Geruch und Geschmack vom Milchbrätling und Täublingen.

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.586 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2019 um 11:16) ist von Gwürzbuizl.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ich bin neu in diesem Forum und komme aus dem bayerischen Wald. Mein Lieblings-Speisepilz ist damit natürlich der Milchbrätling. Es geht mir hier um den Geruch und den Geschmack. Beim Milchbrätling wird der Geruch als fischartig oder nach Heringslake gelistet. Der Geschmack als mild, angenehm, pilzig bestimmt.

    Im letzten Jahr habe ich mich mit den Täublingen beschäftigt. Dabei habe ich drei Arten entdeckt, die im Geruch oder Geschmack, dem Milchbrätling teilweise sehr nahe kamen. Der erste war ein bläulich-grauer Täubling mit splitternden Lamellen. Kein Geruch, Geschmacksprobe mild, gebraten und gesalzen etwas nach Milchbrätling. Optisch würde ich ihn als den Graugrünen Reiftäubling einordnen. Der zweite war ein brauner Täubling. Bestimmt wurde er in einer Facebook Pilzgruppe als Wieseltäubling oder als Brauner Ledertäubling. Geruch für mich wie Milchbrätling, ebenfalls der Geschmackstest. Gebraten und gesalzen für mich wie Milchbrätling. Der dritte Täubling war der Gefelderte Grüntäubling. Den habe ich nicht gefunden, aber in einer Pilzausstellung im Bayerischen Wald durfte ich ihn ausgiebig beschnuppern. Für mich der gleiche Geruch wie der braune Täubling und damit auch wie der Milchbrätling. Der Geruch wird allerdings in Bestimmungsbüchern als unbedeutend oder neutral, leicht mehlig, marzipanartig, nussig beschrieben. Auch die beiden anderen Täublinge werden in der Literatur unter Geruch anders bewertet als der Milchbrätling. Meine Frage wäre nun, ob es an meinem Geruchs-und Geschmackssinn liegt, oder hat schon jemand in diesem Forum ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Viele Grüße

    Willi

    PS: Wer mehr Informationen zu den abgebildeten Täublingen möchte, kann gerne fragen.

  • Hallo Willi KaVonBe,

    Brätlinge riechen einzigartig, aber die Beschreibung nach "Fisch" ist einfach der Versuch eines Vergleiches, den auch Menschen be"greifen" können, die Brätlingsgeruch nicht kennen. Ich kenne Brätlinge in Geschmack und Geruch schon länger als Geschmack und Geruch von Fisch. Heringstäublinge riechen anders, aber die Ähnlichkeit zum Fischgeruch wird von vielen Menschen verstanden.

    Der Grüngefelderte Täubling riecht aber definitiv nicht "fischig". Was ich mir vorstellen kann, dass der schon das zeitliche gesegnet hatte (Pilzausstellung!). Beim verwesen riechen viele Pilze seltsam, was auch durchaus als fischig beschrieben wird.

    Was meinst?

    Grüßle

    RudiS

  • Hallo,

    der Grüngefelderte Täubling kann durchaus einen ähnlichen Geruch wie der Brätling verströmen. Und dabei muss er noch nicht am Verwesen sein.
    Junge Exemplare riechen noch neutral aber spätestens im adulten Stadium riecht der Grüngefelderte doch sehr fischig/käsig. Vor allem bei Trockenheit bzw. beim Eintrocken (->Pilzausstellung) ist der Geruch am stärksten.

    Neben meiner persöhnlichen Erfahrung wird auch in der Literatur z.B. im Gröber der "käsige[e]" Geruch von R. virescens als Merkmal erwähnt.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo,

    der Grüngefelderte Täubling kann durchaus einen ähnlichen Geruch wie der Brätling verströmen. Und dabei muss er noch nicht am Verwesen sein.
    Junge Exemplare riechen noch neutral aber spätestens im adulten Stadium riecht der Grüngefelderte doch sehr fischig/käsig. Vor allem bei Trockenheit bzw. beim Eintrocken (->Pilzausstellung) ist der Geruch am stärksten.

    Neben meiner persöhnlichen Erfahrung wird auch in der Literatur z.B. im Gröber der "käsige[e]" Geruch von R. virescens als Merkmal erwähnt.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Immerhin eine ähnliche Einschätzung. Danke.