Bestimmungshilfe erbeten!

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.832 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. November 2017 um 10:13) ist von Der Biologe.

  • Ich bin´s, der Neue! :shy:

    Daher zunächst ein freundliches Hallo in die Runde der Pilzbegeisterten!

    Ich selber habe das Hobby Pilze schon in jungen Jahren von meinem Großvater geerbt. Und die Begeisterung ist bis heute geblieben.

    Und auch wenn ich Biologie studiert habe, heißt das nicht, dass ich bei dem Thema - wie wir in Österreich sagen - die Weisheit mit dem Löffel gefressen habe!

    Da ich gerade vor einer Woche die schöne neue Ausgabe vom Begleitbuch zur Homepage 123pilze.de mit über 1700 Pilzbeschreibungen gekauft habe, ist das Fieber wieder neu entfacht.

    Bei der Unzahl an teils doch recht ähnlichen Pilzen stößt man bald an Grenzen! Daher würde es mich freuen, wenn sich der eine oder andere Pilzfreund zu den gezeigten Pilzfotos äußern könnte!
    Vielleicht komme ich so einer sicheren Bestimmung näher und lerne dazu!

    Also hier die ersten drei Kandidaten: alle am 4.11.2017 gefunden!

    1. Mein Tipp wäre der Kegelhütige Knollenblätterpilz u.a. wegen dem weiß-genatterten Stiel. Das wäre mein erster Fund dieser Art!




    [ul][font="Verdana, Arial, sans-serif"][li]Durchmesser des Hutes 7cm[/li][li]Länge des Stiels 15cm[/li][li]Beschaffenheit des Stiels fest[/li][li]Höhe des gesamten Fruchtkörpers 20cm[/li][li]Beschaffenheit des Hutes glatt[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck nein[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt nein[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers nach einer gewissen Zeit nein[/li][li]Farbe der Lamellen und/oder Sporen wei?[/li][li]Beschaffenheit der Röhren/Lamellen frei[/li][li]Standort, Bäume in der Nähe Mischwald[/li][li]evtl. Geschmack (nicht immer!!!) wäre hier ncihtr so gfut gewesen denke ich ;-)[/li][/font][/ul]

    2. Eine Cortinarius Art? Klumpfuß, ... näheres mir unbekannt





    [ul][font="Verdana, Arial, sans-serif"][li]Durchmesser des Hutes 10cm[/li][li]Länge des Stiels 12cm unten sehr dicke verdickung[/li][li]Beschaffenheit des Stiels fest[/li][li]Höhe des gesamten Fruchtkörpers 15cm[/li][li]Beschaffenheit des Hutes trocken, rau, Schuppen leicht aufgerollt[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck??[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt??[/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers nach einer gewissen Zeit??[/li][li]Farbe der Lamellen und/oder Sporen zimtbraun[/li][li]Beschaffenheit der Röhren/Lamellen ausgebuchtet angewachsen leicht herablaufend[/li][li]Standort, Bäume in der Nähe Fichte[/li][/font][/ul]

    3. vielleicht eine Risspilzart?



    [ul][font="Verdana, Arial, sans-serif"][li]Durchmesser des Hutes 5cm[/li][li]Länge des Stiels 7cm[/li][li]Beschaffenheit des Stiels fest[/li][li]Höhe des gesamten Fruchtkörpers 10cm[/li][li]Beschaffenheit des Hutes trocken, rau, gebuckelte, dünklere Mitte[/li][li]Farbe der Lamellen und/oder Sporen ocker/braun[/li][li]Beschaffenheit der Röhren/Lamellen angewachsen, leicht herablaufend[/li][li]Standort, Bäume in der Nähe Mischwald[/li][/font][/ul]


    [font="Verdana, Arial, sans-serif"]Bin gespannt auf Eure Meinung![/font]
    [font="Verdana, Arial, sans-serif"]Vielen Dank schon mal![/font]


