Weißer Steinpilz

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 13.612 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2019 um 22:22) ist von Beorn.

  • Heute habe ich zwei weiße Steinpilze nebeneinander gefunden und einen mitgehen lassen 😀 super happy über den Fund. Wollte ihn schon immer mal finden

  • Hallo Maxi,

    die meisten hier werden sich sicherlich für alle Pilze und somit auch für Weiße Steinpilze interessieren.

    Vielleicht liegt das scheinbare Desinteresse am etwas wenig aussagefähigen Foto.

    Da die Röhrlinge nicht unbedingt meine „Baustelle“ sind, kann ich zu dem Fund nicht viel sagen, nur, dass ich den bisher auch noch nicht kannte.

    Vielleicht sind dann auch noch ein paar Informationen zum Fundort hilfreich ....

    Trotzdem danke fürs Zeigen!

    VG Jan

  • Junge Steinpilze sind am Anfang oft weiß. Gerade wenn sie unter einer Laubschicht oder so stecken. Denke mal daher war die Reaktion eher verhalten. Weil man die jung eben häufig so findet. Die dunkeln dann nach.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • nene das war ein weißer weil er bei Eichen gewachsen ist und keine einzige Fichten oder Buche in der Nähe wo Fichtensteinpilze wachsen und den anderen hab ich stehen lassen der wsr schon größer und der war auch noch weiß

  • Hi,

    ich will ja kein Spielverderber sein, aber junge Steinpilze sehen eben oft so aus - Begründung hat Schupfnudel bereits geliefert.

    Ich freue mich für Dich über den Fund - stufe ihn aber auch als normalen Steinpilz ein.

    VG Boris

  • Hallo Maxi,

    deiner ist leider nicht rein weiß. Solche Exemplare von Boletus edulis finde ich öfters wenn sie noch jung sind. Ein paar Bilder vom Großen wären hier sicherlich interessanter. Da hätte man abschätzen können ob es sich wirklich um die weiße Variante vom Echten Steinpilz (Fichtensteinpilz finde ich irreführen weil der mit vielen Bäumen vergesellschaftet vorkommt) handelt. Den habe ich noch nie in Natura gesehen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • hallo Maxi,

    wäre sicher cool,wenn es einer wäre. Hast Du einen PSV deines Vertrauens?

    Aber bezüglich B. Aestivalis und Edulis.... die alten Hasen in unserem PV , und auch Referenten betonen immer wieder , dass die beiden nicht strikt an Laub bzw. Nadel gebunden sind...Die überkreuzen sich auch immer wieder bezüglich des Wirts.

    lg jens

  • Hallo Maxi,

    einen PSV aus deiner Gegend kannst Du hier finden. Ich weiß ja nicht wo Du herkommst da Du in deinnem Profil nichts stehen hast.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    Nuja, wenn denn ein großer und immer noch weißer dabei stand...

    Mit einem Bild von dem wäre vielleicht auch besser erkennbar, ob's Sommersteinpilze (Boletus aestivalis, kann zB auch mit Weißtanne Mykorrhiza bilden) oder Fichtensteinpilze (Boletus edulis, bildet mit allen Laub- und Nadelbäumen Mykorrhiza, die Ektomykorrhizaverbindungen bilden können) sind - gefühlsmäßig dachte ich sogar eher an einen aestivalis, aber das ist über Bilder oft sehr schwer einzuschätzen.

    Die "var. alba" bei Boletus edulis bezieht sich nach meinem Verständnis tatsächlich nur auf komplett weiße und auch weiß bleibende Fruchtkörper - aber auch da meinie ich, daß das eher eine forma denn eine Varietät sein sollte, denn es handelt sich wirklich nur um einen (teilweisen bis kompletten) Pigmentverlust - ähnlich dem Albinismus auch bei Mensch.

    Fruchtkörper allerdings, die nur jung weiß wären, solange sie zB teilweise von Blättern bedeckt sind, später aber mehr und mehr ihre "normale" Farbe annehmen, hätten dann auch keinen Pigmentverlust.

    Beim "Gelben" Steinpilz (Boletus venturii bzw. edulis var...) sehe ich das nochmal anders, denn da kommt ein Farbton rein, der normalerweise von Boletus edulis s.str. nie gebildet wird.
    Und auch wenn es Untersuchungen gibt, die in der ITS keine nenneswerten Unterschiede bei edulis s.str. und venturii sehen (wie ja auch nicht bei var. alba und edulis s.str.), würde ich Funde mit zitronengelbem Hut schon immer trennen, denn das ist meiner Ansicht nach schon eher was Eigenes, als weiße Fruchtkörper.

    Wobei ich zB auch den "Birkensteinpilz" (Boletus betulicola) persönlich nicht als eine eigene Art oder Varietät akzeptieren kann, denn das ist meienr Ansicht nach eine reine Form von Boletus edulis, die nicht nur bei Birken, sondern auch bei Rotbuchen, Fichten, Eibe und allen möglichen weiteren Bäumen vorkommt.

    Boletus pinetorum müsste ich mir mal genauer angucken, das könnte schon was Eigenes sein, und Boletus pinophilus (Kiefernsteinpilz) ist definiitiv eine eigene, gute Art, die nicht nur mit Kiefern sondern auch mit Laubbäumen wie Rotbuche und Eiche Mykorrhiza bilden kann.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maxi!

    Aha, da lag mein Gefühl doch richtig: Der auf den neuen Bildern ist ein Sommersteinpilz (Boletus aestivalis), die sind oft auch so hell gefärbt. Vor allem an offenen, sonnigen Standorten.

