Gürtelfuß

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 11.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Oktober 2017 um 01:57) ist von sami.

  • Hallo zusammen,

    liege ich richtig, wenn ich von diesem Exemplar behaupte er geht in Richtung Gürtelfuß?

    Lamellen Kaffeebraun ähnlich der Hutfarbe.
    Hut trotz feuchter Witterung nicht schleimig.
    Hutoberfläche glatt und hygrophan.
    Geruch undefinierbar - komisch.
    Markant der spitze Buckel in der Hutmitte.
    Habitat Fichte, Buche

    Freue mich wenn zumindest die Untergattung passt ;)
    alles weitere wird in diesem Bereich ohne Mikroskop ohnehin schwierig.

    VG JoBi

  • Hallo,

    eher einer der Risspilze... :) Risspilze sind überwiegend giftig und haben hohen Gehalt an Muskarin. Lediglich Inocybe adaequata, Inocybe cookei und Inocybe godeyi gelten als eßbar. Einige Arten, etwa Inocybe aeruginascens und Inocybe corydalina, enthalten weiterhin Psilocybin und sind als psychotomimetisch zu betrachten. Also Vorsicht ist hier geboten.. ;)

    [size=2][font="Roboto, arial, sans-serif"]Du lebst damit du dich selbst entdeckst und Bekanntschaft mit der Welt und deinem Schöpfer machst. Die Chance ist in deiner Hand mit der Welt in Klugheit und Umsicht zu reagieren, deine Grobheit zu verfeinern, dein Herz zu reinigen und deine Seele in Balance und Zufriedenheit zu bringen. Und wenn du die Reife erreichst, verlässt du diese Welt wie eine Pustelblume um in die Ewigkeit ein neues Leben zu beginnen.[/font][/size]

    Einmal editiert, zuletzt von sami (22. Oktober 2017 um 21:48)

    • Offizieller Beitrag

    Salut!

    Ich würde bei allen Risspilzen dringend vom verzehr abraten. Vor allem auch darum, weil keine der eben genannten Arten überhaupt makroskopisch wirklich bestimmbar ist. Ohne einen Blick auf Sporen, Kaulos und Cheilos wird's nix. :wink:

    Diese Pilze hier sind aber schon Schleierlinge, meiner Ansicht nach zwei verschiedene Arten, der auf den letzten beiden Bildern könnte eventuell Cortinarius torvus sein mit großer Unsicheerheit), bei den anderen kommen wir wohl kaum weiter als "Cortinarius (Telamonia) spec.".


    LG; Pablo.

  • Hallo!

    An Rißpilze glaub ich hier nicht! Ich denke dass du bei den Gürtelfüßen nicht ganz falsch liegst und hab Zweifel, dass der so einfach makroskopisch bestimmbar ist!

    Zeigst du da nicht zwei verschiedene Pilze?

    Gruß

    Tribun

  • Hallo Zusammen,

    wegen den wiederholten radialen Rissen am Hut dachte ich in erster Linie an die Risspilzen aber die Stielbasis auf die letzten zwei Bilder liegt es nah an Gürtelfüßer z.B. Cortinarius armillatus zu denken... :rolleyes::rolleyes::rolleyes: Dies ist echt eine schwere Ecke mit vielen Gefahren... Ich lass lieber die Finger von weg..:nonono:

    [size=2][font="Roboto, arial, sans-serif"]Du lebst damit du dich selbst entdeckst und Bekanntschaft mit der Welt und deinem Schöpfer machst. Die Chance ist in deiner Hand mit der Welt in Klugheit und Umsicht zu reagieren, deine Grobheit zu verfeinern, dein Herz zu reinigen und deine Seele in Balance und Zufriedenheit zu bringen. Und wenn du die Reife erreichst, verlässt du diese Welt wie eine Pustelblume um in die Ewigkeit ein neues Leben zu beginnen.[/font][/size]

    Einmal editiert, zuletzt von sami (22. Oktober 2017 um 22:57)

  • Hallo sami!

