Knolliger Schleierritterling? (Leucocortinarius bulbiger)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.779 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juni 2019 um 17:17) ist von JoBi.

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute in einem Fichtenwald diesen Gesellen gefunden.

    Praktisch geruchlos, Lamellen ausgebuchtet angewachsen wie bei einem Ritterling allerdings mit Knolle.

    Hutoberfläche leicht schmierig (hat aber auch die ganze Nacht geregnet).

    Sporenpulver weiß - kein Ring oder Schleierreste zu sehen - kann aber auch an dem vielen Regen liegen, oder?

    Ich tippe hier auf einen Knolligen Schleierritterling oder ist das zu weit hergeholt?

    Vielleicht könnt Ihr anhand der dürftigen Bilder eine Prognose wagen und mich auf den richtigen Weg bringen.

    Vielen Dank JoBi



    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    DAS ist ein sehr, sehr komischer Pilz.

    Wirklich wass damit anfangen kann ich im Moment nicht, und könnte den zunächst noch nicht mal in eine Gattung packen. Immerhin: Es ist nicht Cortinarius bulbiger, denn der hätte wie du schon festgestellt hast, zumindest Reste eines Schleiervelums (auch nach Regen) und zudem eine deutlich gerandete Knolle.

    Sollte ungefähr >so< aussehen.


    LG, Pablo.

  • Hallo,


    ich würde mal vorsichtig den Breitblättrigen Holzrübling Megacollybia platyphylla in den Ring werfen. Auch wenn ich den mit einer so deutlich knolligen Stielbasis bisher noch nicht gesehen habe.

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    --- würde mich Steigerwaldpilzchen auch anschließen! Breitblatt!

    Pilzliche Grüße aus Passau (östlicher Bayerischer Wald) :wink:

    Wolfgang Bachmeier (Pilzsachverständiger der DGfM)

    Administrator: https://www.123pilze.de/

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    Per Bild gibt es keinerlei Verzehrfreigabe, diese gibt es nur beim Pilzberater oder Pilzsachverständigen!
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    Für keinen Pilz lohnt es sich seine Leber oder Nieren zu verlieren!

  • <Breitblatt ist durchaus möglich .....>

    Hallo JoBi,

    mich hat ein vermeintliches, täuschend ähnliches Breitblatt mal gründlich genarrt. Als ich mir zu Hause die Sporen ansah(Quotient ca. 2,4), war ich erschrocken, verdutzt und ratlos. Später entpuppte sich der Pilz als Hydropus subalpinus. Aber Dein Pilz hat ja eine markante Knolle und die hat Hyd subalpinus nicht.

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!

    Ich muss eine gewisse Verwirrung gestehen, an der ich gerade leide:
    Breitblatt = Megacollybia platyphylla
    Buchenwaldwasserfuß = Hydropus subalpinus

    Zwei doch recht verschiedene Pilze, aber irgendwie scheint für mein Verständnis gerade was durcheinander zu gehen.

    Beide Optionen würde ich für diesen Fund allerdings für eher ungewöhnlich halten.

    Für beide will die Stielbasis (mit ihrem rundlichen Knöllchen) so ganz und gar nicht passen.

    Für einen Buchenwald - Wasserfuß wäre diese beigebraune Färbung schon sehr ungewöhnlich (ist zwar auch mal bräunlich, aber anderes Farbspektrum), für ein Breitblatt passt die speckige, glänzige Struktur der Hutoberfläche nicht. Die müsste ja +/- deutlich radialfaserig sein, davon ist hier nichts zu sehen.

    Was ich mir gerade überlege: War nicht vielleicht unten an dem Knöllchen unter der Stielbasis noch was? So ein rübenartig wurzelnder Fortsatz, der aber vielleicht dünn war und dann beim Entnehmen abbrach?

    Weil so von den übrigen Merkmalen könnte ich mir Xerula radicata s.l. (Grubiger Wurzelschleimrübling) schon vorstellen.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo!

    Würde sehr gut passen aber wo ist die Wurzel? Abgerissen, verkümmert, auch möglich!

    Buchenwaldwasserfuß = Hydropus subalpinus ist normalerweise kleiner, sieht ihm zwar ähnlich, glaube ich aber nicht wirklich.

    Hier ist es wieder so: Hätte man ihn in der Hand wüsste man es sofort. Nur eins ist für mich absolut sicher, Knolliger Schleierritterling (Leucocortinarius bulbiger) ist es niemals.

    Pilzliche Grüße aus Passau (östlicher Bayerischer Wald) :wink:

    Wolfgang Bachmeier (Pilzsachverständiger der DGfM)

    Administrator: https://www.123pilze.de/

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  • Hallo zusammen,

    nochmals besten Dank für Eure Beiträge.

    Dass die Wurzel abgerissen ist, ist durchaus möglich, auch wenn ich immer darauf achte möglichst alles heraus zu bekommen. In diesem Fall mit der runden Knolle war ich mir auch recht sicher das geschafft zu haben.

    Vielleicht finde ich die nächsten Tage nochmals das ein oder andere Exemplar. Dann "grabe" ich etwas tiefer.

    VG JoBi