Fungi e Monti

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.435 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Oktober 2017 um 22:26) ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Forum!

    Das ist nun eigentlich schon eine halbe Ewigkeit her...
    Aber ich hatte versprochen, noch ein paar Bilder von meinem Urlaub im Valle Cannobina (Italien, Seitental des lago Maggiore nahe der Schweizer Grenze) zu zeigen.

    Anfangen will ich mal mit dem "Unpilzigen".
    Insbesondere ein paar Bilder vom Blick übers Tal vom Häuschen aus. Mit Wolkenlandschaften:


    Und vom Balkon am frühen Morgen, leider ist die Gegensonne hinter den Schleierwolken auf den Bildern nicht wirklich erkennbar.

    Sowie die Bilder einer kleinen Bergtour, die cih mit meinem Bruder unternommen habe. Von Falmenta mit dem Auto morgens nach Spoccia, von da hoch zur Bocchetta Fornale, nach links rüber auf die Rocce di Gridone und zurück. Kein Vergleich zu den schicken Klettertouren von Thomas, aber dennoch ein Spaß mit etwas Felskontakt und schönen Aus- und Tiefsichten.





    Oder ein Ausflug in ein Tal auf ca. 1300 Meter, die Weiden dort sind extensiv bewirtschaftet und das saftlings - und Rötlingsaufkommen normalerweise um die Zeit ziemlcih gut. Wenn es geregnet hat. Hat es, zumindest als wir hochfuhren. Alpine Gewitter sind schon eine Pracht und ein Spektakel, das ich mir immer wieder und aus so ziemlich jeder Perspektive angucken mag. Nur ein wenig geschützt sollte die Perspektive sein; also zB Hütte, Felsnische fernab jedes rostrot gefärbten Gesteins, oder eben Auto.

    Also das weiße auf dem nächsten Bild ist weder Schnee, noch Kirschblütenblätter, noch Gänseblümchen. Das ist Hagel.

    Und dann war da halt nix mit Saftlingen, zumal es vor den Gewittern erstmal zu lange zu trocken war.

    Ein paar wiederstandsfähigere Pilze standen noch rum:

    Insgesamt war es pilzlich nicht so richtig reichhaltig. In den ersten tagen noch viele Steinpilze, später dünnte sich das etwas aus. Wirklich interessante Funde waren eher wenige, aber ein paar davon kann ich zeigen.

    Amanita muscaria (Fliegenpilz):

    Craterellus cornucopioides (Herbsttrompeten):

    Ist übrigens eine der Pilzarten, von der ich es partout nicht hinbekomme, auch nur ein vernünftiges Bild zu machen.

    Entoloma lividocyanulum (Graublaustieliger Zärtling):



    Fistulina hepatica (Leberreischling):

    Gomphidius maculatus (Fleckender Lärchen-Schmierling):

    Wächst bei Lärchen und stets irgendwie zusammen mit dem Goldröhrling, dessen Mycel er anscheinend parasitiert.

    Suillus grevillei (Goldröhrling):

    Vom selben Standort natürlich.

    Gyroporus cyanescens (Kornblumenröhrling):

    Von dem leider nur einige Ruinen zu finden waren.

    Hydnellum compactum (Derber Korkstacheling):



    Leccinum pseudoscabrum (Hainbuchenröhrling):

    Phellodon confluens (Verwachsener Duftstacheling):

    Piptoporus betulinus (Birkenporling):

    Tricholoma columbetta (Weißseidiger Ritterling):

    Rheubarbariboletus armeniacus (Xerocomus armeniacus, Aprikosenfarbiger Röhrling):




    Da hoffte ich kurz, den Pfirsichfarbigen (Rheubarbariboletus persicolor) endlich mal gefunden zu haben, weil sich das Fleisch beim Trocknen vor allem im Stiel doch etwas stärker einfärbte, als ich es von anderen exsikaten kannte, aber da muss die Farbe wohl noch kräftiger und leuchtender werden. Die armeniacus - Plaques an den Zellen der Huthaut schließen jedenfalls den Pfirsichfarbigen hier wohl aus.

    Spielt aber auch nur eine Nebenrolle, denn alles in allem war es ein rundum gelungener Urlaub. :happy:


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    das sieht toll aus und klingt auch toll.
    Dein Mikroskop hattest du aber nicht dabei, sondern hast die Mikro-Aufnahmen dann zu Hause aus Exsikkaten gemacht, oder?

    Beste Grüße
    Sabine

  • Da sind ja richtige Raritäten dabei. ;)

    Liebe Grüße, Lars

    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.

  • Lieber Pablo!

    Jetzt wird mir langsam klar, was mir gefehlt hat. Deine reich bebilderten Berichte aus diesem Tal, von dem ich doch das Gefühl habe, es zu kennen. :wink: Nicht nur vom vorbei fahren, sondern aus früheren Berichten und vor allem von deinen Erzählungen. Bei Vollmond und kühlem Bier beim Hasenhof in Hornberg, zum Beispiel.

    Schön war die Zeit!

    Danke für deinen tollen Bericht mit sehenswerten Bildern. Auch wenn teilweise meine Höhenangst (lach nicht :zippit: ) ein unangenehmes Kribbeln verursacht, alleine beim betrachten deiner Bilder!

    Liebe Grüße

    Günter

  • Hallo pablo, feiner bericht, danke dafür!
    Gewitter in den bergen sind schon was besonderes, da wird man schon mal ganz klein...
    Kongophil=würde kongorot aufnehmen/binden und sich somit stärker einfärben?
    Danke jedenfalls für die urlaubsbilder!
    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, miteinander!

    Danke für's mitkommen, trotz Schwindel, Gewitter und steinigen Wegen. :wink:

    Also die Mikro Aufnahmen sind natürlich zu hause gemacht worden, aus Exsikaten.
    Ist zwar ein wenig mühselig, gerade bei so schrumpelnden Pilzchen wie Rötlingen, aber es geht schon auch.
    Das Mikroskop is ein Askania RME5, nichts Besonderes also, und fotografiert wird mit der alten Olympus automatik einfach durch's Okular.

    Was kongophil bedeutet, hast du schon richtig erfasst, Joe. :agree:

    Als Bergler mit Höhenangst, Günter? Na, ist aber auch wurschd, man findet auch immer einen Weg ohne Vogelperspektive. :wink:


    LG, Pablo.