    Wenn in einer Beschreibung vom Weißen Steinpilz Rottöne erwähnt werden, dann stimmt aber was nicht. denn der sollte ja zumindest auf Hut- und Stieloberfläche bis ins Alter gar keine anderen Farben als weiß zeigen (Flecken durch Druckeinwirkung, Parasitenbefall und sonstige Verletzungen ausgenommen).

    Aber: Da der Weiße Steinpilz ja im Grunde nichts anderes ist als ein Fichtensteinpilz (Boletus edulis) darf da durchaus gelegentlich eine rosarötliche Zone unter der Huthaut, also im obersten Hutfleisch vorkommen. Das ist ja ein Artmerkmal von Boletus edulis (und Boletus pinophilus) - zumindest wenn vorhanden, weil das Merkmal auch bei Boletus edulis fehlen kann.


    LG, Pablo.

  • Schade ich dachte schon es wäre ein weißer Steinpilz.

    Aber jetzt hab ich noch paar allgemeine Fragen da ich dich anders nicht kontaktieren kann.

    Haben alle Pilze von Anfang an Sporen oder werden diese erst mit der Zeit gebildet?

    Und das Forum und die Pilzsuchseite gehören zusammen oder (wo ich auch den Link kopiert habe)

    Gruß Maxi

  • Hoi pablo,

    Generelle Frage

    Wir kannst du hier sicher aestivalis erkennen?

    Ich habe gelernt, dass die fast nur an der Hut beschaffenheit unterscheidbar sind. Wildleder Hut und eher wärmend an der Haut aesitvalis, glänzend und kühlend an der Haut (an die Wange haltend) edulis.

    Lg jens

  • Hallo Jens,

    schau Dir mal das Stielnetz an. Dieses ist absolut typisch für den Sommersteinpilz.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Jens,

    meistens ist das so aber ich habe auch schon Edulise mir weit herablaufendem Stielnetz gefunden. Das vom Sommersteinpilz ist es aber fast immer. Der Unterschied besteht darin das Edulis fast immer ein weißes Netz auf weißen Grund besitzt hingegen der Sommersteine meist weiß bid bräunlich auf bräunlichen Grund. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Erstmal zu den zwei Fragen von Maxi:
    Die Sporen beginnen erst nach und nach in den Fruchtkörpern zu reifen. Ganz junge Fruchtkörper haben meistens noch keine Sporen. Darum verändert sich ja oft auch die Farbe von Lamellen und Röhren und so weiter: Bei einem Steinpilz, ist die Röhrenfarbe ja anfangs weiß, später werden die Röhren gelb. Die Sporenpulverfarbe ist aber olivbraun, weswegen im Alter, wenn sehr viele Sporen in den Röhren kleben, die eigentlich gelbe Farbe von der Olivbraunen überlagert wird - und dait wird der ganze "Schwamm" alt olivgrün bis braun.

    Das Forum und die Pilzsuchmaschine gehören in so weit zusammen, als daß die Betreiber halt die selben sind.
    Aber was man halt auch vestehen muss: Bei einem so umfangreichen Projekt wie der 123 - Datenbank stimmt nicht immer alles. Da können sich durchaus Fehler einschleichen, in Bild und Text. zB dadurch, daß die Bilder wenn sie von eeiner anderen Seite mit offener Lizenz kommen, auch fehlbestimmt sein können. Und taxonomisch ist es eh kaum möglich, bei so einem breiten Artenspektrum immer alles im Blick zu haben, da können auch mal Fehler vorkommen.

    Im Forum schreiben aber auch Leute, die mit der Pilzsuchmaschine eher wenig zu tun haben (ich zB), und wenn man sich eben etwas spezieller mit einzelnen Gattungen beschäftigt, und die aktuelle Fachliteratur ein wenig im Blick hat, kann und darf man in einzelnen Punkten durchaus wiedersprechen. :wink:

    Zur Untescheidung Boletus edulis vs. Boletus aestivalis: Stimmt schon, Jens: Die Struktur der Hutoberfläche ist sozusagen ein Leitmerkmal. Die sieht auch mikroskopisch unterschiedlich aus. Auf Bildern und ohne den Pilz in der Hand ist es nicht immer einfach zu erkennen, auch bei stark bereiften Hüten (kleinerer Fruchtkörper von Maxi in diesem Thema) ist es nicht immer einfach zu sehen, ebenso bei stark verkahlten, alten Hüten, die länger im Regen standen und dann glatt werden.

    Bei Maxis älterem Fruchtkörper meine ich aber schon auf dem Bild die filzige Oberflächenstruktur zu erkennen.

    Das Netz kann bei beiden Arten mehr oder weniger ausgeprägt sein, und es kann bei beiden auf die Stielspitze begrenzt oder über den ganzen Stiel laufen. Aber Jörg hat schon richtig erkannt: So ein braunes Netz findest du bei Boletus edulis nicht, das machen generell nur Boletus aestivalis und Boletus aereus (Bronzeröhrling).

    Boletus edulis kann zwar bisweilen eine bräunlcihe Stielbasisfarbe (unter dem netz) haben, aber das Netz selbst bleibt in aller regel weiß.

    Es gibt auch noch ein paar weitere Details, die sich dann wieeder zu dem wunderlichen und schwer erklärbaren Gesamteindruck zusammensetzen, dazu gehört die rosa Subkutis von Boletus edulis (nicht immer ausgeprägt), die bei Boletus aestivalis nie vorhanden ist, oder auch das Farbspektrum von Hut und Stiel, die Konsistenz und auch die Hutränder, die bei Boletus edulis oft (bei weitem nicht immer!) weißlich bzw. abgesetzt heller sind als der Rest der Oberfläche.


    LG; Pablo.

  • Danke Pablo du bist einfach ein absoluter Profi.

    Auch wenn es vielleicht keine weißen Steinpilze waren, sehen sie richtig geil aus und in dieser Farbkonstellation findet sie man sicher selten.