Drei Pilze aus einem Bruchwald

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Januar 2018 um 12:05) ist von antoff.

  • Liebe Pilzfreunde,
    ich wünsche euch ein frohes 2018. Leider hat mich das neue Jahr nicht mit neuen Pilzbestimmungsfähigkeiten gesegnet, weshalb ich euch heute gerne drei Pilze zeigen würde, die ich in einem Bruchwald in der Nähe von Düsseldorf gefunden habe.
    Pilz eins wuchs auf einem umgestürzten Laubholzstamm. Zuerst dachte ich an einen Häubling, allerdings kommen mir da die Lamellen zu dunkel vor. Ich würde jetzt Richtung Schnitzling tippen.
    Pilz zwei wuchs an einem liegenden Holunderstamm. Wegen der Poren würde ich fast auf die Ockertramete tippen. Nur passt die Oberfläche nicht so richtig.
    Tja, und Pilz drei wuchs an einem moosbedeckten Erlenbaum und habe leider keinen blassen Schimmer, in welche Richtung er passen könnte.
    Schon einmal vielen Dank und viele Grüße
    Matthias
    Pilz 1



    Pilz 2



    Pilz 3

    Einmal editiert, zuletzt von antoff (3. Januar 2018 um 19:16)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!

    Da solltest du dir aber keine Vorwürfe machen, wenn du nicht selbst z einer Bestimmung gekommen bist. Das sind alles drei ja recht schwierige Pilze, vor allem, weil sie auch alle in einem nicht mehr besonders bestimmungsfreundlichen Zustand sind.
    Und wo ich eben erst wass zu den lamellenfarben von Gifthäubling und Stockschwämmchen (ist ja bei beiden weißlich / cremefarben) schrieb: Das bezieht sich halt auf den Idealzustand frischer, weitestgehend intakter Pilze. Bei verwitterten, zerfallenden Fruchtkörpern funktioniert das nicht mehr. So wie hier, wo die Lamellen auch ohne Sporenauflage schon braun sind. Das liegt aber einfach daran, daß sie am vergehen sind.
    ich könnte mich hier wohl auch nicht entscheiden, Gifthäublinge (Galerina marginata s.l.) wären wohl am wahrscheinlichsten, Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) sehen auch so aus, wenn sie ihre Schuppen verloren haben, TuFur (Tubaria furfuracea) ist ebenfalls makroskopisch nicht mehr zu unterscheiden in dem Stadium.

    Den zweiten halte ich für eine Ruine vom Graugelben rauchporling (Bjerkandera fumosa), müsste dann auch in dem verwitterungszustand noch eine dünne, dunklere Schicht zwischen Röhren und Kontext haben.

    Der dritte könnte von der Wuchsweise her gut eine Schizopora (Spaltporling) sein, aber da sich die Porenform da nicht mehr wirklich beurteilen lässt, kommen wir bei keiner der vier heimischen Arten raus. Allerdings wär's da auch schon mit ideal frischen Fruchtkörpern ohne ein paar Mikrodetails nicht wirklich sicher mit der Gattung, es gibt einfach viel zu viele weißliche, resupinate Porlingsarten.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank für deine interessanten Ausführungen und Ideen zu meinen Funden. Du hast natürlich recht, so ganz frisch waren die Fruchtkörper leider nicht mehr, was natürlich für eine Bestimmung suboptimal ist.
    Die Idee, dass der zweite Pilz der graugelbe Rauchporling sein könnte, scheint mir nach Bildern, die ich gefunden habe, sehr nachvollziehbar. Auch der Fundort könnte ja für ihn sprechen. Auf die dünne dunklere Schicht werde ich das nächste Mal achten. (Wusste ich natürlich nicht, als ich ihn fand...)
    Und auch die Idee des Spaltporlings zu dem dritten Pilz hilft mir weiter. Da weiß ich zumindest beim nächsten Mal, in welcher Richtung ich schauen kann.
    Liebe Grüße
    Matthias