Seitlinge in Zucht

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 27.085 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Oktober 2021 um 21:16) ist von huehnchen69.

  • Hallo Pilzfreunde

    Nach dem nun meine Züchterei fast 1,5 Jahre komplett ruhte startete ich einen Neuanfang vor allen erstmal mit den unterschiedlichen Pleurotus Arten (Seitlinge) die sich so bei mir angesammelt haben.

    Die Parasitär lebenden Kräuterseitlinge lasse ich aber vorerst außer acht, dafür ist es mir jetzt doch etwas zu warm.

    Den Anfang macht Pleurotus ostreatus var. Florida auch Floridaauster.

    Wie der Beiname es schon ausdrückt , stammt diese Art aus den warmen Florida. Lange Zeit waren sie viel in Kultur, da aber ihre Sporen doch sehr die Atmungsorgane schädigt ist sie dort fast verschwunden.

  • Weiter geht es mit dem linken Pilz Pleurotus pulmonarius , der Lungenseitling auch Kastanienseitling. Weltweit gibt es von dem auch so einige Unterarten, vor allen in den wärmeren Regionen, so die Thai Auster oder die Indische Auster sajor caju.

    Recht sieht man den Limonenseitling , Pleurotus cornecopia var. citrinopileatus.

    Demnächst geht es mit diesen Gesellen weiter, na schon einen Plan was es sein könnte?

  • Hi RudiS

    Stimmt einer davon wächst auf Mannstreu (ist eine Distelart) die anderen beiden auf Wilden Fenchel bzw. Bazilikum.

    Weiter sollte es eigentlich mit dem Pleurotus columbinus nur da war das Erntemesser schneller als meine Knippse ;(;(;(

    Dafür ist eine andere Sorte /Art????, fertig.

    Hypsizygus ulmarius , umgangs- sprachlich Ulmenseitling und der hat rein gar nichts mit dem echten Ulmenrasling gemeinsam.

    Der stammt meines Wissens aus Amerika und ist meiner Meinung nach eine Pleurotus art.

    So dann bis demnächst oder bis rechts im Bild der nächste so weit ist.;)

  • Heute geht es mit dem Pleurotus populinus weiter, auch Espenseitling da er bevorzugt auf Espe und Pappel wächst.

    Seine Herkunft ist auch Nord Amerika, hier ist er noch wenig bekannt lässt sich aber auf einfachsten Substraten problemlos züchten.

    Dieser hier z.B. wächst auf einfachen Stroh;)

  • Leider kann ich nichts neues Vorstellen, die Hitze schafft nicht nur mich sondern auch meine Zucht.

    Habe jetzt überall Thermometer verteilt:/

    Außer dem Espenseitling, der zieht voll durch. Leider haben den die Bruthändler hier sich noch nicht besorgt.

  • Hallo, trotz der Extremen Hitze kann ich euch heute wieder etwas an meinen Erfolg teil haben lassen.

    Aber erstmal noch ein Foto von dem bereits vorgestellten Lungenseitling.

    Weiter geht es heute mit dem Pleurotus cornucopiae dem Rillstieligen Seitling. Er ist der Europäische Bruder des Limonenseitlings.

    Wie kleine Blumenkohl sehen die Fruchtkörper ganz am Anfang aus :D

    Den Abschluss für heute bildet der heute noch in Kinderschuhen steckende Pleurotus ostreatus , der Austernseitling

    Gruß Matthias

  • Hallo, einen Monat gab es nichts neues zu berichten. Heute geht es mit einen auch für mich ganz neuen Zweig der Pleurotus Gruppe weiter.

    Es war eigentlich schon lange mal fällig mich an den Abalone Seitling ( Pleurotus cystistiosus) zu probieren, seit Jahren lag er schlafend unnütz herum:smilec:.

    Und so sah er nun letzte Woche aus.

    Ganz typisch für diesen sind die schwarzen Punkte wobei es sich bei diesen um Sporentröpfchen handelt.

