Bin bei einem Ritterling gelandet

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.818 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Dezember 2017 um 20:51) ist von Beorn.

  • Hallo liebes Forum,

    beim Fund dachte ich zuerst an Ritterlinge. Gerade auch wegen des fasrigen Huts. Aber mit der Bestimmung der Art tue ich mich schwer. Vielleicht kann jemand helfen?

    Hutdurchmesser: 4-5cm
    Größe: 5-6,5cm
    Hut: - fasrig, mit Papille, Mitte dunkler, bräunlich
    Lamellen: ausgebuchtet angewachsen
    Stiel: brüchig (nicht querbrüchig)
    Geruch: nach zerquetschen undefinierbar...vielleicht nach Mehl
    Sporenpulver: weiß, inamyloid

    [size=1]5,3 - 6,3 - 7,2(7,4) x 2,5 - 3,3 - 4,1 µm
    [/size]
    Standort: an einer Birke im Park

    Ich dachte an den Gilbenden Erd-Ritterling (Tricholoma argyraceum). Nur passt die Hutfarbe nicht. Außerdem konnte ich nichts gilbendes feststellen. Einige Autoren berichten ja, dass bei ihnen auch nichts gilbte. Aber ich bin mir bei dem Kandidaten überhaupt nicht sicher.


    Vielen Dank für eure Hilfe und einen schönen Sonntag wünscht,

    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Alex!

    Es gibt drei gilbende Erdritterlinge:
    - Tricholoma scalpturatum
    - Tricholoma argyraceum
    - Tricholoma inocyboides
    Unterscheiden kann man die vor allem an der Ausprägung des Velums bei jungen Fruchtkörpern, an der Sporenform und an der Intensität des Gilbens.
    Dazu kommen noch Beschaffenheit der Hutoberfläche und Färbung der Fruchtkörper als sehr unsichere Merkmale.

    Aus den reinen Sporenmaßen lässt sich da kaum was rauslesen, die muss man sehen, um die Form beurteilen zu können. Allerdings sind die Maße, die du angibst, für alle drei Arten zu groß. In FNE4 werden zwar für alle drei Arten Sporenlängen von ~7µm angegeben, aber selbst habe ich glaube ich bei keinem Vertreter der Artengruppe je eine Sporen über 6,5µm Länge gemessen.

    Dennoch sollte dein Fund da rein gehören, angesichts von Farben, HDS - Struktur, Buckel und Standort am ehesten Tricholoma inocyboides, aber da wäre noch wichtig, wie stark die Fruchtkörper über Zeit gilbten (beim liegenlassen über Nacht) und eben die Sporenform.


    LG Pablo.

  • Vielen Dank Pablo,

    hier mal ein Bild der Sporen.

    Ich weiß, die Optik ist bescheiden und das Bild vergrößert. Vielleicht lässt sich trotzdem etwas an der Form erschließen.

    Trotz allem find ich ebenfalls Tricholoma Inocybeoides am treffendsten. Tja, und das mit dem gilben hat sich erledigt. Ist leider nichts mehr da von den schönen Exemplaren. Aber das ich bis dahin gekommen bin, reicht mir erst einmal.

    Vielen Dank noch einmal Pablo!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!

    Die ziemlich schlanken Sporen könnten soagr auch fast zu Tricholoma argyraceum passen. Die sind in der Tat bisweilen schwer zu unterscheiden, da auch die Fruchtkörper von argyraceum vor allem im alter ganz schön hell sein können. Da wären Velum und Verfärbungen ganz nützlich gewesen.

    Ich hänge mal ein paar Bilder einer diesjährigen Kollektion von Tricholoma argyraceum an:




    Ist aber halt auch da noch ein wenig bräulicher.
    Gilben tut er fast gar nicht (siehe Exemplare auf Karopapier 1 Tag nach Einsammeln).

    Zum vergleich noch eine Kollektion von tricholoma inocyboides vom Vorjahr (Sporen leider nicht aus abwurf):



    Der gilbt schon deutlich stärker, ungefähr so wie Tricholoma scalpturatum. Den man hier aber ausschließen kann mit der Sporenform.


    LG; Pablo.