    Solche Risse entstehen gern bei Trockenheit bei den verschiedensten Fruchtkörpern.
    Und ja, für wen ist die Gattung der Cortinarien keine schwere Ecke? :confused:

    Nur, "mit Finger weglassen" kommen wir nicht weiter, sondern mir forschen, diskutieren, mikroskopieren.... so bleibt es doch spannend, oder? :)

    Gruß

    Tribun

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Ich finde, auch wenn es letztlich nur darauf hinaus läuft, daß man sagen kann, was es nicht ist, hat man ja schon was gewonnen. :wink:
    Host recht, Günter, Diskusssionen bringen schon was, auch wenn aam ende keine Bestimmung rauskommt. Es verbessert einfach die Formenkenntnis.

    So zB zu Cortinarius armillatus (Geschmückter Gürtelfuß):
    Das weiße Velumband unten am Stiel auf dem Bild vor dem schnittbild, das wäre bei Cortinarius armillatus nicht weiß, sondern leuchtend orange. Und meistens sind es auch mehgrere so gefärbte Bänder. Das orangebräunliche direkt unter dem Hut, da kommt die Farbe vom Sporenpulver. ist also nicht wirklich zu beurteilen.


    LG; Pablo.

  • Ja Pablo hast du Recht... Bei den jungen Cortinarius armillatus wäre das Velumband eher orange, bei den älteren etwas weniger. Auf dem vorletzten Bild sieht man zwei junge eher weißlichen Exemplaren. Bei den 1001 Cortinarien denke ich an Cortinarius fulvescens, aber Cortinarius saturninus, Cortinarius solis-occasus und Cortinarius dolabratus kommen auch in Frage. :hobo:

    [size=2][font="Roboto, arial, sans-serif"]Du lebst damit du dich selbst entdeckst und Bekanntschaft mit der Welt und deinem Schöpfer machst. Die Chance ist in deiner Hand mit der Welt in Klugheit und Umsicht zu reagieren, deine Grobheit zu verfeinern, dein Herz zu reinigen und deine Seele in Balance und Zufriedenheit zu bringen. Und wenn du die Reife erreichst, verlässt du diese Welt wie eine Pustelblume um in die Ewigkeit ein neues Leben zu beginnen.[/font][/size]

    Einmal editiert, zuletzt von sami (23. Oktober 2017 um 03:19)

  • Auf den erste Blick würde ich auch Cortinarius torvus vermuten.

    Liebe Grüße, Lars

    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.

  • Hi Sami,

    Deine Beiträge wirken auf mich so, als wenn ich in einem Forum über Quantenphysik mitrede.
    Ich erzähl was von Quantelung, Welle-Teilchen, Supraleitung usw. - und hab nicht den blassesten Schimmer davon.
    Du titelst zum Beispiel bei einem falschen Pfiffi mit "gehörte dieser Pilz zu den Cantharellaceae?"

    Das passt alles überhaupt nicht zusammen und wirkt auf mich total aufgesetzt.

    VG Boris

    Einmal editiert, zuletzt von Boris71 (23. Oktober 2017 um 19:02)

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die rege Diskussion und Eure Beiträge.

    Zuerst vermerke ich mal positiv, dass es sich hierbei tatsächlich um Gürtelfüße handelt. Die Velumreste am Stiel, die Farbe des Sporenpulvrs und der stark hygrophane Hut waren für mich die ausschlaggebenden Indizien. Schön, dass meine Einschätzung der Untergattung von Euch nun bestätigt wurde.

    2 Punkte gibt es noch von mir anzumerken.

    Zum einen gehe ich davon aus, dass es sich um eine Art handelt. Die Pilze stehen alle fast wie in einem kleinen engen Hexenring beisammen. Von oben betrachtet sahen die Hütte praktisch alle gleich aus - Hutfarbe, spitzer Buckel in der Hutmitte.
    Auch die Anordnung der Lamellen sowie die Lamellenform sind praktisch identisch.
    Nur die Stiele sind dann etwas unterschiedlich ausgeprägt.

    Auch wenn ich keine makroskopische Bestimmung der Pilze erwarte dennoch die Frage zur Hutform. Ich fand den spitzen Buckel schon sehr markant. Kann man daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen?

    Besten Dank für Eure Rückmeldung

    JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, JoBi.

