Mit blossen Händen…

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.098 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. September 2017 um 21:50) ist von KowalskisGeist.

  • … habe ich heute für Ordnung gesorgt.
    Bei einem Routinegang im Wald musste ich etliche Schwammerl finden, die sich nicht an das Wochenendausgehverbot hielten und mitten am Weg lagerten. Meist waren es die üblichen Verdächtigen. Es waren aber eher seltene Gäste da.
    Wie dieses suspekte Schwergewicht gleich zu Beginn.
    Wie man sieht hat er auch Geld gefordert, aber ich habe mich tatkräftig zur Wehr gesetzt und ihn auseinander genommen.
    Trotz genauer Überprüfung gab er seinen Namen nicht preis. Er zeigte mir nur seine cremefarbenen Lamellen, die einem stark trichterförmigen Hut sehr dicht standen und nicht brüchig waren. Er duftete währenddessen eher süßlich vor sich hin. Wahrscheinlich eine Schutzbehauptung auf olfaktorischem Wege. Seine Konsistenz war sehr fest und die Bruchstellen zeigten ein festes Fleisch. Zum Reinbeißen. Anis? Obst? Auch keinerlei Hohlräume, Kammern. Der Stiel verhältnismässig kurz und dick. Natürliche keine Knolle. Die Hutfarbe würde ich mal mit hellem freundlichem Ocker beschreiben.
    Nadelwaldboden. Sauer.

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    4. ein Alien wollte ein Selfie von sich. Diesen Wunsch konnte ich umgehend erfüllen. Es wolle damit seinen Artgenossen imponieren und behauptete im Posting bereits im Besitz des iPhones X zu sein.

    5. Dieser kleine Schmarotzer wollte sich gerade verdünnisieren…

    Mit seinem braunen Hut und einem auffällig dünnen wie fast plastikartigen Stängel hat er mich so verwirrt, dass ich vergaß den Hut von oben aufzunehmen. Trotz seiner verschwindenden Art hat er einen Geruch, an dem sich so mancher Speisepilz ein Beispiel nehmen könnte.
    Sein Hut war leicht konisch und von einem warmen Braunton, eher samtig. Einzelgänger.
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    Dass man es auch übertreiben kann bewies diese Familie. Mitten am Weg, ein Überbelag, inklusive "Verbänderung". Unter dem naja Vorwand einer Notevakierung musste ich sie leider in die Pfanne hauen. Von wegen, sie wären Raslinge oder so… Damit waren sie vielleicht bei den anderen Spaziergängern davon gekommen.
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    Ein sehr entspannter Fichtenreizker hingegen zeigte mir seine Lamellen.
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    9. Dann noch diese Herrschaft mit auffallendem rötlichem Fuss und gelblichen breit stehenden Lamellen. Der Hut war glitschig, braun, ein kleiner Trichter, mittig, im Trichter etwas heller. Noch im Auto rochen meine Finger nach einem widerlichen alten Fisch. Er hatte so gut wie keine Wurzel/Knolle. Höhe ca. 10 cm. Hut ca. 6- 7 cm. Er ist auf den Fahndungslisten sämtlicher Pilzekenner und wird nicht weit kommen. Dabei hatte sein Fleisch doch auch ein bisschen süsslich gerochen, und war gar nicht so abstoßend.

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    11. Diese Pilze hatten wirklich Glück vor den Horden von Pilzesuchern und Spaziergängern von mir gerettet worden zu sein.
    Ihnen steht noch eine letzte Leibesvisitation (Parasiten/ falsche Identitäten) … bevor sie ihrer Bestimmung zugeführt werden.

    Sorry, ich wollte halt wieder mal Blödsinn schreiben :)

    LGK.

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Der erste sollte trotz unbrüchig erscheinenden Lamellen ein Täubling oder Milchling sein. Bei den Milchlingen müsste man den in der Gruppe um Lactarius vellereus suchen, bei den Täublingen in der um Russula delica. Auf deutsch wird glaube ich alles irgendwie "Erdschieber" genannt, was ich sehr verwirrend finde, da es ja um mehrere verschiedene Arten aus zwei unterschiedlichen Gattungen geht.

    Der Pilz vor dem Grüppchen von Lachsreizkern dürfte der Hornstiliege Schwindling (Marasmius cohaerens) sein.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo!

    Also ich hatte denselben Gedanken "Erdschieber", schon im Wald. Deswegen habe ich nach einer Milch gesucht, die Lamellen in diese Richtung gequält. Aber keine Milch. Obwohl es an einer Stelle so aussieht, das war aber eher eine Schnecke. So ähnlich wie beim Reizker-Bild.
    D. h. ich hätte gar keine Milch probieren können, um weitere Informationen in diese Richtung zu haben.
    Russula delica schon eher. Dazu würde auch die sehr ausgeprägte Trichterform passen. Gute Idee.

    Marasmius cohaerens stimmt zu 100%. Hab ich mir gerade durchgesehen. Auch der samtige Hut, den ich den nicht auf dem Bild habe. Das besondere ist der Stiel, "hornartig" steht in der Beschreibung - das ist es. Ich habe es ja mit plastikartig beschrieben. Fundort war zwar der Nadelwald, aber ich habe den auch noch nie gesehen.
    Danke. lgk