Muskelschwund durch Boletus edulis (Steinpilze)

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.134 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2017 um 18:37) ist von KowalskisGeist.

  • Beim Lesen der Geschichte rund um die Entdeckung der Giftigkeit des Grünlings bin ich darauf gestoßen, dass 2005 im finnischen Laborversuch Mäuse ebenso Muskelschwund erlitten als man ihnen eine hohe Menge an Steinpilzen gab.

    Dadurch aufgeschreckt (der Steinpilz giftig? Kann doch nicht sein) und interessiert habe ich weiter gegoogelt und bin auf den folgenden Artikel gestoßen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16446499

    Für alle die nicht so gut Englisch können: Im Ergebnis vermutet man dass alle Speisepilze Blutwerte verändern sobald man mehr als die offenbar kritischen 9g pro kg Körpermasse zu sich nimmt.

    Allzu opulente Pilzmahlzeiten scheinen also doch eher ungesund zu sein.

    Würde mich freuen wenn wir uns hier mal etwas darüber austauschen.

  • Hallo,

    ich denke wenn man solche Mengen an Lebensmitteln auf einmal zu sich nimmt sich bei jedem die Blutwerte verändern. Versuche einmal bei 70kg Körpergewicht 6,5kg Äpfel auf einmal zu essen. Vor allem die Blutzuckerwerte würden da in den lebensbedrohlichen Bereich gehen

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Dass Speisepilze und Vitalpilze Blutwerte, Blutdruck etc. beeinflussen ist eigentlich bekannt. Ich beschäftige mich sehr intensiv mit der Heilwirkung von Pilzen. Dass manche von ihnen wie Lepista nuda blutdrucksenkend wirken usw. ist ja auch erwünscht.
    So generell wirkt fast jedes Lebensmittel irgendwie auf den Körper. Du kannst dich auch mit kristallklarem Wasser vergiften.
    Die 9 Gramm pro Kilo Körpergewicht wären bei mir ca. 80 dag Pilze, und das täglich über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen, damit es relevant ist. Denn so einmal Mahlzeiten zählen nicht wirklich.

    Vom Steinpilz hab ich das noch nie so gehört.

    Ich find das Thema insofern interessant, also viele Leute die Wirkung von Pilzen unterschätzen und dann ganz erstaunt sind, was so eine Übderdosis Schmetterlingstramete ausmachen kann, oder auch Birkenporling. Es ist lange nicht richtig Birkenporling zu konsumieren, nur um Krebsphrophylaxe zu betreiben. Ich denke, dass Pilze sehr potente Mittel sind um die Körperfunktionen zu beeiflussen, auch die mentalen, nur wird das immer so scharf getrennt in: ist total gefährlich und eher gesund. Diese Einteilung kann ich ganz einfach nicht verstehen, denn es gibt keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
    Psilocypin war schon einmmal synthethisiert auf dem Pharmamarkt und wurde dann wieder vom Markt genommen. Ebenso LSD, auch ein Pilz als Vorbild, das Mutterkorn. Nur als Beispiel für das Interesse an einem Anitdepressivum, das so nicht funktioniert hat. Eine Wirkung ist eine Wirkung und damit relevant.

    Andererseits würde ich so einer einzelnen Studie auch nicht allzuviel Bedeutung beimessen. Es ist jedenfalls ein spannendes Thema. Die Natur ist da voller Überraschungen und es lohnt sich wirklich hier zu forschen, wenn es einem interessiert. lgkg