    Solche Hutformenfindest du bei Dutzenden Telamonien.
    Vielleicht habe ich es schon mal erwähnt: Diese Untergattung enthält mehrere hundert Arten. Die Anzahl der Leute in Deutschland, die Arten mit einem Aussehen wie hier nach Bild einigermaßen sicher eingrenzen können, kannst du an zwei Händen abzählen. Keiner von denen ist hier im Forum aktiv (Uwe ist ein hervorragender Schleierlingskenner, aber mehr Phlegmacien, wenn ich mich nicht irre).

    Klar habe ich schon eine ganze Reihe von Kollektionen auch aus dieser Untergattung untersucht, mikroskopiert, nach FN geschlüsselt... Ein paar konnte ich sogar einigermaßen sicher bestimmen (vielleicht an die 20).
    Heißt also: Bei um die 30-40 richtig untersuchten Telamonien muss ich von mir behaupten: ich kenne ungefähr ein Sutzend Arten, fünf oder sehcs Arten kann ich aus der Hand bestimmen, wenn ich sie in der Hand habe.
    Heißt also vereinfacht ausgedrückt: Ich habe von dieser Untergattung keine Ahnung. Es hilft auch nichts, wenn ich mit Namen um misch schmeiße. Klar, könnte ich machen. Hilft aber nichts, ist eh nicht nachprüfbar.

    Das einzige, was ich von hier aus machen kann: versuch mal nachzuvollziehen, warum ich auf zwei Arten kam hier. lenke dabei das Augenmerk vor allem auf die Wuchsform (schlanke Stiele vs. dcike, eher kurze Stiele & va. Form der Stielbasis), die Velumbeschaffenheit (wie weit sind welche Strukturen am Stiel ausgebildet), die Hutoberflächen (hygrophan vs. nicht hygrophan oder streifig hygrophan vs. konzentrisch hygrophan).
    Was auf Bildern nicht zu beurteilen ist, spielt auch eine Rolle: Geruch, farbe des Velums bei jungen Pilzen (Velum noch nicht offen, noch nicht von Sporenpulver eingestaubt), Farben der Lamellen, Stielspitze und Trama bei jungen Pilzen.


    LG Pablo.

  • Hallo Pablo,

    besten Dank für die ausführliche für mich nachvollziehbare Antwort.

    Immerhin weiß ich jetzt, dass es in der Untergattung noch deutlich mehr Pilze mit spitzem Hut gibt. :wink:

    Mit Namen um Dich schmeißen sollst Du auf keinen Fall. Das hat was von munterem Pilzeraten. Jeder nennt einen Namen bis dann vielleicht per Zufall was passendes dabei ist.
    Ich bevorzuge eher die faktenbasierte Bestimmung die dann letztlich in die richtige Richtung führt - oder eben auch mal in eine Sackgasse ...

    Alle weiteren Punkte werde ich künftig versuchen noch besser zu berücksichtigen.

    VG JoBi

  • Hallo Boris,

    deine Bemerkung ist völlig gerechtfertigt und sorry, dass ich so komisch auftrete... Wenn du dir aber einen Quereinsteiger vorstellst, wäre die Sache nicht so sehr verwunderlich... Die Welt der Pilze ist Gegantisch. Wenn du z.B. mit deiner mittel-europäischen Erfahrung in China nach einem dort gängigen Pilz fragen würdest, dann werden sie dich als Ahnungslos einstufen. Erkennst du aber einen aus der nicht so gängegen Arten und sagst du denen etwas drüber, dann werden sie sehr skeptisch zu dir schauen.. so ähnlich ist die Sache... :)

    LG,
    Sami

    [size=2][font="Roboto, arial, sans-serif"]Du lebst damit du dich selbst entdeckst und Bekanntschaft mit der Welt und deinem Schöpfer machst. Die Chance ist in deiner Hand mit der Welt in Klugheit und Umsicht zu reagieren, deine Grobheit zu verfeinern, dein Herz zu reinigen und deine Seele in Balance und Zufriedenheit zu bringen. Und wenn du die Reife erreichst, verlässt du diese Welt wie eine Pustelblume um in die Ewigkeit ein neues Leben zu beginnen.[/font][/size]

    Einmal editiert, zuletzt von sami (24. Oktober 2017 um 11:54)