    Selbst die vorher angesetzte Körnerbrut war reichlich schwarz gepunktet auch das Myzel auf Platte zeigt diese Punkte, da lässt sich nichts vertauschen einfach einmalig bei den Zuchtpilzen.

    So sieht er nun heute aus, die doch hohe Temperatur die zum wachsen braucht und die dazu gehörige Luftfeuchte habe ich einfach nicht gut hinbekommen.

    Die Pilze sind jetzt etwa 2cm im Durchmesser, wenn ich sie noch größer bekomme gibt es noch ein Foto.

    Gruß Matthias

  • Hallo,

    heute noch ein paar Bilder von dem doch nicht ganz so geglückten Abalone.

    Wie man sieht hat der doch schon ganz schöne trocken Schäden.

    Zum Schluß noch die Sajor caju, 2 Welle auf Strohsubstrat. Wie ich eingangs schon geschrieben habe gehören die ja zur pulmunarius Gruppe .

    Gruß Matthias

  • Toll dein zuchterfolg!

    Wir haben letztes Jahr im pv viele Stämme geimpft (dübeltechnik). Austern, zitroneseitling und shiitake.

    War sehr erfolgreich, die meisten Leute ernten immer wieder inzwischen.

    Lg jens

  • Hi, habe auch mit dem anbau auf Holzstämmen angefangen. Die sind aber schon seit Jahren verbraucht und entsorgt worden:).

    Mit Substraten kann ich viel flexibler sein, es wächst halt nicht alles auf Baumstämmen.

    Gruß Matthias

  • hallo Matthias,

    Ich habe mich angemeldet, da deine Fotos so super sind. Dazu eine Frage: sind das Kellerfenster und stehen die Beutel einfach rum?

    Oder hast du die zum Fotografieren herausgenommen?

    Besprühst du die Beutel oder wie sorgst du für die Luftfeuchte?

    (ich habe grad begonnen und will mit wenig techn. Aufwand zum Pilz kommen )

  • Hallo Morchl,

    Das ist das Badfenster, es zeigt nach Osten und ist im Erdgeschoss. Außer der Abalone haben die alle dort auf der Fensterbank gefruchtet und wurden ein paar mal am Tag mit einen Blumenspüher befeuchtet.

    Gruß Matthias


    PS. da hier in dieses schönen Forum leider keine Züchter unterwegs sind habe ich mich entschlossen, wieder bei Youtube aktiv zu werden um über mein Hobby zu berichten und mich mit Gleichgesinnten aus zu tauschen.

    Dort bin ich als Pilzonkel 67 aktiv.

  • Lieber Greizer

    Ich bin ja nicht der Profizüchter, und auch eher " outdoor" aber wäre schön wenn Du hier aktiv bleibst und mal hin und wieder an Deinen erfahrungen teilhaben lässt.

    Ich versuche gerade ( seit Ende November) Enoki auf Weide zu ziehen.

    Ich fürchte da ist richtig was schief gelaufen. Die beimpften Stämmchen standen bei 20° unter Folie im Keller.

    Als ich vorgestern mal das Wachstum kontrollieren wollte, habe ich geshen, das alle Stämmchen junge Weidentriebe produziert hatten.

    Ich fürchte, das dann aus den Pilzen nichts mehr wird???

    Hast Du oder sonst jemand Erfahrung mit Weide? Wie lange muss die liegen das sie sich nicht mehr wehren kann??

    LG Ulrich

  • Hallo Ulrich!

    ich bin zwar nicht der angesprochene, aber ich denke ich hab mit Weiden und auch den darauf wachsenden Pilzen etwas Erfahrung.

    Also Weiden sind extrem widerstandsfähig und treiben sehr lange wieder aus, wenn die Bedingungen passen. bei mir im Komposter sind Weidenhecksel vom Garten nach über einem Jahr komplett vital bei der Komposternte zu Tage gekommen. wenn ich die als Stecklinge eingesetzt hätte, wäre die auch wieder ausgetrieben.

