Wo ist meine Einheit?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.052 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. November 2018 um 20:10) ist von Ralph.

  • Heute am Spätnachmittag wurde es im Wald doch sehr verwunderlich. Ich dachte sofort an KLIMBIM, den Scherz mit den Soldaten: Wo ist meine Einheit.

    Leider kann man wohl kein Video hochladen, so muß ich es mit Schnappschüssen daraus belegen. Das Reh kam dann auch nochmals zurück. Dachten erst an Tollwut, nun zutraulich war es nicht, wenn man sich schnell bewegte wurde es auch schneller. Sehr, sehr verwunderlich.

    Ansonsten vor ein paar Tagen, Erstfund und denke auch leicht bestimmbar gewesen der weiße Anistrichterling

    Sodele dann Grüße

    Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

  • Lieber Ralph,

    wow, das Tier ist ja tiefenentspannt.

    Mir sind dieses Jahr beim Pilzesuchen auch ein paar entspannte Tiere begegnet - ein Eichhörnchen und zwei Hasen. Aber deins ist natürlich viel beeindruckender. Und dass dir sogar ein Video bzw. Fotos geglückt sind - Respekt!

    Ich würde das Tier aber nicht für ein Reh halten. Nicht dass ich mich mit sowas großartig auskenne, aber bei uns in den Garten kommt im Frühjahr regelmäßig ein Reh, das sieht ganz anders aus. Nach Bildersuche bei Google würde ich eine Damhirschkuh ins Rennen werfen.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Ralph,

    wie Sabine es schon richtig geschrieben hat, eindeutig eine Damhirschkuh. Gut zu erkennen an ihrem dunklen Winterfell. Möglicherweise gibt es ja in der Nähe ein Wild- oder Schaugehege, eine Damhirschfarm o.ä.. Wegen der Fütterung durch den Menschen können diese Tiere, auch ausgebüchste , relativ "unscheu" werden.

    Trotzdem, eine nicht alltägliche und sicher überraschende und einprägsame Begegnung.

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (12. November 2018 um 11:25)

  • Guten morgen,

    ja natürlich ein Dammhirsch😊 andere Arten habe ich bei uns am Flughafen noch nicht gesehen. Der übliche und mir bekannte Äsplatz der Tiere ist von der Stelle ca. weniger als ein Kilometer entfernt. Doch das ein Herdentier seine Gruppe verliert und nicht wieder findet, interessant.

    Gruß Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

  • Hallo Ralph,

    mit dem Wiederfinden haben diese, relativ standorttreuen, Tiere definitiv keine Probleme. Das sind schließlich keine menschlichen Pilzsucher...:D

    Es wäre nicht so sehr ungewöhnlich, auch jetzt nach Ende der Brunftzeit, daß Einzeltiere unterwegs sind. Das klassische Rudelverhalten ist bei diesen Hirschen nicht so deutlich ausgeprägt wie beispielsweise bei Rothirschen.

    Aber spekulativ könnten auch einige andere Ursachen dieses, nicht zwingend unnatürliche, Verhalten begründen: Krankheiten (auch Tollwut), Alter, Ausriss aus Gehege, Suche nach neuem "Damenrudel" etc.

    Vielleicht aber wollte diese Dame, gerade nach den "wilden" letzten Wochen, mal etwas entschleunigen und ist einfach nur spazieren gegangen...:wink:

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (12. November 2018 um 16:00)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Huch? Na gut, besser eine zutrauliche Dammhirschkuh als eine zutrauliche Bache. :wink:

    Wenn "weißer Anistrichterling" Clitocybe fragrans (kenne ich als "Dufttrichterling") meint, dann ist der übrigens giftig.
    Essbar aus der Gruppe wäre nur der Grüne Anistrichterling (Clitocybe odora), der auch weiße Formen bilden kann, die dann aebr als Speisepilze sehr kritisch sind, weil von mehreren giftigen, anisartig riechenden Trichterlingen kaum noch zu unterscheiden.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    wegen der Bache muss ich dir entschieden widersprechen!:

    Viele Jahre stand mein Zelt von mindestens Pfingsten bis Ende Oktober auf einer abgelegenen Waldwiese. Ausser Freunden und Familie, die dort ihren Urlaub und viele Wochenenden verbringen, und ganz wenigen sich zufällig dorthin verirrenden Campern, ein ziemlich einsames Fleckchen Natur. Vor nunmehr 11 Jahren hatte ich, Ende September und ganz allein, mitten in der Nacht dann doch noch einen "Mitzelter". Eine riesige Wildsau hatte sich gemütlich an mein Zelt gekuschelt, unsere Köpfe etwa 30cm voneinander entfernt und nur durch die zwei dünnen Planen von Zelt und Schlafkabine getrennt. Ein Horror für mich in dieser Nacht, den ich hier auch gar nicht näher beschreiben mag.

    Von diesem Tag an jedoch, besuchte meine Wildsau "Heidi" mich nahezu jede Nacht und "verbrachte" selbige mit und bei mir. Immer pünktlich am Abend der Abreise des letzten Campers im Spätsommer fand sich Heidi wieder ein, 7 Jahre lang!

