Hallo zusammen,
heute möchte ich euch einen Pilz vorstellen, der mich schon etwas länger beschäftigt. Jedes Jahr, meist gegen Ende der (Haupt)Pilzsaison im November, wuchs dieser relativ kleine, unscheinbare Milchling gruppenweise an einigen Waldstellen. Dieses Jahr habe ich, gewappnet mit neu erworbener Milchlings-Literatur (British Milkcaps - G. Kibby), mich aufgemacht ihn zu bestimmen.
Es handelt sich hierbei um den Leberbraunen- oder auch Späten Milchling Lactarius hepaticus. In einigen Bundesländern soll er relativ selten sein .
Hut: jung dunkelbraun (leberbraun) und mit umgebogenen Hutrand, später vertiefte Hutmitte, mit Buckel, im Alter rotbraun bis kastanienbraun, Rand meist heller und v.a. im Alter schwach gekerbt, ungezont
Lamellen: cremefarben, später
fleischbräunlich, teils auch rötlich gescheckt, nicht gedrängt, mit Zahn herablaufend
Stiel: etwas heller als der Hut, im Alter gerne hohl
Milch: weiß, gilbt auf einem Taschentuch nach 15-30 Sekunden, Geschmack zuerst mild, nach ein paar Sekunden bitter und adstringierend, bisweilen auch etwas schärflich (v.a. junge Exemplare).
Geruch: schwach und unbedeutend
Ökologie: Wuchs im Nadelwald/Mischwald unter Kiefern. Gern auf nährstoffarmen, trockenen Böden (-> Sandboden) [<-> ähnlichen Arten, die moorige Laubwälder bevorzugen!].
Hier noch einmal eine andere Aufnahme, welche die möglichen Farbveränderungen im Alter/bei Trockenheit und den gekerbten Hutrand zeigt.
Das Sporenpulver ist blass cremefarben.
Die ornamentierten Sporen besitzen ein mehr oder weniger komplettes, feines Netz.
Wenn man ihn erst einmal kennt, lässt sich dieser Milchling doch ganz gut mit den oben fett markierten Merkmalen sowie dem Wuchsort ansprechen und ist gar nicht so unscheinbar wie ich immer dachte.
LG Steigerwaldpilzchen