Wie unterscheide ich Ritterlinge und Täublinge?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 7.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. September 2017 um 08:18) ist von weda.

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier. Bin schon lange eine Schwammerlsammlerin (Maronen, Steinpilze, etc.). Sammle auch gerne Safranschirmlinge und Semmelstoppelpilze.
    Mein Wissen beruht weitgehend auf dem, was ich beim Schwammerlsuchen von Oma gelernt habe.
    Jetzt würde ich gerne das Sammeln auf Täublinge erweitern.
    Ich glaube meine Oma hat die Begriffe Täublinge und Ritterlinge synonym verwendet, und diese auch nicht gesammelt. Sie sehen auf den Bildern auch recht ähnlich aus. Was sind denn die Unterscheidungsmerkmale für diese Gattungen?
    Vielleicht nimmt sich jemand die Zeit und erklärt mir das? Vielen Dank schon mal dafür!
    LG

    Königin des Chaos

  • Hallo Königin des Chaos,

    Täublinge sind Blätterpilze mit spröder Konsistenz. Alle an diesen Pilzen bröckelt und bricht bei Berührung mit einer Ausnahme, das ist der Frauentäubling. Täublinge haben deshalb auch ihren Namen, weil sie so spröde und taub vom Geschmack her sind.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Königin des Chaos,

    Täublinge sind Blätterpilze mit spröder Konsistenz. Alle an diesen Pilzen bröckelt und bricht bei Berührung mit einer Ausnahme, das ist der Frauentäubling. Täublinge haben deshalb auch ihren Namen, weil sie so spröde und taub vom Geschmack her sind.

    Täublinge.compressed.pdf

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hm..., dann hatte ich bei meinen ersten Bestimmungsversuchen wohl tatsächlich den Frauentäubling mitgenommen. Die Ockertäublinge habe ich stehen lassen, weil ich sie zwar zweifelsfrei erkenne, aber diese nicht schmackhaft sein sollen.
    Tatsächlich hat es mich irritiert, dass die Lamellen nicht brüchig sind, was mich zu meiner Frage gebracht hat.
    Vielen Dank Frau Weisheit für die Antwort und die Zusammenstellung über Täublinge.

  • Hallo Königin!

    Am besten du versuchst mal bei Täublingen und Ritterlingen die Stiele zu brechen. Bei Täublingen in frischem Zustand werden diese mit einem deutlichen "Knacken" brechen und dich Bruchstelle relativ glatt, wie wenn du ein Stück Käse oder Apfel brichst. Bei Ritterlingen (und anderen) wird der Stiel holzartig, längsfasrig aufreißen und keine so glatten Bruchstellen haben.
    Täublinge sind -wie Veronika schon sagte- Sprödblättler, d.h. die Lamellen sind spröde und schneien, wenn du mit dem Finger und etwas Druck darüber fährst, wie Mandelsplitter zu Boden. Ausnahmen bilden hier, ich wiederhole Veronika und ergänze, der Frauentäubling und der Grasgrüne Täubling (Russula aeruginea). Vorsicht jedoch mit grünen Täublingen: Verwechslungsgefahr mit dem grünen Knollenblätterpilz!
    Ritterlinge sind ebenso eher dickfleischige Pilze, von Farbe und Form sehr flexibel. Typisch für die Ritterlinge ist der sogenannte Burggraben, den die ausgebuchtet angewachsenen Lamellen um die Stielspitze bilden. Ritterlinge jedoch brechen immer faserig, nicht wie die Täublinge.
    Am besten du machst diese Versuche vor Ort im Wald, brich einige frische Fruchtkörper der Täublinge am Stiel und brich Stiele von anderen Pilzen: Schirmlinge, Ritterlinge, u.a..... und bald hast du die Merkmale Intus. :wink:

    Gruß

    Günter

  • Ritterlinge gehören zu den Faserblättlern, sie haben ausgebuchtete Lamellen. Täublinge sind dagegen Sprödblättler und haben in der Regel keine ausgebuchteten Lamellen.

    Liebe Grüße, Lars

    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.