Pilzbestimmung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. April 2018 um 19:34) ist von Beorn.

  • Servus zusammen,
    die Profies hier können sicherlich den Pilz auf Anhieb bestimmen. Gewachsen in Wald, überwiegend Fichten, Pilz ohne Besonderheit in Geruch und Geschmack, Hut bis 14 cm, Braunsporer, Gefunden Oktober 2017.
    Vielen Dank im Voraus,
    Euer Schwammerscout








  • Hallo pilzscout und willkommen hier im forum!
    Ich als nichtprofi würde die pilze in die cortinariusecke einordnen, dann bin ich mit meinem latein aber auch schon am ende. Generell ist die bestimmung von so alten schwammerln schon schwierig.
    Relativ sicher im letzten foto links unten: das gelbe schwammerl sollte ein zwergerlfeuer sein.
    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    Zwergerlfeuer (Calocera viscosa) stimmt, Cortinarius spec. ebenfalls. :agree:
    Bei dem Schleierling besteht aber keine Chance auf eine Bestimmung der Art. Dazu bräuchte man mindestens noch junge Fruchtkörper, wo sich die frische Lamellenfarbe und die frischen Hutfarben beurteilen lassen. Schnittbild ist auch erforderlich, auch bei junge Fruchtkörper, auch das Velum müsste man sehen können.
    Höchstwahrscheinlich gehört der in die Untergattung Telamonia, allein die enthält mehrere hundert Arten nur in Europa.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pilzfreunde,
    leider habe ich keinen Querschnitt, kein ganz junges Exemplar etc. Ich werde mich bessern.
    Sicherlich gibt es sehr viele Braunsporer-Species. Aber die meisten sind doch klein bis mittelgroß. Wenn eine Art die Größe von einem Maronenröhrling erreicht, dürfte die Auswahl deutlich schrumpfen. Ich dachte an einen Kakofälbling. Aber es fehlte der Geruch nach Kakao. Vielleicht war nur meine Nase belegt. Ich lasse mich gerne eines Besseren hinsichtlich meiner laienhaften Einschätzung belehren. Deshalb hier die Anfrage.
    LG, Euer Schwammerlscout

  • Hallo Schwammerlscout!

    Auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen im Forum!

    Was ich bei Deinen Fotos sehr gut finde ist, dass Du nicht nur einen Pilz abgelichtet hast, sondern gleich mehrere aus unterschiedlichen Perspektiven. Das hilft bei der Bestimmung meist sehr! Jetzt noch einen Querschnitt, den Stielansatz und den der Lamellen im Detail dazu und Du wirst hier oft wertvolle Bestimmungshilfen erhalten!

    Ich bin ja auch erst recht kurz dabei und bin immer wieder positiv überrascht, wieviel die Leute hier wissen! So lernt man viel dazu...

    Zu Deinem Fund: Ich befürchte fast, dass auch die Anzahl der größeren "Braunen" mit braunen Sporen beträchtlich sein wird! Die Experten hier mögen mich korrigieren, wenn das anders sein sollte!

    Ehrlich gesagt sind mir die kleinen und auch größeren "Braunen" immer noch sehr suspekt!

    Aber lass Dich nicht entmutigen und her mit Deinen unbestimmten, oder auch bekannten Pilzfotos!

    Wir würden uns freuen!

    Liebe Grüße!
    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ja, in der Tat ist es so, daß alleine in Europa die anzahl dieser "mittelgroßen bis großen" Braunsporer doch deutlich im vierstelligen Bereich liegt.
    Alleine die Gattung Cortinarius umfasst um die 800 Arten. Mit der Gattung Hebeloma kommen sicher nochmal an die 200 dazu. In der Gattung Inocybe finden sich etliche mittelgroße bis große Arten, insgesamt umfasst die Gattung auch sicherlich mehr als 200. Dazu kommen einige großfrüchtige Psathyrellas, Stropharia, Naucoria, Gymnopilus und viele weitere mehr, meistens kleinere Gattungen mit nur wenigen so groß werdenden Braunsporern.

    Was die Sache insgesamt natürlich auch recht spannend macht. :wink:

    Cortinarius ist definitiv eine der komplexesten Gattungen, einigermaßen zuverlässige Bestimmungen nur nach Bild sind oft völlig unmöglich, bzw. die Anzahl der Spezialisten, denen eine einigermaßen solide Bestimmungsidee nach Bild zuzutrauen ist, dürfte in Europa bei kaum zwei Dutzend liegen.
    Aber: Kein Grund, es nicht dennoch zu versuchen, möglicherweise lässt es sich ja mit frischeren Fruchtkörpern immerhin auf eine Artengruppe eingrenzen, das wäre schon mal ein Erfolg.


    LG, Pablo.

  • Hallo Boern, hallo Biologe,
    ich weiß um die Komplexität der Pilzarten (über 6000 Großpilze bei uns). Ich dachte aber, dass man mit reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet wenigstens eine Schätzung über die Art abgeben könnte, wenn man davon ausgeht, dass eine häufig vorkommende Form vorliegt. Es sei denn, der Pilzfreund wäre in einem ungewöhnlichen Biotop fündig geworden (Moor, Gebirge, Sandfläche, Ausland etc.). Also, eine Art-Bestimmung wäre super, eine Vermutung über die Art wäre schön, eine Angabe der Gattung wäre hilfreich. Auch wilde Spekulationen können einem manchmal auf die Sprünge helfen. Ich will hier keine Wissenschaft betreiben, das geht heute eh nur noch mit DNA/RNA-Analysen.

    Was Anderes. Mikroskopische Präparate sind wohl unerlässlich für eine genauere Bestimmung. Ich hatte früher in meinem Labor ein super Phasenkontrast-Mikroskop + Stereo-Lupenmikroskop. Siehe die Fotos unten von Schwefelkopf-Sporen (1 + 2 mit Interferenzkontrast und 3 + 4 mit Phasenkontrast aufgenommen; die Maßstäbe liegen mir natürlich vor). Leider fehlt mir jetzt der Zugang. Ein solch gutes Mikroskop mit Camera kann man ab 3000 € (eher ab 5000) kaufen. Das geht mir für ein Hobby zu weit; selbst bei gebraucht liegt man noch in einer gut vierstelligen Größenordnung. Kann jemand ein preiswertes und doch gutes Mikroskop empfehlen? Ein Link zu einer entsprechenden Seite hier im Forum würde auch reichen.




    (Die Fotos wurden hierfür von ~4000 KB auf ~100 KB reduziert)
    Grüße, Euer PScout

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, PScout!

    Ich arbeite mit einem ziemlich unaufwendigen Askania RME5, das funktioniert für die mikroskopische Untersuchung einwandfrei. Gebraucht gekauft für etwas über 300eu.
    Man muss die Forenlandschaft etwas im Auge behalten, immer wieder mal tauchen hier und da Angebote für gebrauchte Geräte zu vernünftigen Preisen auf.
    Phasenkontrast etc. sind super und machen richtig Spaß, aber kein Muss, wenn man ordentlich präparieren kann.

    Von Hypholomasporen habe ich gerade kein Bild parat, aber Pholiota s.l. sind ja auch Strophariaceae. Also hier mal ein Sporenbild von Pholiota oedipus:

    Mit älterer (aber guter) Olympus - Kamera durchs Okular von meinem "billigen" Askania. Geht also ganz gut. Tip: Blende aufschieben, für mehr Schärfe. Auch bei Phasenkontrast. :wink:


    LG, Pablo.