Was könnte das sein?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.019 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2017 um 19:15) ist von Berni1960.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    wieder bin ich in der Suchmaschine nicht fündig geworden.

    Hier eine kurze Beschreibung:

    Standort unter einer Birke am Wegrand siehe Bild1. Teilweise in Gruppen aber auch einzeln.

    Hut fest , in der Mitte ocker bis fleischfarben -nach aussen hin heller. Haut nicht abziehbar, nicht schleimig, trocken. Auffallend ein Ring mit dunkleren Punkten auf der Hutoberseite bei den größeren Exemplaren.

    Stiel faserig, gerade ohne Ring, oben weiß nach unten bräunlich ocker.

    Geruch pilzig, erdig, frisch etwas bitter riechend.

    Lamellen hell bis chremefarben, mitteleng stehend mit deutlichen Zwischenlamellen vom Hutrand bis fast zur Mitte. Nicht brüchig, weich flexibel

    Sporenfarbe wird nachgereicht, falls erforderlich.

    Was könnte das sein?

    Für die Bemühungen und Antworten bedanke ich mich recht herzlich im Voraus.

    Gruß aus der Pfalz
    Berni

  • Der Geruch und die Hutoberseite liesen auf einen Rettichfälbling schließen. Allerdings sind die Lamellen hell, und der Stiel ist nicht flockig, bzw. geschuppt -was auf den von Sabine angedeuteten Ritterling hinweisen könnte.
    Habe mal einen Sporenabwurf vorbereit, vielleicht hilft die Sporenfarbe weiter.

    Vorerst vielen Dank für Eure Bemühungen.

    Gruß Berni

  • So, also die Sporenfarbe ist eindeutig weiß.
    Nach dem Vergleich aller makroskopischen Merkmale, auch der Geruch kommt hin und die Symbiose mit der Birke würde stimmen- habe ich mich entschlossen den Pilz Strohblasser Ritterling (Tricholoma Album) zu nennen.
    Vielen Dank Matyves und besonders Sabine für deinen geübten Kennerblick.

    Herzliche Grüße
    Berni

    Einmal editiert, zuletzt von Berni1960 (9. Oktober 2017 um 11:09)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Berni!

    Nur, daß der Geruch halt nicht zu Tricholoma album (im eigentlichen Sinne) passt. Der riecht blütig, etwas süßlich und aromatisch. Ein schwer zu definierender Geruch, aber durchaus angenehm (bei frischen Exemplaren).
    Das Problem ist, um die weißen Ritterlinge zu trennen, braucht man auf jeden Fall den Geruch frischer Pilze. Und da braucht es einige Erfahrung um "Scheunenstaub" (= Rote Beete = muffig erdkellerig = Tricholoma stiparophyllum), "Mehl" (also das Mykologenmehl also frisch angeschnittene Salatgurke = Tricholoma albidum), "vollgepisste Unterführung" (= Bahnhofsklo = vollgepinkelte Telefonzelle in der drei Stunden ein ungewaschener Junkie mit billigem Deo eingesprüht geraucht hat = Tricholoma lascivum) eben von "Blütenhonig" (= Tricholoma album) zu trennen.
    Tricholoma sulphurescens riecht auch noch mal ein bissel anders, sollte aber +/- deutlich verfärben. Tricholoma columbetta gibts auch noch, aber der sieht etwas anders aus.

    Dein Fund dürfte übrigens auf Tricholoma stiparophyllum hören, dann hättest du den Geruch schon mal drin. :wink:


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo und vielen Dank Pablo für Deine -wie immer von großer fachlicher Kompetenz zeugenden- Ausführungen.
    Du siehst mich am Boden zerstört ob meiner Fehleinschätzung des Ritterlings. Ich habe meine Entscheidung allerdings nach bestem Wissen und Gewissen getroffen.
    Allerdings ist das mit den Gerüchen bei Pilzen sehr,sehr schwierig. Jeder Mensch nimmt Gerüche und Geschmäcker unterschiedlich wahr.
    Als mir Sabine von einem Rettichfälbling geschrieben hatte und ich danach an den Pilzen gerochen habe, "glaubte" ich auch einen Rettichgeruch wahrzunehmen.
    Frisch vor Ort nahm ich einen etwas bitteren Geruch im Abgang wahr, etwa wie beim Knollenblätterpilz.
    Mit dem Geruch von Scheunenstaub kann ich überhaupt nichts anfangen. Das Glas Blütenhonig welches bei uns im Schrank steht, verströmt für mich gar keinen Duft wenn ich die Nase reinhalte.
    Du siehst für mich ist es schwer die Gerüche so genau zu beschreiben.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein so großes Duftrepertoire wie du habe (tz,tz,tz wo du dich überall rumtreibst ;) .
    Leider habe ich die Pilze mittlerweile entsorgt und der Platz wo ich diese gefunden habe ist doch einige Kilometer entfernt.
    Trotzdem bewundere ich Deine Geduld wie du dich hier bemühst und versuchst auch die blutigsten Greenhorns (zu denen auch ich mich zähle) zu belehren.

    Vielen Dank und einen schönen Abend in die Kurpfalz
    Berni