    Das einzige was da hilft ist die Weide komplett vertrocknen zu lassen. Dann wässern und dann beimpfen, dann geht das sicherlich.

    Deine Weiden treiben aus und sind beimpft. Das ist genau so in der Natur zu finden. und hier ist es immer so: der stärkere gewinnt. also es kann durchaus sein, dass Du Pilze ernten kannst, aber vielleicht nicht ganz so viele, weil die lebende Weide den Pilz. optimal ist das natürlich so nicht.

    hier z.b. ein Foto von einer großen Weide mit üppigen Bewuchs.

    Liebe Grüße!

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Als Marktname wird er als white elf oder in der Schweiz sogar als Abalone gehandelt.

    Hallo Matthias

    wie ist das mit den Austern (ostreatus) : Sind dieSorten/ Unterarten geschmacklich unterschiedlich, oder ist das "nur" Optik" und sportlicher Ehrgeiz bei der Zucht??

    Ich kenne bisher nur pleurotus ostreatus, der wächst bei mir auf Buche.

    Gruß

    Ulrich

  • Hallo Ulrich

    Es steckt schon gewisser Ehrgeiz dahinter, aber es gibt auch kleine Unterschiede im Geschmack. Ich finde z.B. den Rosenseitling als schlechtesten, sieht schön aus aber das war es auch schon.

    Der ferulae gehört nicht zur ostreatus / pulmonarius Gruppe, das ist ein Kräuterseitling der wächst nicht an Holz sondern schmarotzt an den Wurzeln des wilden Fenchels.

    Geschmacklich übertrifft er "normale Austern".

    Gruß Matthias

  • Danke für die Info Matthias !

    Aber wie hast du den ferulae denn dann kultiviert?? Wilder Fenchel im Blumentopf??? :/

    lG Ulrich

  • Hallo, heute der Kräuterseitling , Pleurotus eryngii.

    Servus,

    ich bin der Johannes aus Nordbayern. befasse mich schon etliche Jahre mal mehr mal weniger mit der Pilzzucht.

    Jedoch hat sich die ganze Züchterei in den letzten Jahren hauptsächlich auf Shiitake und Austernpilz beschränkt.

    Bei etlichen anderen Sorten hab ich das mangels Ertrag wieder aufgegeben.

    Meine Vorgenesweise deckt sich ziemlich mit der deinen. Pilzonkerl 67 ist ja ein Begriff.

    Nun meine eigentliche Frage, welche Subratmischung verwendest Du für den Kräuterseitling ?

    steril oder unsteril ?

    Bei mir will der einfach nicht fruchten. hab den schon ein paarmal auf Stropellets probiert.

    Ist ein sehr rasch wachsendes Mycel, jedoch leider bisher ohne Ertrag.

    Wäre dir sehr verbunden wenn du mir da ein bischen weiterhelfen könntest.

    Vielen Dank Johannes

  • Grüß dich Johannes,

    Helfe natürlich jeden gerne es ist halt nicht viel los was die Pilzzucht hier angeht.

    Die Kräuter habe ich am Anfang auch schon mal mit überbrühten Substrat gemacht, da kamen aber nur kleine Pilze .

    Meine Mischung war dazumal 750g Holzspäne + 250g Strohpeletts + 1,5 kochendes Wasser.

    Sterile Substrate bringen mehr, ich verwernde Buchenspäne und Kleie. Kleie kann man bis 30% hochgehen die Kräuter sind echt Fresser.

    z.b. 950g Späne + 250g Kleie +1,7L Wasser das ganze 1,5 Stunden sterilisieren.

    Wenn der Beutel voll bewachsen ist ca. 4 Wochen reifen lassen alles so bei 20-24°C . Zum fruchten kühler stellen, da es verschiedene Stämme gibt muss man probieren meist so zwischen 15-18°C.

    Der Pilzonkel ist zur Zeit genau so faul wie ich und züchtet nicht denn wir bauen uns gerade eine Gartensaune 8)8)8)

    Gruß Matthias