Stummelfüßchen - Creoidotus

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.729 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Januar 2019 um 10:02) ist von ThomasL.

  • Hallo Christine,

    mit dem rein weißen Hut würde ich auch einen Zwergseitling nicht ausschließen.

    In dem Fall könnte die Farbe des Sporenpulvers weiterhelfen.

    Irgend etwas braunes = Stummelfüßchen und weißes = Zwerseitling.

    Winterliche Grüße

    Jan

  • Hallo Jan,

    wäre der Zwergseitling nicht mehr an der Seite angewachsen ?

    Bei mir ist die Anwachsstelle doch mehr Richtung Mitte.

    Und dann sind die Lamellen bei den älteren Pilzen etwas bräunlich:

    kann man daran die Sporenfarbe erkennen ?

    VG Christine

  • Hallo Christine,

    zumindest auf dem ersten und den beiden vorletzten Bildern würde das mit der Anwachsstelle schon passen und die Farbe der Lamellen sollte auch hinkommen.

    Da ich den Zwergseitling selbst noch nicht gefunden habe und ihn deshalb nur aus dem Buch kenne, war es auch mehr eine Vermutung (oder ungefährliches Halbwissen :-)).

    Die Sporenfarbe kann man nicht immer an den Lamellen erkennen, deshalb ist es bei solchen Kandidaten hilfreich, sie mal aussporen zu lassen.

    Warten wir mal auf das Fachpersonal ....

    Beste Grüße

    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Wenn mit "Zwergseitling" die Resupinatus - Arten gemeint wären (auch oft "Liliput - Seitling" genannt): Die Arten der Gattung sehen alle ganz anders aus. Viel kleiner, dunkler, andere Lamellenstruktur usw. Oder meint ihr die Zwergknäuelinge (Gattung Panellus)? Die kann man auch ohne Kenntnis der Sporenpulverfarbe hier ausschließen, denn die sind doch viel deutlicher gestielt.

    Ich empfehle auch, zwischen Lamellenfarbe und Sporenpulverfarbe zu unterscheiden, denn das sind zwei verschiedene Dinge. Und bei sehr vielen Pilzen eben nicht identisch.

    Hier kann man aber gut von einem auf's andere schließen: Die Lamellen sind bei den jungen Pilzen weiß - bei den älteren auch, also muss das Braune darauf der Sporenstaub sein.
    Damit wär's dann ein Braunsporer und die Gattung (Crepidotus) kann man eintüten.

    Arten mit dem makroskopischen Aussehen gibt es aber mehr als ein halbes Dutzend.

    Die mit Abstand häufigste Art, die so aussieht, ist Crepidotus cesatii (Kugelsporiges Stummelfüßchen). Crepidotus variabilis (Gemeines Stummelfüßchen) und ein paar weitere Arten sind makroskopisch identisch, aber wesentlich seltener.


    LG, Pablo.

  • Wenn es Crepidotus cesatii wäre, müßten die Lamellenschneiden gesägt sein, nach 123pilze.

    Sind meine Schneiden gesägt ? Ich sehe nur bei dem ersten Bild sowas zackeliges.

  • Danke Pablo,

    für die umfassende Aufklärung.

    Im BLV-GERHARDT findet sich ein Schneeweißer Zwergseitling, Pleurotellus chioneus, den ich ganz passend fand und der wohl auch zur Familie Crepiotaceae gehören soll.

    Nachdem ich jetzt aber noch in anderen Büchern nachgesehen habe, bekomme ich Zweifel, ob der da richtig zugeordnet ist .....

    Beste Grüße

    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend!

    Ah, Pleurotellus chioneus, klar, den gibt's ja auch noch. So wie allerdings auf der anderen Seite auch noch Sachen wie zB Clitopilus hobsonii (sieht auch so aus, und kann gelegentlich auch Fruchtkörper über 10mm Breite bilden).

    Ich denke, hier wird's dennoch bei einem Stummelfüßchen bleiben, Pleurotellus chioneus hätte ja sehr blasses Sporenpulver und Clitopilus hobsonii rosabräubliches (ist aber auch bisweilen sehr blass).

    Pleurotellus und Crepidotus scheint schon nahe verwand zu sein, momentan wird wohl beides in die Familie der Inocybaceae gestellt (und die Familie der Crepidotaceae wurde demnach aufgelöst). Warum... Muss man nicht verstehen, glaube ich (Genetik wahrscheinlich, wobei ich persönlich das eher für wackelig halte, um Zuordnungen auf Familien- oder Gattungsebene vorzunehmen).

    Die Lamellenschneiden würde ich bei deinem Fund als ungesägt bezeichnen, Christine.

    Allerdings hat das innerhalb der Gattung keinerlei Bedeutung und ist als Merkmal nutzlos, um einzelne Arten zu trennen. Die Schneiden von allen Crepidotus - Arten sind mit meist eher unauffälligen Zystiden besetzt, und je nach dem, wie die verteilt sind, erscheinen die makroskopisch normalerweise fast glatt und erst unter der Lupe (oder Bino) fein gesägt, gewimpert oder flaumig, was aber innerhalb einzelner Arten dann variiert je nach Alter der Fruchtkörper, Witterungsumstände usw.


    LG, Pablo.

  • Christine 29. Februar 2020 um 10:39

    Hat den Titel des Themas von „Stummelfüßchen“ zu „Stummelfüßchen - Creoidotus“ geändert.