"hygrophaner" Porling

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.395 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Januar 2019 um 22:58) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    wenn Porlinge eine gewisse Art von Hygrophanität zeigen, hat das irgend eine Relevanz für die Bestimmung. Oder ist das nur dem Alter bzw. Verwitterungszustand geschuldet. Soll man die Farben bevorzugt im trockenen oder im nassen Zustand beurteilen?

    VG, Toni

    1) nass


    1) trocken

    2) nass

    2) trocken

    3) trocken + nass (Flacher Lackporling)

  • hallo toni,

    Ich würde ja sagen es hilft immer wenn man beide zustände kennt. Wenn man die möglichkeit hat schadet es m.m nach nicht schwammerl bei trockenem und nassen wetter anzuschauen sowie in allen möglichen altersstufen. Beim ersten würd ich zunder vermuten, der zweiten wirds wohl was aus der feuerschwammecke sein.

    Super foto von den lackporlingen:thumbup:

    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!

    Ich eiß nicht, ob da der Begriff "hygrophan" zu passt. Der Mechanismus ist noch mal ein wenig ein andere, als zB bei den Hüten von Stockschwämmchen und Gifthäubling. Da verändert sich tatsächlich die Konzentration der Pigmente in den Huthauthyphen je nach durchfeuchtung. Hier dürfte sich das ein wenig anders verhalten, und eher ein Effekt sein, wie der farbliche Unterschied von nassem zu trockenem Asphalt.

    Ideal ist natürlich schon, wenn man möglichst viel vom gesamten Farbspektrum kennt. Gerade FomFoms (Zunderschwämme, erste drei Bilder) sind ja so oder so schon extrem farbvariabel. Das geht von nahezu weiß bis zu fast schwarz, ebenso wie satt rotbraun oder alles durcheinander. Und hat auch nichts mit der Durchfeuchtung zu tun. Gestern im Waldpark in Mannheim waren auch FomFoms in schwarzen bis weißen Farbtönen zu beobachten, teils am selben Stamm, aber alle gleich klatschnass.

    Der zweite Pilz (Weiden - Feuerschwamm = Phellinus igniarius s.l.) ist auch noch so ein Fall, da wurden Unterschiede in den Farbnuancen (grau oder schwarz) auch schon als eines von mehreren extrem unsicheren merkmalen herangezogen, um ziwschen Phellinus igniarius und Phellinus trivialis zu untescheiden - was aber in der Praxis nicht wirklich funktioniert, eben weil auch das variabel und zudem noch witterungsabhängig ist.

    Bei den Flachen lackporlingen zum Schluss ist der Farbunterschied natürlich schon krass, aber auch da ist das eher so, als wenn man ein helles Stück Leder nass macht - und dazu kommt noch, daß der Regen von der Oberfläche allerhand Staub (auch Sporen natürlich) abwäscht.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.