Hallo,
bei meiner gestrigen Chaga-Tour ist mir wieder einmal ganz stark bewusst geworden, daß auch dieser Schiefe Schillerporling, dieses steinharte Etwas, doch ein lebendes Wesen ist und ebenso wie andere Pilze in verschiedensten (Gebrauchs-)Zustandsformen vorkommt.
Ich habe bei dieser Suche aussergewöhnlich viele Chaga gefunden und aussergewöhnlich wenige davon dann tatsächlich mitgenommen. Zu viele erfüllten ganz einfach nicht meine (Qualitäts-)Kriterien oder es widersprach jeglicher Logik, sie zu ernten. Bei Steinis, Pfiffis, Maronen und Co achtet schließlich auch jeder halbwegs erfahrene Sammler ganz genau auf den Zustand, den Standort, das Alter usw.. Selbige Herangehensweise sollte auch unbedingt beim Chaga angewendet werden!
Für alle die es möglicherweise interessiert und eventuell selbst auch einmal diesen faszinierenden Pilz sammeln und für die eigene Gesundheit nutzen wollen, zu jedem Fundbild eine kurze Erklärung, warum ich dieses jeweilige Exemplar nicht geerntet habe.
Ich bitte die teilweise sehr miserable Bildqualität zu entschuldigen!
Der Grund warum dieser Chaga am Baum bleiben durfte war der wohl häufigste in diesem Metier: Er wächst einfach viel zu hoch am Stamm. Erreichbar in bestimmten Höhen ausschließlich mit Steigeisen und Geschirr zur Sicherung, beides lag weit weg im Auto.
Achtung Verwechslungspartner: Maserknolle und sogenannter Baumkrebs. Das sind keine Chaga!
Schlimm nur, wenn man das erst nach endlosen Klettertouren in schwindelnde Höhen erkennt...
Auch das ist Baumkrebs, aber...
...genauer hinschauen kann sich trotzdem lohnen. Innerhalb dieser Wucherung ein kleinerer Chaga.
Das ist ein wunderschöner junger Chaga und der könnte sich in den nächsten 5 bis 10 Jahren durchaus zu einem absoluten Prachtburschen entwickeln. Zum jetzigen Gebrauch völlig ungeeignet, lohnt überhaupt noch nicht!
Selbiges gilt für diesen.
Gebt der Jugend eine Chance...
Dieser, da er in einer tiefen Spalte wächst, hätte eigentlich schon eine annehmbare Größe. Aber auch dieser Kollege bleibt definitiv am Baum! Warum?
Weil er nahezu direkt über dem Erdboden am Stamm wächst! Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß erst bei Pilzen ab einer Wuchshöhe von 0,5 bis 1 m, je nach Standort der Birke, medizinisch relevante Inhaltsstoffe nachgewiesen werden konnten. In den tiefer wachsenden war nur Wasser!
Vorsicht auch bei umgestürzten bzw. bereits abgestorbenen Wirts-Bäumen!
Einstmals in etwa 10 m Höhe gewachsener Pracht-Chaga, landete beim Sturz des oben gezeigten Baumes ausgerechnet auf der Unterseite und steckte teilweise gar im Morast. Leider völlig unbrauchbar!
Dieser, eigentlich ganz ansehnliche, Bursche blieb auch im Wald. Er wuchs, oder auch nicht mehr, an einer völlig ausgehöhlten, morschen und damit seit längerer Zeit toten Birke. Ab hier war leider meine Kamera/Batterie ohne Saft. Genauso wie dieser Chaga seit langer Zeit!
Kurz davor (und glücklicherweise sogar noch danach) fand ich in der Tat aber auch ein akzeptables Exemplar, so dass letztendlich doch ein bisschen Chaga zum Trocknen zusammen kam.
LG Thomas