Frühlingsweichritterling, die Zweite

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.137 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. April 2019 um 20:28) ist von Beorn.

  • Moin,

    nachdem ich gestern einen Anruf bekam, dass auf einem alten gehäckselten Nadelholzhaufen viele Pilze wachsen, hatte ich mich schon auf Spitzmorcheln gefreut.

    Die üppigen Teile mit Hut und Stiel, die ich als Melanoleuca cognata bezeichnet habe, sind aber auch ein Lichtblick für das beginnende Pilzjahr.

    Irritierend für mich war nur das Substrat, was aber nach der Literatur durchaus gut passen kann.

    Wachsen die andernorts derzeit auch so üppig?


    Beste Grüße aus Mecklenburg

    Jan

  • Hallo Jan,

    schöne Kollektion. Habe ich in meiner Gegend auf Schredder noch nicht gesehen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Jan,

    Weichritterlinge (wahrscheinlich Frühlings) habe ich auch schon auf solchem Substrat zu dieser Jahreszeit gefunden. Ich schaue mal die nächsten Tage ob dort wieder was ist.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Die Lamellen sollten aber schon gelb ("cognacfarben") sein, vor allem auch bei jungen Pilzen. Das wäre ja das entscheidende merkmal für diese Art, sonst käme man ja nicht wirklich weiter als bis "Melanoleuca spec." (= irgendeine nicht definierbare Art der Gattung). Zumindest nicht ohne MIkroskopie...


    LG; Pablo.

  • Ach Pablo,

    danke für deine Zweifel.

    Dann lieber nur M. spec., obwohl ich mir ziemlich sicher war.

    Gibt es denn mikroskopische Merkmale in der Gattung, die die Artbestimmung „einfach“ machen?

    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan!

    In der Gattung ist sehr viel Stückwerk und sehr viele offene Fragen. Zudem ein katastrophales, taxonomisches Chaos. ich rate dringend dazu, nur einen Schlüssel bzw. eine Monografie zur Bestimmung zu berücksichtigen, und dann beim Ergebnis "Sensu Autor XY" dazuzuschreiben, um das ggf. noch zuordnen zu können. Sofern man denn zu einem schlüsssigen Ergebnis kommt. Eine umfassende, monografische Bearbeitung der Gattung gibt es im Grunde nicht. Man kann sich der Schlüssel in Funga Nordica oder in Gröger (Bestimmungsschlüssel für Röhrlinge und Blätterpilze in Europa) bedienen, aber ich rate dringend, hier ein entweder / oder - System zu berücksichtigen. Optionaal kann man auch die "Mini - Melanoleuca - Monografie" im Tintling von Thomas Münzmay angucken.

    MIkroskopisch interessant wären auf jeden Fall die Zystidenform und Verteilung, natürlich Sporenform. -ornamentierung und -größen, viellelicht noch Inkrustierung der stielbasishyphen.

    Melanoleuca cognata gehört im Grunde schon zu den gut definierten, unstrittigen Arten der Gattung und wäre auch makroskopisch gut bestimmbar - wenn eben die Lamellen irgendwie gelblich sind. Müssen sie wohl nicht immer sein, aber wenn nicht, ist die Unterscheidung zu anderen Arten halt eben massiv erschwert.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan!


    Naja, wann wäre es auch mal so wirklich einfach gewesen. :wink:

    Aber Melanoleuca ist als Gattung schon besonders undankbar, eben wegen der fehlenden zusammenhängenden Bearbeitung und dem damit verbundenen taxonomischen Chaos.

    Da würde ich selbst Risspilze oder Phlegmacien für besser bearbeitet halten. Aber möglicherweise tut sich da ja was in den kommenden Jahren.


    LG; Pablo.