Pilze in Kanada sehen oben wie Steinpilze aus aber zu duenner Stiel

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 7.686 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. August 2018 um 10:56) ist von Beorn.

  • Hallo Liebe Leute,

    ich habe in Kanada im Algonquin Park einige Pilze gefunden die dem Steinpilz sehr gleichen aber doch anderes sind. Wir ihr in den Fotos erkennt haben sie einen duennen Stiel und sind oben beim Fruchfleisch ausgebuchtet ALLE von ihnen. Es sind alle Glatt und nicht schmierig riechen neutral bis pilzig und haben beim Hut nur wenig bis keinen Uebergang zum Schwamm. Der Schwamm geht leicht und ohne Probleme bei den groesseren runter.4 von den Pilzen haben eine duenklere Farbe als die anderen aber sonst die selben Eigenschaften. Was ist das fuer ein Pilz? Entschuldigung fuer ue oe hab nur eine amerikanische Tastatur.

  • Für mich sehen die eher nach Mitgliedern der Gattung der Filzröhringe(Xerocomus) aus als nach Dickfußröhrlingen (Boletus). ZB brauner Filzröhrling (X. ferrugineus). In manchen Büchern werden aber auch die Filzröhrlinge noch der Gattung Boletus zu geordnet.

    Blauen die Röhren oder das Fleisch oder schmecken die evtl. bitter( ein Stückchen in den Mund nehmen, kauen und wieder ausspucken)

    Vllt leihst du dir einfach ein kanadisches Pilzbuch und siehst dir die Vertreter von Boletus und Xerocomus zum Vergleich an.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Hui, nordamerikanische Röhrlinge: Das ist ein kompliziertes Kapitel. Da ist einiges anders als in Europa, auch wenn viele Arten (so auch der "normale" Boletus edulis) auf beiden Kontinenten verbreitet sind. Gerade Steinpilze haben aber in Nordamerika ein paar interessante Doppelgänger. Man braucht da unbedingt ein passendes Buch, mit einer "europäischen" Röhrlingsmonografie kommt man in Nordamerika nicht weit. Ideal wäre zB >sowas<.

    Fun fact am Rande: Boletus edulis ist auch in Europa eine unheimlich variable Art. Solche Formen mit schlankem, nahezu ungenetztem Stiel und einheitlich milchkaffefarbener Hutoberfläche kommen auch hierzulande oft vor. Man hat schon versucht, eine eigene Art draus zu machen (Boletus betulicola bzw. Boletus edulis forma betulicola), genetisch sind diese schlanken Steinpilze aber nichts anderes, als die normalen, dicken Boletus edulis. Und sie wachsen auch eben nicht nur bei Birken.

    Die oben gezeigten Kollektionen kann ich nicht beurteilen anhand der Bilder. Wie Filzröhrlinge (im weiteren Sinne) sieht das für mich nicht aus, aber leider sind die meisten, relevanten Merkmale nicht wirklich erkennbar. Gut möglich auch, daß da einiges durcheinander geht und zwei verschiedene Arten zu sehen sind. Eine davon kann durchaus Boletus edulis sein, die andere (mit den dunkleren Hüten) ist völlig unklar.
    Um irgendwas Solides beisteuern zu können, müsste man die Kollektionen auch am Standort sehen, bei Tageslicht fotografiert, und mit Detailansichten von Stieloberflächen (insbesondere Stielspitze) sowie Schnittbildern. Sporenabwürfe können auch hilfreich sein, um Gattungen wie Tylopilus oder vor allem Xanthoconium auszuschließen. Denn insbesondere einige Xanthoconium - Arten wie >Xanthoconium affine< oder >Xanthoconium purpureum< sehen diesen Pilzen erstaunlich ähnlich. Die hätten dann blasseres Sporenpulver (nicht dunkel olivbraun wie bei Boletus s.l.).


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.