Gelbe Braunfäuletramete?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.677 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2019 um 21:43) ist von antoff.

  • Liebe Pilzfreunde,

    ich wünsche euch erst einmal allen ein frohes neues Jahr und hoffe, dass ihr einen guten Start hinein gehabt habt.

    Heute habe ich auf einer kleinen Waldtour folgenden Pilz gesehen, den ich erst einmal als gelbe Braunfäuletramete - Antrodoa xantha - bestimmen würde. Bin mir aber natürlich wieder ziemlich unsicher.

    Ich meine, dass ich letztes Jahr den Pilz an demselben Holzstumpf (vermutlich Kiefer) gefunden habe und ihn hier auch eingestellt habe. Damals hatte ich aber nur Fotos, und so kam auch keine Bestimmung zusatnde.

    Er hatte einen zitonenartigen Geruch.

    Ich weiß nicht, ob die Mikrobilder viel aussagen. Absporen wollte er leider nicht. Ich meine Skletthyphen und Zystidiolen zu erkennen. Reicht dies, um ihn tatsächlich Antrodia xantha zu nennen?

    Die Fotos sind teilweise recht dunkel, geben aber ganz gut die tatsächlichen Farben wieder.

    Vielen Dank und viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Joe,

    vielen Dank für deine Rückmeldung und für den Link zu Pablos Portrait.

    Makroskopisch denke ich auch, dass es passen könnte und auch der Geruch deutet ja in diese Richtung.

    Aber mit den Mikromerkmalen bin ich mir sehr unsicher, besonders weil ich weder Sporen noch Basidien gefunden habe.

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Wenn du Melzer im Haus hast: Probier mal, ob dei Skeletthyphen darin blau werden (amyloid). Das lässt sich oft auch makroskopisch schon nachvollziehen.

    Antrodia xantha wäre nicht die einzige Art, die das kann, aber im Zusammenspiel mit Wuchsform, Porengröße und Geruch wäre das schon nahe an einer soliden Bestimmung - auch ohne generative Hyphen, Basidien & Sporen.

    Wenn ich mir die BIlder so angucke, hast du entweder Subikulum erwischt oder Porenmündungen - wegen den vielen, keuligen terminalelementen von Skeletthyphen.

    Dort findet sich auch bei fertilen Fruchtkörpern kein Hymenium (also keine Basidien), aber auch so sind Fruchtkörper von Porlingen oft steril, also ohne auffindbare Sporen (was in vielen Fällen Bestimmungsversuche schon verhindert), manchmal sogara völlig ohne Hymenium (auch keine Basidien, Basidiolen usw.).
    In dem Fall würde ich deine Bestimmung trotzdem unterstützen, erst recht wenn man noch amyloide Skeletthyphen nachweisen könnte.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    klasse, vielen Dank für deine Einschätzungen. Meine Güte, du hast recht. Ich glaube, ich habe tatsächlich die Porenmündungen beim Mikroskopieren erwischt. Ich habe nun noch einmal etwas in den Mündungen rumgestochert, und diesmal habe ich tatsächlich auch Basidien entdeckt. Bei einer Basidie konnte ich auch eine Basalschnalle entdecken, so wie du es in deinem Portrait beschreibst. Die Amyloidität habe ich auch getestet (habe tatsächlich Melzer hier). Makroskopisch gab es blaue Verfärbungen. Mikroskopisch, nun ja, einige Skletthyphen hatten schon einen blauen Hauch, aber ich weiß nicht, ob ich da zu viel hineininterpretiere.

    Auf jeden Fall scheint auch mit den Basidien Antrodoa xantha hinzukommen, oder?

    Liebe Grüße

    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von antoff (7. Januar 2019 um 18:26)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Ja, die amyloide Reaktion ist an einzelnen Hyphen im Mikroskop schwer zu sehen, am besten sieht man es wirklcih in der Masse.

    Basidien wären auch da (und meindestens eine spindelige Zystidiole), wenn auch die in dem Bereich recht wenig aussagen: Solche Basidien hast du bei Dutzenden Porlingen aus vielen Gattungen. Aber die Schnallen sind natürlich wichtig.

    Die Antrodia xantha kannst du da trotzdem ganz beruhig dran schreiben.


    LG; Pablo.