Prachtkerle aus Oberfranken

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.880 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2019 um 22:15) ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,

    diese Exemplare begegneten mir am letzten Wochenende in einem oberfränkischen Mittelgebirgswald (Höhenlage ca. 480 m). Kiefernwald mit Moosschicht.

    Lamellen jung zart graurosa, bei dem großen aufgeschirmten Exemplar dunkel schokobraun.

    Ich habe einen leichten Anisgeruch wahrgenommen. Kratzen mit dem Fingernagel am Stiel förderte eine leichte Gelbtönung zutage:

    Sie waren sehr groß, Höhe 20-25 cm und Hutdurchmesser bei dem großen sicher ebenfalls.

    Ich denke Champignon ist ziemlich klar, aber dann? Zum Großsporigen Riesenchampi passt laut meiner Recherche der Fundort (Nadelwald) nicht gut.

    In der Pilzsuchmaschine ist noch ein sehr seltener Großer Anisegerling erwähnt, könnte das passen?

    Es waren jedenfalls beeindruckende Exemplare und viele davon, der eine, den ich für das Schnittbild entnommen habe, sollte der Population hoffentlich nicht schaden.

    Neugierig auf Eure Kommentare, schon jetzt vielen Dank dafür,

    Marcus

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Hallo Marcus

    Ich tippe hier mal auf den Dünnfleischigen Anischampignon (agaricus silvicola).

    Gruß Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

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    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Wenn die Fruchtkörper so riesengroß sind, dann kann das durchaus der Großfrüchtige Anischampignon (Agaricus macrocarpus) sein, der gerne in sauren Fichtenwäldern erscheint.

    Agaricus essettei (Schiefknolliger Anischampignon) und Agaricus sylvicola (Dünnfleischiger Anischampignon) sind meistens nur ungefähr halb so groß - im Übergangsbereich kann's dann aber schwierig werden.

    Agaricus essettei und Agaricus sylvicola sind übrigens zwei Champi - Arten, die erbärmlich schlecht mikroskopisch trennbar sind. Makroskopisch sind sie quasi identisch, wenn überhaupt geht die Trennung nur anhand der Sporengrößen von vollreifen Fruchtkörpern. Aber auch da gibt es einen Überschneidungsbereich, und in dem sind die beiden Arten dann tatsächlich nur noch durch ihre ITS - Sequenz trennbar.

    Kann man also auch für den Alltagsgebrauch einfach unter "Agaricus essettei sensu lato" zusammenfassen.


    LG, Pablo.

  • Kann man also auch für den Alltagsgebrauch einfach unter "Agaricus essettei sensu lato" zusammenfassen.

    Wahrscheinlich 'ne doofe Frage, aber wieso nicht Agaricus sylvicola s.l.?

    Also gibt's da eine Regelung welche Art als s.l. vorne angestellt wird?

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Das kannst du natürlich auch so rum machen.
    Ich wüsste jetzt nicht, ob es da eine Regel gibt, also daß man da zB den älteren Namen verwenden müsste.


    LG; Pablo.

  • ...

    Agaricus essettei und Agaricus sylvicola sind übrigens zwei Champi - Arten, die erbärmlich schlecht mikroskopisch trennbar sind. Makroskopisch sind sie quasi identisch, wenn überhaupt geht die Trennung nur anhand der Sporengrößen von vollreifen Fruchtkörpern. Aber auch da gibt es einen Überschneidungsbereich, und in dem sind die beiden Arten dann tatsächlich nur noch durch ihre ITS - Sequenz trennbar.

    ...

    Für mich war bisher die "schiefe Knolle", bzw, deren Fehlen ausschlaggebend.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Was sich aber anscheinend nicht anhand von Sequenzen bestätigen ließ. :wink:
    Das war so eines der lustigen Details in der neuen Parra - Agaricus - Monografie: Der Schlüsselpunkt zwischen A. essettei und A. sylvicola besteht aus einem Stück der ITS - Sequenz. =O


    LG; Pablo.