Das wird wohl wieder ein Stäublingsjahr

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.271 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. August 2019 um 19:49) ist von joe.

  • Hallo,

    nach den vielen Fundmeldungen hier im Forum musste ich heute in einer freien Minute doch auch mal den Brachacker direkt vor der Haustür "inspizieren".

    Und egal wohin man schaute, war tatsächlich die Fläche, wieder einmal, gerammelte voll mit Hasenbovisten:

    Die Auswahl war schon gigantisch und ein paar der knackigsten und jüngsten Exemplare musste ich natürlich gleich für's Abendbrot mitnehmen:

    Hier noch einmal die für mich Hasenbovist-typische gefelderte Oberfläche:

    Kaum wieder zu Hause angekommen und noch immer die Boviste am Mann, rief mich mein Nachbar zu sich herüber und fragte, auf seinen Rasen zeigend, ob ich nicht Bock auf ein paar Pilze hätte...

    Riesenboviste in verschiedensten Größen und Altersstufen!

    Schön zum Vergleich die "spiegelglatte" Oberfläche bei dieser Art im Vergleich zu den "Hasen".

    Soviel Pilz kann zwar kein Mensch essen, trotzdem habe ich einen kleineren Riesen auch noch eingepackt. Nun werde ich erstmals beide parallel zubereiten und verkosten. :waiter:

    Auf jeden Fall hört man sehr, sehr viel von diversen Bovistfunden und daher glaube ich schon, dass das ein Pilzjahr trotz, oder wegen?, der Trockenheit für die Stäublinge ist.

    LG Thomas

  • ich konnte schon vergleichen - meine 4cm-Bovistchen vom sandigen Magerrasen mit den Riesenbovisten vom Rand der Pferdeweide nebenan. Und ich kann sagen: kein Vergleich! Die Kleinen bieten ein intensives Geschmacks- und Gaumenerlebnis; da kann der fade Riese nicht mithalten.

  • Hallo,

    fast hätte ich es vergessen, aber nun möchte ich doch noch mal kurz Rudis Wunsch nach den Ergebnissen der Parallelverkostung nachkommen. Also gebe ich hier quasi meinen kulinarischen Senf dazu.

    Zu meinen "Studien":

    Ganz eindeutig vorweg zwei harte Fakten. 1) Buzzos obiger wunderschön bebilderter "Huldigung" :thumbup: der kleinen Boviste gegenüber einem Riesen kann ich, zumindest ausgehend von meinen Probanden, so ganz und gar nicht zustimmen.

    2) Zum allgemeinen kulinarischen Wert aller Boviste fällt mir, als Viel-Pilzesser quer durchs "Reich" der selbigen, bei diesem Vergleich nur eines dazu ein: "Unter den Blinden ist der Einäugige König"!

    Natürlich ist das immer eine eigene, im wahrsten Sinne, Geschmackssache, Pilze mögen regional vielleicht ja auch je nach z.B. Boden unterschiedlich schmecken und vor allem "verglichen womit"!

    Hasenboviste zum genau richtigen Zeitpunkt in die Pfanne oder auf den Teller zu bringen, ist nach meinen Erfahrungen eine totale Kunst! Liegt der Pilz beispielsweise auch nur EINE! Stunde zu lange bis zur Verarbeitung herum, kann das bereits bedeuten, dass er anfängt leicht nach Karbol zu riechen und zu schmecken!

    Veränderungen beim Riesen passieren so schnell nicht.

    Beim Vergleich ala "Schnitzelstyle" war der Riese eindeutig der Einäugige. Wobei man, wie gesagt, den Hasen auch "auf den Punkt genau" treffen sollte. Karbolisches Aroma bekommt man nämlich auch nicht durch Erhitzen, Gewürze, Panade und Öl überdeckt.

    Auch ist der Arbeitsaufwand bei den Riesenteilen natürlich viel geringer.

    Auch bei der zweiten "Teildisziplin", dem Frittieren im Eimantel, schnitt der Riese geschmacklich etwas besser ab.

    Qualifiziert für das "große Finale", dem Rahmgulasch, hatte sich daher auf Grund der Vorergebnisse auch nur der Riesenbovist. Auch hier muss ich sagen, es gibt wohl mehrere weitaus aromatischere Pilze und vor allem Fleischsorten:wink:, deren Einsatz in einem solchen Gericht angebrachter wären. Jedoch, vor allem auch wegen der Masse, für Vegetarier eine durchaus sinnvolle und vernünftige Alternative!

    Abschließend, ohne die Bovistliebhaber vor den Kopf stoßen zu wollen, glücklicherweise sind wir Pilzler und die Natur ja so vielseitig, dass wir problemlos auf eine Fülle anderer leckerer Pilze zurückgreifen können! Oder anders ausgedrückt, man kann Boviste natürlich mal essen, ich möchte sie jedoch nicht jeden Tag auf dem Teller haben...

    Aber was will man schon täglich auf dem Teller sehen?!^^

    LG Thomas

  • ich denke einfach, dass meine kleinen Bovistchen keine Hasenboviste sind, sondern die ebenfalls im Bestimmungsthread angesprochenen Bovista plumbea. Sie entwickeln zu keinem Zeitpunkt einen unangenehmen Geruch/Geschmack. Nur das intensive Champignon-aroma wird schwächer wenn er älter wird.

    Gestern hatte ich eine Portion sehr frisch und jung geerntet. Erst die Kräuter in Olivenöl angebraten, dann die Bovistscheibchen dazu (ohne Schälen diesmal, die dicke Hülle war noch sehr weich), und langsam kross gebraten. Zum Schluss etwas Salz und einen Stich Butter dazu, parallel etwas junge Zucchinischeiben gebraten - sehr lecker!

    Da meine Wiese mir diesen Genuss in 7 Jahren das erstenmal beschert , besteht sicher keine Gefahr des Bovist-Überdrusses 😋😉😁.

    Einen jungen, nur 2-faustgroßen Riesenbovist hab ich aus der Gigantenplantage nebenan auch noch geerntet, und werd da heute später wieder Vergleichsmöglichkeiten haben

  • hey thomas,

    Deine prophezeiung scheint aufzugehen!

    Heute beim nachbar in der pferdekoppel hab ich den knapp zwei faust großen kollegen gefunden. Hier bei uns sind die schon was besonderes:)

    Lg joe