- Offizieller Beitrag
Hallo, Gerd!
Ein interessanter Hinweis zum weiteren Substratspektrum der Ochsenzunge.
Hätte ich nicht gedacht, die Art (in meiner ecke ziemlich häufig) hatte ich bislang tatsächlich nur an Eichen und Esskastanien.
Gut zu wissen, daß die auch andere Gehölze annehmen kann. Wirklich 100% strikt darf man sich ohnehin nicht am Substrat orientieren: Daedalea quercina an (vermutlich) Hainbuche hatte ich einmal, ebenso wie einmal Phaeolus schweinitzii an Eiche.
Wichtig also immer, die morphologischen merkmale zu berücksichtigen. Weswegen ich zB auch die Gattung Phellinus nicht so wirklich mag, denn da geht es in einigen Gruppen (wenn man nicht ein Sequenziergerät in der Hosentasche hat) nur noch über das Substrat.
Aber, eine Einschränkung scheint es noch zu geben: Es gibt in Südeuropa wohl einige stark auf immergrüne Eichenarten spezifizierte Pilze (aus diversen Gattungen), die mit unseren zentraleuropäischen Eichen (Stiel- udn Traubeneiche) schon nicht mehr wirklich was anfangen können. Diese Pilze dürften dann acuh mit Esskastanien Probleme haben.
Am Rande vielleicht auch interessant: Die aus Nordamerika eingeschleppte Roteiche wird von vielen Pilzen als Mykorrhizapartner angenommen, aber bei weitem nicht von allen heimischen Pilzen, die sonst mit Eichen Mykorrhiza bilden. Pantherpilz geht, Echter Pfifferling auch, aber Sommersteinpilz zum Beispiel meidet Roteiche - oder tut es jedenfalls bei mir in der Gegend.
LG, Pablo.