    [font="Verdana, Arial, sans-serif"]Liebe Grüße![/font]
    [font="Verdana, Arial, sans-serif"]Der Biologe[/font]

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Biologe,

    schön, dass du im Forum mitmachst. Deine Infos zu den gezeigten Pilzen finde ich gut, obgleich sie mir bei deinen Pilzen nicht wirklich weiter helfen. Der Knollenblätterpilz muss nicht ein Kegelhütiger sein, auch die grünen sehen oft sehr weiß aus. Den Schleierling kann ich nicht annähernd bestimmen und bei dem Risspilz gefällt mir der Hut nicht, der sieht zu wenig eingerissen aus. Die Oberfläche sieht mehr nach einem Schirmling aus, aber sie Unterseite passt dann sogar nicht dazu.

    Aber es gibt ja noch ander Kundige im Forum.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo zusammen,

    ich kann mich der Einschätzung von Veronika nur anschließen.
    Bei dem Knolli glaube ich leichte Grüntöne im Bild zu erkennen. Allerdings ist die Farbe des Hutes nicht unbedingt auschlaggebend.
    Natterung und Stiel sprechen für den Kegelhütigen genauso wie für den Grünen Knolli. Sind die Gelbtöne an der Stielbasis relevant?
    Gemäß den Bildern waren eher Nadelbäume in der Nähe - spricht wieder für Kegelhütigen ...

    Beim Cortinarius halte ich mich raus. Klumpfuß sollte auf jeden Fall stimmen.

    Der Risspilz könnte in die Ecke Wolliger Risspilz gehen. Das ist aber nur Speckulation.
    Bin gespannt was es sonst noch für Meinungen gibt.

    VG JoBi

    Einmal editiert, zuletzt von JoBi (7. November 2017 um 19:38)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Der erste ist schon amanita phalloides (Grüner Knolli). Die Art hat ein recht breites Spektrum an Farbmöglichkeiten der Hutberfläche. Für den Kegelhütigen (Amanita virosa) ist der Stiel viel zu wenig flockig-schuppig und die Hutform passt auch eher zum Grünen.

    Der Schleierling ist in dem Zustand nicht mehr bestimmbar (ich möchte mich da noch nicht mal auf eine Untergattung festlegen), da braucht es zwingend jüngere, frische Fruchtkörper, bei denen man auch die Initialfärbung von Lamellen, Trama, Stielspitze und Velum usw. beurteilen kann.
    Fruchtkörper in dem Alter braucht man sich bei der Gattung gar nicht anzugucken, Die Chacen, da zu einer sonnvollen und belastbaren ebstimmung zu kommen, liegen weit unter 1%.

    Beim Risspilz ist das ähnlich, nur daß man da auch bei frischen fruchtkörpern so oder so auch mikroskopische Merkmale zur Bestimmung braucht.


    LG Pablo.

  • Hallo
    ich wüsste nur zu gerne ob das Sporenpulver beim 3. Pilz wirklich dunkel ist , mir käme da nämlich der Bärtige Ritterling ) Tricholoma vaccinum ) in den Sinn , im Alter können dessen Lamellen schon mal so dunkel aussehen ....
    Lg Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    Einmal editiert, zuletzt von Harry (7. November 2017 um 22:03)

  • Zitat von Harry pid='43386' dateline='1510088567'

    Hallo
    ich wüsste nur zu gerne ob das Sporenpulver beim 3. Pilz wirklich dunkel ist , mir käme da nämlich der Bärtige Ritterling ) Tricholoma vaccinum ) in den Sinn , im Alter können dessen Lamellen schon mal so dunkel aussehen ....
    Lg Harry


    Hallo zusammen,
    schöner Erstbeitrag vom "Biologen":agree:!

    Den Bärtigen Kollegen durfte ich dieses Jahr häufiger betrachten, der darf im Alter dunklere Lamellen und auch mal weniger Bart haben, auch mal mit weniger (Ritterlings-Habitus-mässigem) stämmigen Stiel und kleiner daher kommen.
    Allerdings fehlt mir hier die deutlich hellere Zone an der Stielspitze, die er mit vielen seiner braunen Art-Genossen gemein hat.
    Ich bin hier auch bei Inocybe spec.

