Buchenwaldwasserfuß?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 9.542 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2017 um 20:31) ist von antoff.

  • Liebe Pilzfreunde,
    diese Pilze habe ich letzte Woche in einem Buchenmischwald auf der Erde zwischen Moos und Blättern gefunden. Bei meinen Bestimmungsversuchen bin ich auf den Buchenwaldwasserfuß (Hydropus subalpinus) gekommen. Könnte das theoretisch stimmen?
    Die Breite des Hutes war um die 3 cm und die Länge um die 6 cm.
    Der Stiel wirkt auf dem einen Foto fast etwas knollig, kann mich aber leider nicht mehr erinnern ob das wirklich so war. Eher nicht. (Mensch, ich muss mir im Wald doch Notizen machen, sonst sind nach einer Woche die Erinnerungen doch schon etwas verblasst)
    Schon einmal vielen Dank und viele Grüße
    Matthias


    Einmal editiert, zuletzt von antoff (27. Oktober 2017 um 20:05)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    Bei diesem Pilz wäre ein Sporenabwurf auch zum Zungeschnalzen gewesen. :wink:
    Das ist bei Risspilzen aber oft so, daß die lange weiß bleibenden Lamellen einen erstmal gar nicht an einen Braunsporer denken lassen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank für deine Bestimmung. Mensch, da haben mich die weißen Lamellen aber ganz schön genarrt. Die Pilze machen es einem - besser gesagt mir :wink: - aber auch nicht einfach. Dabei klang "Buchenwaldwasserfuß" so schön :).
    Viele Grüße
    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von antoff (28. Oktober 2017 um 09:34)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    Den findest du aber auch noch, in meiner Gegend taucht der bevorzugt übrigens so im Frühsommer und bei genug Feuchtigkeit auch im Sommer und Spätsommer auf.
    Mit Ausreißern ist immer zu rechnen, aber so zwischen Mai und August wirst du die besten Fundchancen haben.


    Lg; Pablo.

  • Hallo Matthias,
    wenn du dich auf die Suche nach dem Buchenwaldwasserfuß machen willst, empfehle ich dir noch einen etwas anderen Standort aufzusuchen, als den, den du hier zeigst.

    Auf deinem Bild sieht man, dass der gefundenen Pilz sozusagen aus der Erde herauswächst. Und frischgefallenes Laub sozusagen lose daneben herumliegt.

    Der genannte Pilz wächst aber gerne in einer dicken, verrottenden Laubschicht, die mindestens schon vom Vorjahr dort liegt. Oft hat er einen langen Stiel, der tief in diese Schicht hineinreicht, eben bis zum Holzstück, an dem er sitzt.

    Auffällig sind auch die strahlend weißen, dichten, fast zart wirkenden Lamellen.

    Im Vorjahr gab es bei uns viele Pilze dieser Art, während ich heuer, obwohl genügend Feuchtigkeit vorhanden gewesen wäre, keinen einzigen Pilz fand. Irgendwas hat ihm dann doch nicht gepasst.

    Viel Glück bei deiner weiteren Suche im kommenden Jahr
    Roswitha

  • Hallo Roswitha,
    vielen Dank für deine Tipps, den Buchenwaldwasserfuß zu finden. Wirklich ganz lieb. Also werde ich mich im nächsten Jahr hochmotiviert auf die Suche nach dichten Laubschichten machen. Wäre doch gelacht, wenn ich ihn dann nicht endlich finden sollte. :)
    Und wenn es dann tatsächlich geklappt hat, werde ich ihn hier im Forum posten. Ha, da habe ich mir ja schon etwas fürs neue Jahr vorgenommen. :cool::)
    Viele Grüße
    Matthias

  • Hallo Donna,

    bei einem jungen Scheidenstreifling (auf meinem Foto ein Rotbrauner) erkennt man aber schon, im Gegensatz zu Matthias seinem Fund, die relativ starke Riefung am Hut:

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (31. Oktober 2017 um 12:01)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Zudem hat Matthias die Pilze hier wirklich sorgfältig und absolut fachgerecht aus dem Boden gebracht, wie man erkennen kann. Wäre da eine Scheide um die Stielbasis gewesen, man würde sie hier sehen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Donna,
    ja, du hast recht, dass "meine" Pilze auch eine gewisse Ähnlichkeit zu Scheidenstreiflingen haben. Aber sie hatten tatsächlich definitiv keine Scheide an der Stielbasis.
    Ich habe unterdessen noch einmal etwas geschaut, in welche Richtung es bei den Risspilzen gehen könnte und bin auf den gerandetknolligen Risspilz (Inocybe mixtilis) gekommen. Wenn ich nun davon ausgehe, dass "meine" Pilze tatsächlich knollig waren (wie gesagt, leider kann ich mich nicht mehr 100% erinnern), dann käme er zumindest optisch in Frage. Tja, leider kann ich das aber nicht mehr überprüfen.
    Auf den Fotos nach den ersten Mikrobildern auf folgendem Link hat er zumindest Ähnlichkeit:):
    http://www.funghiitaliani.it/topic/64045-inocybe-mixtilis/
    Viele Grüße
    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    ich fürchte, so einfach ist es in der Gattung bei weitem nicht. Selbst wenn wir wüssten, daß die Stielbasis eine deutilch abgesetzt - gerandete Knolle hat: Wie würden wir die von beispielsweise >Inocybe asterospora< oder >Inocybe xanthomelas< trennen? Wobei sich sicher noch ein paar weitere Arten mit +/- identischen makroskopischen Merkmalen finden ließen. Wenn die Knolle nicht abgesetzt gerandet wreä, wird's freilich noch schwerer. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank für deine weiteren Ergänzungen.
    Tja, wenn es so einfach wäre, würde es ja auch nicht so viel Spaß machen :). Inocybe mixtilis war auch nur eine optische Idee, in welche Richtung es theoretisch gehen könnte. Die anderen von dir genannten Arten hatte ich natürlich aber nicht auf dem Schirm.
    Ay, Risspilze sind echt eine schwierige Gattung.
    Viele Grüße
    Matthias