Rindenpilzchen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.544 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Februar 2019 um 18:29) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    mir ist schon klar, dass man die Rindenpilze in der Regel makroskopisch nicht bestimmen kann. Also will ich euch mit dem pilzlichen Kleingefuzzl auf morschem Holz nicht anfragen. Aber wie ist es mit markanten Formen. Vielleicht kann man da wenigstens eine Richtung angeben. LG, Toni

    1) Auf Laubholz. Vielleicht Violetter Knorpelschichtpilz??

    2) Im Mischwald. Holzart unbekannt. Vielleicht Violetter Lederporling??

    3) Auf Laubholz. Vielleicht Kohlenbeere s.l. im Entstehen??

  • Hallo pilzscout,

    Rindenpilze sind immer schwierig und nach Bild erst recht. Dein erstes Bild zeigt, soweit sichtbar, einen Gemeinen Violettporling (Trichaptum abientinum). Bei Vergrößerung des Bildes kann man die Poren erkennen. Bild zwei könnte der Eichenzystidenrindenpilz (Pheniphora quercina) sein und Bild drei ist eine Kohlenbeere sp.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    Einmal editiert, zuletzt von weisheit (17. Februar 2019 um 12:07)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!


    Beim ersten glaube ich nicht so recht an Trichaptum als Gattung. In europa gibt es da eigentlich nur eine Art, die Laubholz besiedelt (Trichaptum biforme), und die hat ein weitestgehend zähnchenförmiges Hymenophor (wie Trichaptum hollii / fuscoviolaceum) und bildet normalerweise deutliche Hütchen.
    Da der Pilz so deutlich zweifarbig ist, könnte eines von beidem einen pathologische Farbveränderung sein, also entweder das tiefe Violett oder das dezente Ocker. Müsste man mal gucken, wass von beidem der gesunde Bereich ist. Es gibt ja durchaus noch eine ganze Reihe weitere resupinate Porlinge mit +/- violetten Farben an Laubholz, eine relativ häufige Option wäre da zB Ceriporia excelsa.

    Beim zweiten: Da bin ich ganz bei Veronika, Peniophora quercina kommt auch an anderen Laubhölzern außer Eiche vor. Das makroskopische Aussehen ist hier allerdings schon mal ziemlich typisch.


    LG, Pablo.

  • Hallo Veronika, hallo Pablo,

    vielen Dank für die Infos.

    Zu 1) Ich war nochmal dort und habe bessere Aufnahmen gemacht. Veronika hatte das richtig erkannt, der Rindenpilz hat Poren. Das Orange ist wohl vergänglich.

    Zu 2) Auf dem Foto hatte ich nachträglich einen Warzigen Drüsling gesehen. Der wächst auf Laubholz. Also von euch

    korrekt erkannt, die Äste waren Laubholz - wohl Eiche oder Buche..

    LG, Toni

  • Hallo Toni,

    das Bild zeigt natürlich keinen Violettporling (Trichaptum abientinum) wie pablo schon vermutet hat. Hier kommt eher Ceriporia excelsa - Rosaroter Wachsporling oder eine andere Wachsporlingsart in Frage.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!

    Das sieht makroskopisch in der Tat sehr nach der vorgeschlagenen Art aus. Theoretisch könnte man noch reinlinsen, um ein paar Optionen auszuschließen: Komisch gefärbte Ceriporiopsis gilvescens zB sind da auch recht nahe dran.
    Allerdings ist die Färbung der jüngeren Fruchtkörper auf Bild 2 in Beitrag 4 dann schon ziemlich typisch für Ceriporia excelsa.


    LG, Pablo.