LEPISTA FLACCIDA soll essbar sein - lohnt sich ein Versuch?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.103 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Februar 2019 um 18:24) ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfeunde,

    nachdem ihr mir vorgestern meinen violetten Pilz mit LEPISTA NUDA bestimmt habt, fiel mir auf, dass ich vielleicht hätte auch drauf kommen können wenn ich ihn mit dem anderen Rötelritterling verglichen hätte.

    LEPISTA FLACCIDA hat, seit es hier wieder regnet, nicht aufgehört überall mal im Garten zu erscheinen. Die Bilder sind von heute. Der sucht sich natürlich die unaufgeräumteste Stelle...

    Er soll ja essbar sein. Hat da jemand Erfahrungen?

    Es grüßt

    Vulpis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Vulpis!

    Leüista flaccida (Fuchsiger Röteltrichterling) ist schon essbar, und schmeckt mitunter auch ziemlich ordentlich.
    Allerdings sollte man vorher dringend mal den Begriff Clitocybe amoenolens eingeben und sich mit diesem Doppelgänger mal eingehender beschäftigen.
    Der ist nämlich sehr unangenehm giftig, und wird sehr wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch in Deutschland nachgewiesen werden.

    Bei den Bildern ist irgendwas durcheinander gekommen, die zeigen ja Lepista nuda (Violetter Rötelritterling) und nicht Lepista flaccida.


    LG, Pablo.

  • Hallo Vulpis,

    hier würde ich auch Lepista nuda vermuten.

    Bei L. flaccida bin ich mir oft in der Bestimmung sicher. Solange es nicht drum geht, den selber zu essen.

    Ich bin seit Jahrzehnten als Speisepilzsammler unterwegs, bei einigen essbaren Pilzen bin ich da aber sehr zurückhaltend und da gehört L. flaccida auch dazu. Nicht nur, weil er verwechselt werden kann, sondern auch weil es ein Pilz ist, der relativ beständig ist und lange im Wald steht. Das macht für mich die Beurteilung der Frische der Fruchtkörper recht schwierig.

    Grüßle

    RudiS

  • Hallo Vulpis,

    da kann ich mich Pablo nur anschließen. Ich sammle an meinen bekannten Stellen auch sehr gerne den Fuchsigen, da dieser für mich sogar ein hervorragender Speisepilz ist (einmal komplett abgesehen von der Thematik um seinen gefährlichen Doppelgänger).

    fuchsigerroeteltrichterling.htm

    Deine Bilder jedoch haben aber so gar keine Ähnlichkeit mit dem. Aber, auch deine vorgestellten Lepista sind ja kulinarisch nicht so ganz uninteressant.:)

    LG Thomas

  • Hallo Zusammen,

    da hab mich wohl gründlich vertan in meiner Einschätzung was da auf dem Kompost wächst. Die fehlende violette Farbe hat mich fehlgeleitet.

    Auch wenn ich erst heute wieder zum Forum komme, hatte ich doch vor dem Frost noch Bilder gemacht. Es ist wirklich erstaunlich, dass der Einfluss des Substrates sich so sehr auf die Farbe auswirkt!

    Die violetten Pilze stehen auf einem Kompost der zu 70% aus Eichenlaub besteht und vor 4 Jahren begonnen wurde aufzusetzen.

    Die hellen Pilze stammen von einem Kompost der 2016/17 aufgesetzt wurde und aus Rasenschnitt, Gartenabfällen und Küchenabfällen besteht. Also sehr nahrhaft und nicht sauer.

    Könnt ihr mir an Hand der neuen Bilder Lepista nuda bestätigen.

    Grüße Vulpis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Vulpis!


    Aha, das ist interessant.

    Auf den Bildern im Starbeitrag haben die Pilze auf meinem Bildschirm nämlich sehr wohl einen violetten Touch.
    Aber das hier, das sieht schon ganz anders aus, und ich bin noch nicht mal sicher, ob das überhauot Rötelritterlinge (Gattung: Lepista) sind.

    Wobei das Substrat hier vermutlich nicht enstcheidend ist, aber das Aussehen... Hm.

    Kann durchaus eine ander Lepista sein, wie zB Lepista irina (Veilchenwurz - Rötelritterling), der aber farblch meist etwas blasser auftritt. Kann auch noch eine andere Lepista sein (gibt noch einige verflucht kompliziert zu bestimmende, seltene Arten), möglich wäre aber auch noch was aus anderen Gattungen wie zB Calocybe (Schönköpfe) wie zB Calocybe carnea (Fleischroter Schönkopf) oder Calcybe civilis (Kuhbrauner Shcönkopf, passt vom Habitus besser). Wird man vermutlich so nicht auflösen können, aber man kann sich mal weiter rantasten. ZB mit einem Sporenabwurf (Calocybe = weiß, Lepista = blass violett bis blass ocker).
    Lepista flaccida kann man hier allerdings immer noch ausschließen.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    wegen Sporen guck ich morgen mal. Ich hab die alle in eine Obststiege gelegt und in den Schuppen gestellt. Da stehen sie immer noch. Sicher sind Sporen ausgefallen. Ich werde berichten.

    Im nächsten Herbst werde ich die Pilze genauer im Blick behalten. Auch wenn der Gartenkompost wahrscheinlich verarbeitet wird, steht daneben der nächste Jahrgang, wo die dann erfahrungsgemäß wieder auftauchen. Dieser Kompost ist sowieso ein interessanter Biotop. Rosenkäfer und Nashornkäfer entwickeln sich prächtig!

    Anbei noch die anderen Bilder. Vielleicht hilft es.

    Grüße

    Vulpis

  • Hallo,

    die Pilze im Schuppen sehen aus wie frisch gesammelt. Keine Sporen ausgefallen. Ich habe jetzt welche ins Warme gelegt.

    Bin aber erst Freitag wieder hier und kann dann erst berichten welche Sporenfarbe.

    VG Vulpis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Vulpis!


    Ich fürchte, das wird nicht funktionieren. für Sporenabwürfe brauchst du frische Pilze, die nicht länger als einige Studnen vom Mycel getrennt sind.

    Gucken kann man immer, aber Pilzfruchkörper sind vergänglich, und da verändert sich so viel, wenn die längere Zeit rumliegen...


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo.

    Du hast recht! Auch im warmen sind keine Sporen ausgefallen.

    Vielleicht kommen ja noch ein par frische Pilze wenn es wieder wärmer wird. Und wenn nicht, dann kommen sie nächst Jahr.


    VG Vulpis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Vulpis!

    Und immer den Kompost gut füttern, dann sollten die normalerweise schon wieder auftauchen.
    Daumen sind jedenfalls gedrückt - wegen den Violetten sowieso (ich find' die total lecker).


    LG, Pablo.