Massig auftretende Egerlinge

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.373 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. September 2018 um 21:33) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    Vllt könnt ihr mir weiterhelfen. Ein bekannter meint wir haben Wiesenchampignons gefunden, jedoch macht mich der Geruch stutzig, der eher etwas modrig pilzig teils aber auch leicht anisartig ist.

    Hut weiß. schuppig. Einige etwas gelblich

    Keine Färbung des Fleisches

    Ring kaum vorhanden

    Massig in Hexenringen

    Stiel Basis bei manchen leicht rötlich

    Danke schon mal.

  • Hallo,

    eine Champignon Art ist es, jung= rosa Lamellen, älter = dunkelbraune Lamellen.

    Die Stielbasis verfärbt sich nicht chromegelb, auch gut.

    Der Fundort passt auch.

    Ich würde trotzdem die Pilze erst essen, wenn Du sie selbst bestimmen kannst.

    Ansonsten wirst Du die Pilze nicht genießen können , da Du Dir halt nicht sicher bist.

    VG

    Timo

  • Kann der Karbolegerling genauso massig auftreten?

    Heute haben einige doch leicht gelb verfärbt am Stielansatz. Der Hut hat leichte rotfärbung beim Aufschneiden direkt an den Lamellen

    Schon mal danke für deine Antwort Timo.

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Natürlich können Karbolis (Agaricus xanthodermus) auch solche Massenfruktuationen starten.

    Morphologisch sind hier Karbolegerlinge aber eher unwahrscheinlich, denn die Ringstruktur ist anders ("rockartiger", hängender, gut ausgeprägter Ring) und die Form der Stielbasis auch (knollig normalerweise). Das hier könnte schon eine Art aus der Gruppe um den Wiesenchampignon (Agaricus campestris s.l.) sein, aber sicher ist das nicht, zumal die Hutoberfläche mit diesen schülferigen, groben Schuppen komisch aussieht, und die beschriebene Verfärbung passt auch nicht recht dazu.
    Denkar wäre zB auch eine Art aus der Gruppe um >Agaricus altipes<. Für mich aus dieserr Perspektive nicht wirklich zuzuordnen, aber das ist bei dieser hochkomplizierten Gattung ja auch eher der Regelfall.

    Aber mal anders rum gedacht: Vor 30 Jahren, als man sich kaum darum gekümmert hat, wie viele Arten es da halt tatsächlich gibt und wie schwierig diese zu unterscheiden sind, hätte man auch sowas wohl einfach als "Wiesenchampignons" eingesammelt. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hi Pablo. Danke für die Antwort. Eben diese vor 30-Jahren Methode hat mein Bekannter angewendet. Als wir dort vorgestern seine Wiesenchampignons gegessen haben. Ein intensiver Champignon-Geschmack allerdings mit leicht muffigem Bei-/Nachgeschmack war das Erlebnis.

    Jedenfalls hat mich mein Riecher nicht getäuscht und es ist weder der normale Wiesenchampi noch ein Karbole., das freut mich :)

  • Hallo,

    ich denke, dass Pablo mit seiner Einschätzung, wonach es sich bei diesem Fund um einen Wiesenegerling im weiteren Sinn handeln dürfte, richtig liegt. Mir fallen da hinsichtlich des Aussehens und der angegebenen Merkmale erstaunliche Parallelen zu einer besonderen und wahrscheinlich seltenen Art auf, nämlich Agaricusmoellerianus.

    Dort, wo er vorkommt, kann er aber auch in größeren Trupps auftreten und der hat einen schülferig-schuppigen Hut, ist +/- gilbend, riecht anisartig und der Ring ist unterseits ohne Zahnradkranz und vergänglich. Das deckt sich meines Erachtens gut mit den angegebenen Merkmalen dieses Fundes. Weiters sollte der Stiel oberhalb des Ringes flockig sein, was ich auf dem letzten Bild schwach zu erkennen meine, während der Stiel bei A.campestris oberhalb des Ringes glatt ist.

    Mein Hinweis ist natürlich nur eine Annahme basierend auf Makromerkmalen, aber vergleicht den angefragten Fund doch auch einmal mit dem Inhalt folgender Links:

    Agaricus moellerianus vom Lengsee (Kärnten) - Funga Austria

    11059.html

    LG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort