Gelber Schleim auf Wanderschaft...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2018 um 19:09) ist von Der Biologe.

  • Hallo Pilzfreunde!


    Ende November habe ich noch folgenden wilden Gesellen getroffen: Die Gelbe Lohblüte auf Wanderschaft.
    Nach kurzem Vorstellungsgespräch ließ sie sich auch bereitwillig ablichten! Leider nur mit der Handykamera, aber man nimmt was man kriegen kann...

    Ich gehe mal davon aus, dass die dünnen Verästelungen der Ort sind, wo er herkommt und der flächige Bereich das neu eroberte Territorium darstellt.

    Sieht im Zeitraffer übrigens echt toll aus!
    Wer das noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich bei Youtube "Gelbe Lohblüte Timelaps" einzugeben - echt irre!

    Liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo Alex,

    ob das eine Gelbe Lohblühte (Fuligo septica) wird oder ein anderer Schleimpilz kann man in diesem Stadium nicht sagen, denn es handelt sich um das Plasmodium. Daraus kann auch der Fadenfruchtschleimpilz (Badhamia utricularis) werden oder noch ein ander. Im Stadium des Plasmodiums kann man die entgültige "Pilzart" nicht erkennen.

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…schleimpilz.htm

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!

    Was die Fortbewegungssignatur betrifft, solltest du aber recht haben.
    Der wandert auf dem Bild offenbar von rechts nach links. Auch schön zu sehen: Wenn das zwei verschiedene Cortis sind, dann schmeckt ihm die Phlebia radiata links besser als der Rindenpilz rechts. Oder der violettgraue Belag rechts war auch eine Phlebia radiata (Orangeroter Kammpilz, erscheint oft auch in violettbraun), und den hat der Schleimi schon erfolgreich abgeerntet und macht sich nun über den nächsten Kammpilz - Fruchtkörper her.

    Was die Bestimmung des Schleimi - Plasmodiums betrifft, wäre ich aber ebenso zurückhaltend wie Veronika. Im Plasmodienstadium sehen die alle nahezu gleich aus.


    LG; Pablo.

  • Hallo Zusammen!

    Es ist schon spannend, was man alles aus so einem kleinen Rindenstück ablesen kann! Voraussetzung man sieht genau hin.

    Otto Normalverbraucher rennt daran vorbei und bemerkt gar nicht, was einem im Kleinen für Abenteurer entgehen.

    Danke euch beiden für Eure Expertise und Berichtigung! Und Dank an Pablo für die spannende Geschichte über eine kleine Arena im Wald, in der offenbar unser Schleimi die besseren Karten hat und noch dazu einen erlesenen Geschmack!

    Ich werde das nächste Mal, wenn ich in der Nähe bin, wieder dort vorbeischauen und nachsehen, ob man die Geschichte um ein weiteres Kapitel erweitern kann.

    Liebe Grüße!
    Alex

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  • Hallo nochmals!

    War heute nochmal an der Fundstelle und hab ein Foto gemacht:

    Der Geselle hat mittlerweile Winterpause!

    Lg
    Aelx

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!

    Ich finde, der sieht noch ganz fit aus. Vielleicht nicht mehr ganz so schnell unterwegs, aber ich würde den optisch noch für ganz schön vital halten.
    Das ganze Gebilde ist ja im Grunde nur eine einzige Zelle, also wenn der stirbt, dann auch richtig und dann bleibt davon nicht viel übbrig.

    Interessant aber auch die Entwicklung der Nahrungsquelle: Das sieht jetzt nicht mehr wirklich aus wie Phlebia radiata, sondern makroskopisch wäre da meine erste Idee Phlebia albida (die allerdings ziemlich selten wäre). Das kommt aber gar nicht mal selten vor, daß sich mehrere Phlebia - Arten einen Stamm oder Ast teilen.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo!

    offenbart hat er den einen wie den anderen Kammpilz zum fressen gern!

    lg
    Alex

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  • Schleimi Teil 3!

    Hallo Zusammen!

    Wie schon erwähnt, war ich wieder bei der Fundstelle. Ca. 2 Monaten nach der ersten Begegnung sieht es jetzt so aus:


    Aber hier nochmal das erste Bild zum besseren Vergleich:

    Und hier aktuelle Bilder:


    Der Kleine hatte ziemlich Hunger. Vom Kammpilz ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Die Winterzeit hat ihm offenbar nichts ausgemacht.

    Liebe Grüße!
    Alex

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    Einmal editiert, zuletzt von Der Biologe (21. Januar 2018 um 16:15)

  • Hallo Alex,
    toll, dass du noch einmal zu der Stelle gegangen ist. Es ist wirklich interessant, den Schleimpilz auf seinem Beutezug über längere Zeit zu beobachten. Vielen Dank fürs Zeigen.
    Viele Grüße
    Matthias

  • Hallo Matthias!

    Das freu mich wenn die Bilder auf Interesse stoßen! Danke!

    Ich persönlich finde es sehr spannend die Entwicklung über die Zeit beobachten zu können. Sonst ist es ja meist so, dass man einen Pilz immer nur zu einem einzigen Zeitpunkt entdeckt. Der zeitliche Verlauf geht komplett verloren.

    Ich bleib auf alle Fälle dran - mal sehen, ob und wann er die Weltherrschaft übernimmt! :wink:

    liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

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