Ein bunter Mix vom Wochenende

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.320 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juni 2019 um 18:31) ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,

    ein paar Bilder vom Wochenende.....

    Rotfußröhrlinge

    Hasenstäubling

    Espenrotkappe

    Perlpilz

    Trauerrosenkäfer - Oxythyrea funesta

    Rauchblättriger Schwefelkopf

    Waldfreundrübling

    Irgendwas aus der Ecke der Rötlinge eventuell Entoloma vernum ???

    Täublinge, Kostprobe = extrem scharf, vielleicht Birken Speitäubling

    Wenn es mit dem Wetter so weitergeht, dann dürfte das ein gutes Pilzjahr werden. So viele verschiedene Arten habe ich hier im Mühlviertel um diese Jahreszeit noch nie gesehen.

    Ich wünsche euch eine schöne Zeit und viele interessante Pilzfunde.

    Viele Grüße, Hermann.

  • Na das sind doch schon feine Funde für die Jahreszeit. Ich hatte hier am Wochenende auch die ersten Röhrlinge (Rotfüße, Goldröhrlinge und Butterpilze). Durften aber alle im Wald bleiben, da es nicht so meine Favoriten sind. Von Perlies und Täublingen aber keine Spur. Mittlerweile staubt es auch schon wieder.

    Deinen Perlpilz würde ich aber für eine Grauen Wulstling halten.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hermann!

    Sehr schöne, bunte Fundauswahl! :thumbup:
    Schupfnudel wird wohl recht haben mit dem Grauen (Amanita excelsa s.l.).
    Der Rötling ist zwar sicher einer, aber nicht Entoloma vernum. Bei diesen Arten der Untergattung Nolanea besteht aber unbedingt Mikroskoppflicht, ohne gründliche UNtersuchung der MIkromerkmale sind Bestimmungen da unmöglich.

    Beim Rotfußröhrling wären Schnittbilder interessant. Wenn man schon so eine schöne Kollektion hat, ist oft sogar eine makroskopische Artbestimmung möglich, aber eben nur mit vollständigen Schnittbildern. Tendeziell sieht das nach dem Bereiften (Xerocomellus pruinatus) aus, aber die Hutoberfläche ist ungewöhnlich hell. Ohne Schnittbild also eher Xerocomellus spec. (= irgendeine Rotfußröhrlingsart).
    Die Rotkappe sieht auch ziemlcih interessant aus mit den feinen, recht dunklen Stielschuppen und dem reichlich hellen Hut. Die Gattung ist aber eh ein taxonomischer Graus und müsste dringend umfassend bearbeitet werden. Was aber nicht so einfach ist und wo sich momentan anscheinend niemand wirklich ernsthaft ran traut, weil die ITS - Sequenz mit ihren Mikrosatelliten so problematisch ist.


    LG; Pablo.

  • Hallo ihr zwei,

    das ihr den Perlpilz nicht kommentarlos hinnehmt, da war ich mir sicher. Leider sieht man am Bild die rosa Farbtöne schlecht bzw. gar nicht, aber das Fleisch rötet bei Verletzung.... hab leider alle anderen Fotos bereits unwiederbringlich gelöscht.

    Die Rotfußröhrlinge sind schon verkocht, beim schneiden gab es aber keine Verfärbungen an der Luft, soviel ist sicher.

    Xerocomellus pruinatus, den Herbstrotfußröhrling kenne ich mit so hellen Hüten auch nicht, aber egal geschmeckt haben sie auf alle Fälle sehr gut !!

    Xerocomellus pruinatua vom 05.10.2017

    Viele Grüße, Hermann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hermann!

    Rötete das Fleisch bei den Wulstlingen tatsächlich, oder bräunte es eher?
    Denn der Graue kann durchaus bräunen, wobei da eben der Rotton fehlt.

    Am Geruch kann man es übrigens auch oft noch festnageln (wenn der denn ordnungsgemäß ausgeprägt ist): Perlpilz riecht ja eher neutral, der Graue dagegen beim Rubbel am Stiel schon ziemlich nach muffigem Rettich oder Kartoffelkeller.

    Die zuletzt gezeigten Herbstrotfüße sind schon total klassisch. :thumbup:

    Wichtig ist da halt das durchgehend leuchtend gelbe Fleisch, das sich nur im Stiel (vor allem Stielrinde) langsam blau färbt, nicht aber im Hut und auch nicht an den Röhren.

    Der Gemeine Rotfuß (Xerocomellus chrysenteron) hat viel blasseres Fleisch, im Stielfleisch mit +/- deutlichen roten Fasern oder komplett rotem Stielfleisch, das aber nicht blauen kann (auch nicht Stielrinde), dafür blauen oft die röhren und Poren (nicht aber Hutfleisch). Ebenfalls blassfleischig, aber an Stiel und röhren und im Schnitt rasch und kräftig Blauend gibt's noch den Starkblauenden (Xerocomellus cispalpinus), ebenfalls rasch und kräftig blauend der Flasche Rotfuß (X. porosporus), den es auch mit rotem statt braunem Stiel (innen und außen) gibt. Die Huthaut bei porosporus und chrysenteron tendiert dazu, schon bald stark feldrig aufzureißen, die von pruinatus uind cispalpinus macht das kaum.

    Es gibt noch ein paar weitere, allerdings recht seltene Arten in der Gattug, aber man muss eben immer das Schnittbild haben.


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    beim vermeintlichen Perlpilz würde ich meine gesammten getrockneten Morcheln verwetten daß hier Graue Wulstlinge zu sehen sind.

    Der Raufuß wird schon eine Espen-Rotkappe sein auch wenn ich die in diesem Alter nur mit weißen Schüppchen kenne. Im unteren Stielteil ist eine rotbräunliche Schuppenfärbung zu erkennen.

    Bei den Filzröhrlingen habe ich, wie bei der Rotkappe, einmal die zu starke Lichteinwirkung herausgefiltert.

    Wie der Herbstrotfuß sieht der m.E. nicht aus aber ich stehe mit dieser Gattung auf Kriegsfuß.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (5. Juni 2019 um 23:54)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Jo, das ist immerhin schon etwas dunkler, aber auch das ist ja auch immer eine Frage der eigenen Rechnereinstellungen. Auf meinem Monitor ist es jetzt fast zu dunkel. Wenn ich die Helligkeit wieder um zwei Stufen hochklicke, allerdings wieder sehr gut. :wink:

    Ich finde nur, die sehen wegen der kaum aufreißenden Hutoberfläche und vom Habitus her auch nicht aus wie "normale" X. chrysenteron, oder?

    X. cisalpinus glaube ich wegen Habitus nicht, außerdem scheint der nicht zu blauen (zuwenig jedenfalls): X. porosporus: Siehe Hutoberflächen. Erscheint mir aus den gleichen gründen unwahrscheinlich wie X. chrysenteron. Blieben die fünf selteneren Arten, die mir gerade einfielen: X. ripariellus und X. fennicus kann man im Prinzip wegen Farbverläufen ausschließen, zudem wären das auch stark blauende Arten. Ebenso die beiden recht "frisch beschriebenen" X. poederi (sieht mehr aus wie ein kleiner, dünner chrysenteron) und X. sarnarii (sieht mehr aus wie ein cisalpinus mit satt weinrotem Stielfleisch). X. dryophilus fällt hier eh raus, wie vielelicht die eine oder andere stark thermophile Art...

    So kam's halt zu meiner Tendenz richtung pruinatus, aber auflösen können wir es ja nun nicht mehr.


    LG, Pablo.