    Natürlich hatte sich im Laufe der Jahre eine sehr enge Beziehung zwischen uns aufgebaut. Es gab immer ein Häufchen Eicheln oder Kastanien für mein Schwein, wir haben Nächte lang gequatscht, sie war eine sehr geduldige Zuhörerin, und wenn ich mal Besuch hatte, legte sich dieser Brocken genau vor meinen Zelteingang. Niemand ist jemals frühzeitig gegangen!:D

    Die allergrößten und bewegendsten Erlebnisse mit Heidi jedoch waren die Tage, als sie ungeachtet anderer Menschen einmal im Jahr am hellichten Tage über den Platz mit ihrem Nachwuchs flanierte, keine 3 Meter an mir vorbei und genau vor mir kurz anhaltend, um mir stolz ihre Kinder zu zeigen. Ein Vertrauensbeweis wie ich ihn noch nie in meinem Leben erlebt hatte und wohl auch nie mehr werde!

    Über mein Leben mit Heidi könnte ich Bücher schreiben. Trotz der unglaublichen Vertrautheit habe ich sie jedoch nie versucht zu berühren oder zu streicheln, auch wenn ich mir ganz sicher bin, daß ich es hätte tun können! Manchmal, wenn wir auf der Wiese saßen und uns "unterhalten" haben, trennten uns ja lediglich nur ein paar Zentimeter.

    Leider jedoch ging genau vor vier Jahren diese ungewöhnliche und tiefe Freundschaft zu Ende. Als ich damals Anfang November meine Zeltsaison beendete und mich in der letzten Nacht von Heidi verabschiedete, wusste ich nicht, daß es für immer war. Ich habe nie in Erfahrung bringen können, ob sie vielleicht an Altersschwäche gestorben ist oder von Jägern erschossen wurde. Ja, meine Heidi...;(

    Aber, um nochmals zu Pablos Einwand zu kommen: Ich habe niemals, mit Ausnahme der ersten Nächte mit ihr, in meinem ganzen Leben ruhiger geschlafen und war besser bewacht als in den Nächten, als diese geniale Wildsau mich und mein Zelt behütete!

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (12. November 2018 um 23:22)

  • Hi Thomas!

    Eine tolle Geschichte! Da geht mein Biologenherz auf!

    Sehr rar sind die Momente, wo wir nicht nur Besucher sind in der Natur, sondern gefühlt wirklich ein Teil von ihr. Dazu hat "Deine" Heidi perfekt beigetragen!

    Freut mich sehr für Dich!

    Liebe Grüße!

    Alex

    PS: Im Übrigen - Das Buch "Im Zelt mit Heidi" würde ich sofort lesen!

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Lieber Thomas,

    das ist ja eine wundervolle Geschichte mit Heidi.

    Schreib' sie doch wirklich mal ausführlicher auf - ich würde das gerne lesen, andere vielleicht auch.

    Ich kann dir nachfühlen, dass es total unzufriedenstellend ist, dass du nicht weißt, was aus ihr geworden ist.

    Liebe Grüße
    Sabine

    P.S.: Jetzt sehe ich gerade, dass Alex das Buch auch lesen würde :)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend!

    Wow, was für eine Geschichte. :thumbup:

    Beeindruckend, was für Überraschungen die vierbeinigen Freunde so aus dem Ärmel schütteln können.
    Vielleicht sollte ich doch mal versuchen, mich mit einer der Bachen hier in der Umgebung anzufreunden. Bisher waren Begegnungen immer respektvoll, aber eher distanziert.
    Aber es geht ja offenbar auch inniger.


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    vielen Dank für eure interessierten Reaktionen!

    In der Tat spiele ich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, meiner Heidi ein "Denkmal" zu setzen. Egal in welcher Form. Auch in meinem Umfeld, vor allem von denen die das große Glück hatten, sie noch live zu erleben, werde ich regelmäßig dazu angeregt. Leider sind alle existierenden Bilder noch auf einem Laptop versteckt, der vor Jahren den Geist aber mal so richtig aufgegeben hat.

    Und, hier im Forum wäre es sicher auch unpassend.

    Mal schauen, was für Inspirationen mir die kalten Wintertage noch so bringen. Aufzuschreiben und Mitzuteilen gäbe es auf jeden Fall mehr als genug und die eine oder andere nachdenkliche aber auch lustige Anekdote wäre bestimmt für den einen oder anderen lesenswert und äußerst unterhaltsam.

    LG Thomas

    P.S.: Pablo, kleiner Tip vom "Fachmann" zu deinen Werbeplänen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Nicht du darfst dir die Wildsau aussuchen, sie findet dich! :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Das wäre in der Tat eine schöne Aufhübschung für trübe Winterabende. :thumbup:

    Und ich bleibe vorerst mit den Wildschweinen in meinen Wäldern bei dem bisher gepflegten Kontakt: Nur gucken, nicht anfassen. :wink:

    Wenn die irgendwann näher kommen wollen ok, wenn nicht, dann nicht.


    LG; Pablo.

  • Hallöle

    von mir ein Dankeschön für die hilfreichen Antworten. Was eine Damhirschkuh so auslösen kann 👌.

    Für mich ein unvergessenes Erlebnis.

    Grüße Ralph

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech: