auf Bergmilch

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.311 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. November 2017 um 15:09) ist von Beorn.

  • Hallo,

    zur Bestimmung kann ich nicht ganz so viel beitragen..
    meine Vermutung: Muschelinge (z.b. https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…rMuscheling.htm)

    ich bin nur aufmerksam geworden weil ich noch nie in meinem Leben den Begriff "Bergmilch" gehört habe :D Also im Zusammenhang mit Gestein.

    Wems ähnlich geht:

    "Mondmilch (lat. Lac Lunae) ist die Bezeichnung für eine spezielle Art von Calcitablagerung. Der Begriff beruht auf einer historischen Beschreibung der Höhle Mondmilchloch am Pilatus aus dem Jahr 1555. Oft wird im Deutschen fälschlicherweise auch der Name Bergmilch bzw. Montmilch (Lac Montanum), teilweise auch Nix (vergleiche Nixhöhle) verwendet. Namensgebend ist die Mondmilch auch für die Mondmilchhöhle bei Lenningen-Gutenberg.

    Mondmilch ist meistens sehr weiß bis milchig. Im Gegensatz zum harten Sinter oder Tropfstein ist sie weich und porös. In seltenen Fällen gibt es auch Mondmilch in flüssiger Form. So wurde im Baskenland die sensationelle Entdeckung eines Mondmilch-Flusses gemacht. Im Alpstein (Ostschweiz), insbesondere in den Höhlen des Kamors, wurde im 19. Jahrhundert Mondmilch gesammelt und als Heilmittel für Menschen und Vieh benutzt."

  • Hallo fkv,

    das ist ja eine faszinierende Entdeckung! Die Unterseite sieht dem Krausen Adernzähling/ Buchenadernzähling sehr ähnlich, aber sicher hat der dein Pilz mit dem genannten nichts zu tun.

    @ Hallo weda,

    danke für deine ausführliche Erklärung zum Begriff Mondmilch. Ich habe noch nie etwas davon gehört und nun bin ich durch dich wieder etwas weiser geworden.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Mondmilch / Bergmilch: Was es nicht alles gibt. Danke für diesen kleinen geologischen Exkurs; wieder was gelernt. :agree:

    Die Pilzchen sehen makroskopisch mal aus wie Arrhenia acerosa (Grauer Adermoosling), der sonst auch gerne an irgendwie gestörten Stellen auf +/- nacktem Erdboden wächst. Doch auch der müsste sich von irgendwas ernähren, irgendwelchem Detritus, Pflanzenteile, oder parasitisch von Moosen oder lichenisierten Pilzen (= Flechten) oder er wäre selbst eine Flechte. Wüsste ich aber nichts davon, daß diese Art lichenisiert wäre.


    LG, Pablo.

  • Zitat von weda pid='43421' dateline='1510212343'

    "Mondmilch ... Oft wird im Deutschen fälschlicherweise auch der Name Bergmilch ... verwendet."


    Typisch Wikipedia, genau verkehrt. Die übliche und auch wissenschaftliche Bezeichung lautet Bergmilch. Schließlich kommt sie im Berg vor und nicht auf dem Mond.

    Es ist eine weiße, weitgehend feste, aber relativ leicht kratzbare, glitschige Masse aus Wasser mit Calcitnadeln oder seltener Aragonit, Gips, Hydromagnesit o.ä. Wenn sie austrocknet, bleibt sie weißlich und porös. Die Entstehung von Bergmilch ist nicht völlig geklärt, man nimmt aber an, dass Mikroorganismen beteiligt sind. In einem Artikel "zur Mikrobiologie von Bergmilch" in der Zeitschrift "Die Höhle" Nr. 63 aus 2012 wird näher darauf eingegangen und es sollen auch Pilze nachgewiesen worden sein. Meine Erfahrung ist, dass sich oft auch Insekten (z.B. Mücken und Schmetterlinge) darauf niederlassen, weiters Spinnen, mitunter findet man auch Asselkot in der Bergmilch. Es gibt oft bis 1 cm große, schwarze Dreckpatzen auf der Bergmilch, vielleicht Überreste toter Insekten.

    Wenn ich die Beschreibungen der Muschelinge und des Adernzähnlings richtig verstehe, sind deren Lamellen weiß. In unserem Fall sind sie jedoch eindeutig braun. Das Sporenpulver scheint aber weiß zu sein, denn auf den Makros sehe ich kleine weiße Punkte. Das passt wie auch das sonstige Aussehen zu Arrhenia acerosa.

    Detritus gibt es in der Nähe genug. Am Boden liegen zwar Steine, aber 1m entfernt dringen aus einem Schluf größere Mengen von Laub ein, von Rotbuchen und wahrscheinlich auch Bergahorn. Außerdem liegen zwischen den Steinen verstreut Knochen von Reh und (ich glaube) Gams.

    Einmal editiert, zuletzt von fkv (9. November 2017 um 21:13)

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Die Lamellen von Arrhenia sollen ja gerade nicht weiß sein. Keine Ahnung, wer das wo schreibt, aber da hat dann jemand mißverstanden, wie zB die Gattungen Arrheinia und Omphalina getrennt werden. :wink:
    Bei Arrhenia sind die Lamellen stets pigmentiert (Pigment in den Hyphen der Lamellentrama von inkrustiert bis diffus intrazellulär, aber makro- wie mikroskopisch immer sichtbar), meistens in Grautönen, oder graubraun oder grauocker.


    LG; Pablo.