auf den Rückwärtigen Verkehr noch achten ;)

    Gefunden hatte ich das Exemplar in der Rhön. Allerdings habe ich grade noch ein anderes Bild in Augenschein genommen vom selben Platz und siehe da, das Netz ist zu erkennen. Habe es im obigen Beitrag mit den Bildern eingefügt.

    Ergo..... der Schein trügt oder Spes saepe fallit.

    Grüße Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph (31. Juli 2017 um 21:34)

  • Zitat von Beorn pid='38591' dateline='1501527928'

    Interessant dabei: Kein einziger Madengang im Fleisch.
    Das wäre untypisch sowohl für Glattstielige Hexen als auch für Netzhexen


    Hallo Pablo,

    ich hatte auch schon einmal zwei riesige Netzhexen (31cm Hutdurchmesser) ohne jeglichen Madengang. Unmöglich ist das also nicht. Die waren aber deutlich jünger als der vorgestellte Geselle.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    Nein, nicht unmöglich, nur ungewöhnlich.
    Ich meinie, ich hatte auch schon Flockis mit Madengängen (absolute Rarität!) und ausgewachsene Sommersteinis ohne Madengänge (auch extrem selten!). :wink:

    Also zurück zu dem Fund hier: Wenn es in unmittelbarer Nähe Exemplare mit Netz gab, dann dürfte das die These bestätigen. Und dann ist es uU gar nicht nötig, mit 6,5 Tonnen an ungünstiger Position auf der Straße halten zu müssen.


    LG, Pablo.