Sandröhrling, Gallerttrichter, Reizkermutation?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. August 2017 um 10:42) ist von JoBi.

  • Hallo zusammen,

    hatte heute einen erfolgreichen Pilztag, :)

    der allerdings noch ein paar Fragen aufwirft.

    1. Bei dem vorliegenden Röhrling tippe ich auf Sandrörling (Suillus variegatus). Kiefern waren auf jeden Fall in der Nähe

    2. Hier dürfte es sich um den Rötliche Gallerttrichter (Guepinia helvelloides) handeln.


    3. Habt Ihr schon mal so eine Reizkermutation gesehen. Zuerst dachte ich an einen Porling - der Stiel und die rote Milch waren aber dagegen. Wo sind aber die Lamellen hin?


    Freue mich auf Eure Kommentare.

    VG JoBi

  • Hallo Jobi,

    sehr schöne Funde, zur Zeit ist einiges los im Heuchelberg!

    Schau mal bei "Steinreizker", d.h. Befall mit einem Schmarotzerpustelpilz.

    Viele Grüße

    PilzHex`

    _________________________________________

    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • ha, der "Reizker" sieht unheimlich aus. Warst du kurz mal in Tschernobyl spazieren? Da braucht man schon mal Fantasie, um überhaupt auf Reizker zu kommen. War es über die Milch? Es stellt sich ja auch die Frage, welcher es wäre. Ich hab grad ein bisschen geschaut, was zum Ausfall der Lamellen führen könnte, - nichts gefunden. lgk

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für Eure Infos.

    Pilzhex, in der Tat auf dem Heuchelberg da ist viel los. Vor allem sehr viele Täublinge, Milchlinge und Perlpilze. Allerdings muss ich in diesem Fall gestehen, dass ich im Nordschwarzwald "geplündert" habe ;)
    Da ist die Vielfalt noch größer!

    Den Steinreizker habe ich so zum ersten mal gefunden. Die Pilze waren in der Tat sehr hart und wie es der Zufall so will auch noch an einem Reizker.
    Die stehen dort derzeit zu hunderten rum. Ich hätte 5 Körbe allein nur mit Reizkern füllen können.

    So kanns weiter gehen ... :)

    VG JoBi

  • Hallo JoBi,

    "Steinreizker" zu finden, geschieht tatsächlich nicht oft. Diese Pilze entstehen durch Unterdrückung des Hymenophors durch parasitische Pilze. Diese kommen sowohl bei Milchlings- als auch bei Täublingsarten vor. Die Lamellen werden von Aslomyceten befallen, welche ein hartes Filzlager (Subikulum) erzeugen. Diese Ascomyceten können verschieden farbig sein, z.B. grün, blass ziegelrot und gelbbräunlich. Außer Täublingen und Milchlingen können auch andere Arten betroffen sein.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für die weiterführenden Infos.
    Schon spannend was die Pilzwelt uns so bietet.

    Ich war gestern nochmals in einem angrenzenden Wald. Dort standen auch ein paar der Steinreizker. Sie sehen schon klasse aus.

    VG JoBi