Riesenporling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.942 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juli 2018 um 19:45) ist von weisheit.

  • Hallo Pilzfreunde,

    zunächst danke an Pablo für die Bestimmung als Getropfter Saftporling bei meiner letzten Anfrage.

    Hier ein Pilz, der im hiesigen Landstrich sicherlich selten vorkommt. Der Waldboden ist sehr trocken aufgrund der großen Hitze. Eigentlich hat es ausreichend geregnet hier; der Mais steht schon über 2 m hoch. Leider sind aber die wenigen Wälder im Norden von München sehr stark durchforstet, so dass kaum Totbäume übrig bleiben. Zudem sind die Wälder immer nur in Hanglage, so dass das Wasser schnell abfließt. Die Isarauen sind jetzt undurchdringlich (Godrute, Schilf, Brennnesseln, Ind. Springkraut, dichter Jungbaumbestand etc,). Also für mich ein Glücksfund heute. Vielleicht ein Riesenporling? (neben jungen und sehr alten Rotrandigen Porlingen).

    LG, Toni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!

    Riesenporling (Meripilus giganteus) sollte da schon passen.
    Es lohnt sich, da auch mal einen Blick auf die sehr feinen Poren zu werfen, und auch mal ein Stück vom Hut abzubrechen, in die Tasche zu stecken und nach zehn Minuten noch mal anzugucken (weil verletzte Stellen dann schwarzbraun verfärbt).
    Der Bergporling (Bondarzewia mesenterica) isz recht ähnlich, schwärzt aber nicht, hat viel gröbere Poren und wächst eher bei Nadelbäumen (meistens Weißtanne) im bergigen Gelände.
    Klapperschwamm (Grifola frondosa) sieht ähnlich aus, schwärzt aber auch nicht und bildet kleinere Einzelhüte.

    PS.: Die anderen Porlinge (jung und alt) an dem Stamm sehen irgendwie viel mehr aus wie Flache Lackporlinge (Ganoderma applanatum).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich hatte gestern ein kleines Belegstück mitgenommen. Vom vielen Anfassen ist es jetzt ziemlich schwärzlich geworden. Man kann ganz kleine Poren erkennen, Aber die größte Fläche ist von feinen "Noppen" oder so besetzt. Ich versuchte diese durch eine 60 x - Lupe zu fotografieren.

    Die anderen Porlinge, ja, die ganz alten flachen, ist logisch, keinen Rotrandigen P. Sehr wahrscheinlich GanApp, noch dazu, da in unmittelbarer Nähe ein Baumstamm mit diesen typischen rostrotbraun überpuderten GanApp war. Aber die frischen jungen weißen. Die sind doch eher kugelig. Fängt denn ein GanApp im Jugendstadium so an?.

    LG Tony

    Von oben

    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/40301/

    Von unten

    "Noppen"

  • Hallo Toni,

    ob der Flache Lackporling (Ganoderma applanatum) solche wulstigen Formen am Anfang seiner Entwicklung hervorbringt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber der Wulstige Lackporling (Ganoderma adspersum) macht das auf alle Fälle.

    Ich möchte dich freundlichst bitten, keine Phantasieabkürzungen für die Pilznahmen zu benutzen, z.B. GanApp. Unsere Sprache wird schon genug in vielerlei Hinsicht verunstaltet und da sollten wir in einem Forum nicht auch noch mitmachen. Zum anderen lesen auch viele Unkundige hier mit und die wissen nicht, was GanApp bedeutet.;)

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Veronika!

    Das mit den Abkürzungen kommt bisweilen auch von mir (ich hätte in dem Fall aber wohl "GanodApp" geschrieben :wink: ), allerdings immer mit mindestens einmal dem vollen, ausgeschriebenen botanischen oder volkstümlichen Namen dazu.

    Muss ich mri also auch ankeiden, und werde mich künftig mit solchen Abkürzungen zurück halten. Auch wenn "FomFom" für Zunderschwamm oder "FomPini" für Rotrandigen Baumschwamm oder "TuFur" für Trompetenschnitzling sich so schön schreiben.

    Flache Lackporlinge sehen jung schon so aus, die kommen nicht flach aus dem Holz, sondern wie alle Arten der Gattung als mehr oder weniger rundliche oder wulstige Knubbel.


    LG, Pablo.

  • Hallo Veronika,

    ich werde mich bessern. Darf man wenigstens - wie in Fachjournals üblich - nachdem man einmal den vollen Namen ausgeschrieben hat, dann den Gattungsnamen abkürzen (z.B. G. applanatum).

    Würdet Ihr den folgenden auch als Riesenporling einstufen, den ich in einem anderen Wald gefunden habe? Allerdings war er oben innen schon schwärzlich und unten zeigte er keinen Farbumschlag auf Druck; mit dem bloßen Auge keine Poren sichtbar; mit der Lupe sehr kleine längliche Poren sichtbar; Geruch und Geschmack unauffällig, ziemlich korkig.

    LG, Toni

    P.S.: Wenn ich lästig werde mit meinen Anfragen, bitte sagen oder die Anfrage einfach so stehen lassen. Dann werde ich mich zurückhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!

    P.S.: Wenn ich lästig werde mit meinen Anfragen, bitte sagen oder die Anfrage einfach so stehen lassen. Dann werde ich mich zurückhalten.

    Ganz im Gegenteil!
    Deine Anfragen beleben und bereichern doch das Forum, also solange du Pilze findest: Bitte weiter machen.
    Für mich persönlich zu diesen pilzarmen, trockenen Zeiten ist jedes Bild und jede Frage ein Leckerbissen und ein wenig Hoffnung.

    Zu deinem neuesten Fund:
    Das sind Kastanienbraune Stielporlinge (Polyporus badius).
    In der Tat sehen diese auch dem Riesenporling in gewisser Weise ähnlich. Allerdings sind sie dünnfleischiger, und die Fruchtkörper insgesamt regelmäßiger geformt, mit jeweils einem Hut pro ziemlich deutlich ausgeprägten Stiel.
    Was mir gerade so am Rande auffällt: Mit ihren glänzigen Hüten sehen sie entfernt auch dem Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) ähnlich, der aber auch deutlich dickfleischiger ist, sich anders anfühlt und natürlich innen nicht weiß ist.


    LG, Pablo.

  • Hallo Toni,

    "ich werde mich bessern. Darf man wenigstens - wie in Fachjournals üblich - nachdem man einmal den vollen Namen ausgeschrieben hat, dann den Gattungsnamen abkürzen (z.B. G. applanatum)."

    Bezug auf deinen Eingangssatz nehmend, kann ich dir nur antworten, ich weiß es nicht. Wenn das in Fachjournals so üblich ist, dann verstehen das auch Leute, die diese Fachjournale lesen.

    Ich persönlich bin kein Freund von Abkürzungen, außer es handelt sich um gebräuchliche, also auch im Duden aufgeführte.

    Deinen Pilz hätte ich auch als Kastanienbraune Stielporlinge (Polyporus badius) benannt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.