    LG

    Andreas

  • Hallo Biologe,

    herzlich Willkommen hier!

    Auch wenn das wohl allenfalls beim Risspilz/Ritterling weitergeholfen hätte, hätte mich noch interessiert, wie die Pilze gerochen haben :)

    Beste Grüße
    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!

    Stimmt, der Bärtige Ritterling wäre auch noch eine Option, auch wenn ich eher zu einem Risspilz tendieren würde, aus eben den Gründen, die Andreas auch anführt.
    Leider sieht der Fruchtkörper jetzt auch nicht so aus, als würde er noch einen Sporenabwurf hergeben, denn damit hätte maan immerhin diese Frage rasch und sicher klären können.


    LG; Pablo.

  • Hallo Zusammen!

    erstmal vielen Dank für Eure Hinweise und Bestimmungshilfen!

    Ich bin ja schon sehr froh, dass ich bei den drei vorgestellten Pilzen nicht komplett auf dem Holzweg bin!

    Ein paar Fragen/Anmerkungen hätte ich da noch:

    zu den Knollenblätterpilzen: die weiße Natterung ist mir nur beim kegelhütigen bekannt. aufgrund des Hinweises von JoBi hab ich mal bei Google geschaut und da findet man manch recht eindeutig grüne, die auch diese natterung haben. kommt diese somit auch teilweise beim grünen vor? oder ist das einer gewissen Variabilität geschuldet?

    zum Cortinarius: ich dachte immer, dass die Lamellen ab dem Zeitpunkt der Sporenbildung so ziemlich genau die Farbe der Sporen annehmen. trifft das so zu? oder kann das auch dem Alter des Pilzes geschuldet sein? so alt hat sich der Pilz jedoch nicht angefühlt, der war immer noch recht kompakt und fest.

    zum Geruch: Ja, auf das werde ich beim nächsten mal achten! danke für den Hinweis Sabine!

    zum 3ten Pilz: ?bärtiger Ritterling? die farbe der Lamellen käme hin, aber mir fehlt hier das ausgebuchtet angewachsene. man sieht das auf dem foto leider nicht so gut, aber die waren doch eher gerade angewachsen und leicht herablaufend.

    also vielen Dank nochmals an alle!
    Liebe Grüße
    B.

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Biologe!

    Beim Grünen Knolli ist die Stieloberfläche öfters mal genattert, aber normalerweise nicht abstehend. Natürlich kann es wie bei sehr vielen Pilzen unter bestimmten Witterungsbedingungen zu einem Aufplatzen und Aufrollen der Stielrinde kommen, was dem ein grob schuppiges Aussehen verleiht.

    Der Lamellenansatz ist bei Ritterlingen gelegentlich variabel. Der muss nicht immer bei allen fruchtkörpern einer Kollektion konstant ausgeprägt sein; ich hatte auch schon Ritterlinge mit kurz herablaufenden Lamellen.

    Wenn man von den Lamellenfarben auf die Farbe des Sporenpulvers schließen will, muss man aufpassen. Das kann massiv in die Irre führen, weil es Weißsporer mit sehr dunklen Lamellen und Dunkelsporer mit weißen Lamellen gibt. Sicher sieht man an den Lamellen bei genug anhaftenden reifen Sporen auch die Sporenfarbe, die dann die Lamellenfarbe auch überlagern kann. Das funktioniert aber nicht bei zu jungen Pilzen, auch nicht bei zu alten, die ihre Sporen schon größenteils verloren haben, oder bei Pilzen, die nur wenige Sporen zur Reife bringen.
    Ein Sporenabwurf ist da immer das beste Mittel.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo!

    vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen! Sehr aufschlussreich! Es geht eben nichts über die praktische Erfahrung!

    LG
    Der Biologe

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

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