Was der Wald so hergibt ... (2)

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 6.041 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. August 2019 um 10:10) ist von ThomasL.

  • Hallo,

    weiter geht's im Wald mit einem kleinen Rätsel. Was bin ich? Ich tippte mal auf einen Bovist.

    Leider nicht ganz richtig. Nach dem Aufschneiden zeigte sich ein Hexenei! (wahrscheinlich Stinkmorchel?)

    Mitten auf dem morastigen Weg, unbekannte Büschel. Das Holz war vergraben, ich denke an einen Schüppling Pholliota spec. Geruch war sehr eigenartig, würzig.


    Ein Stück weiter gab es den ersten Perlpilz Amanita rubescens.

    Und ein weiterer Wulstling. Den habe ich nicht genauer angeschaut würde aber von einem ausgeblassten Narzissengelben Amanita gemmata ausgehen.

    Außerdem Baby Körnchenröhrlinge Suillus granulosus. Die hatte ich bisher nur von Bildern gekannt :yay:.

    Das Baby weinte leider nach dem Entnehmen :rolleyes:

    Über die nächste Wegkreuzung und schon wieder fand das geschulte Auge rechts und links eine Gruppe von Pilzen.

    Auf der linken Seite gab es ein paar Behangene Faserlinge Psathyrella candolleana s.l. zu bestaunen.

    Auf der rechten Seite warteten die Stink-Schirmlinge Lepiota cristata auf mich.

    Weiter über den kleinen Bach und den Holweg entlang gabe es eine kleine Ziegenlippe Xerocomus subtomentosus.

    Dann füllte sich der Korb mit Maronenröhrlingen, man musste fast schon aufpassen keinen zu zertreten so klein und zahlreich schoben sie ihre Pilzköpfe nach oben.


    Hierbei gab es auch einen missgebildeten Fruchtkörper mit Röhrenschicht auf dem Hut (das wäre doch etwas für Gerd:wink:

    Ein Stück weiter leuchtet der nächste Täubling am sauren Boden. Typische mattglänzende Hutfarben, knubbelig unebene Hutoberfläche, Buckel, rote Lamellenschneiden am Hutrand, wattiger Stiel und saurer Boden -

    den probiere ich gerne, denn der wird mild sein - ein Apfel Täubling Russula paludosa.

    Langsam werden die Beine schwerer (was schon 3 Stunden unterwegs?!) also auf zum Waldrand. Auf dem Weg noch ein Grüngefelderter Täubling Russula virescens - leider komplett vermadet ;(.

    Dafür ohne Behohner und wunderschön, eine Grupper Reifpilze Cortinarius caperatus.

    Und wäre das noch nicht genug, warten daheim im Garten alte Freunde auf mich:

    Karbolchampignons Agaricus xanthoderma. Immerhin nicht wieder Eimerweise, da fragt man sich dann doch warum muss es genau diese Art sein X/.

    Ich hoffe ich konnte euch an meiner schönen Tour teilhaben lassen. Ich hatte lange nicht mehr so viel "Pilzfreude" dabei. Man denke nur an das Dürre-Jahr 2018...

    LG Steigerwaldpilzchen

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (22. August 2019 um 22:21)

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal Hallo!


    Die Schüpplinge sind zumindest für eine makroskopische Bestimmung zu alt, fürchte ich. Eventuell dadurch auch der markante Geruch.

    Es wäre durchaus denkbar, daß das mal Gummischüpplinge (Pholiota gummosa) waren, aber das ist schon sehr geraten.

    Der Wulstling nach dem Perlpilz sieht auch sehr sonderbar aus. Farblich würde ich jetzt nicht an Amanita gemmata denken, aber eine Art aus der Gruppe ist das schon (geriefter Hutrand, ungeriefter Ring, eingepfropfte Stielbasis). Oder ist die Hutmitte, die bei mir mehr so ockerbraun rüberkommt in wirklichkeit ockergelb - dann wäre gemmata schon eher möglich, aber die verliert im Alter meistens ihren Ring. Mit eher ockerbrauner Hutmitte und beständigerem Ring ginge das mehr in Richtung Panther (Amanita pantherina), den ich auch schon in so schlanken, sehr blassen fruchtkörpern gesehen habe.

    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo,

    bei dem Wulstling würde ich mich Pablo anschließen. Ich habe schon öfters Panther (verifiziert über die Knollenform) gefunden, die ein solches Erscheinungsbild hatten.

    Bei dem Hexenei würde ich von einem Tintenfischpilz ausgehen.

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo ihr Beide,


    Danke für eure Antworten. Pantherpilz wäre die andere Möglichkeit für den Wulstling, da habt ihr natürlich Rest. Hatte mir den alten Fruchtkörper auch nicht so genau angeschaut, da bei so etwas die Bestimmung meist mit zu vielen Ungewissheiten behaftet ist. Habe sogar noch ein Bild von der Knolle gemacht. Die Knollenform von A.gemmata ist mir generell etwas suspekt.

    LG Steigerwaldpilzchen

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  • Hallo,

    bei dem Hexenei denke ich in ähnlich wie Thomas. Zumindest sollte es keines der Stinkmorchel sein, die sehen aufgeschnitten doch anders aus.

    LG Thomas

  • Also für mich sieht das nach einem normalen stink Morchel hexenei aus. Die habe ich oft auch im Garten und den Tintenfisch jährlich im Wald. Der sieht im Schnitt genial aus. Hoffe es kommt bald eins dann Stelle ich es rein

    Lg jens

  • Hallo Jens,

    da würde ich dir mal widersprechen!

    Ich finde auf die Schnelle leider keine eigenen Schnittbilder, verlinke aber mal zu einem Beitrag im Nachbarforum. Dort erkennt man, so wie auch aus eigenen Erfahrungen, einen deutlich anderen Aufbau, Färbung und Aussehen:

    Das Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel - Phallus impudicus - Berichte von Exkursionen und Ausflügen - Pilzforum.eu

    LG Thomas

  • Hallo Thomas,

    Hier im thread wurde der Schnitt quer, sozusagen dem Äquator entlang gemacht. Bei deinem link wurde der Schnitt längs gemacht. So kenne ich die Schnittbilder vom Hexenei der stink Morchel.

    Wenn man das Tintenfisch ei quer schneidet, erkennt man früh 4-6 rote Punkte (die späteren Arme). Sieht cool aus und müsste hier oben schon erkennbar sein.

    Lg jens

  • Hallo ihr Rätsler :),

    da das Hexenei so viel Interesse verursacht habe ich mir ein paar Schnittbilder im Internet angeschaut. Ein Hexenei hatte ich mit nach Hause genommen und aus der schleimigen Schicht rausgepult. Es war zwar ohne jede rote Färbung sieht allerdings schon eher nach einem Tintenfischpilz aus. Der kugelförmige Inhalt war sternfruchtartig weis gestreift (werden wohl die Arme), Ich habe ein Bild im Netz gefunden was sehr nah hin kommt.

    Hexenei der Stinkmorchel - Pilze Allgemein - Pilzforum.eu
    Man beachte das zweite Bild von Oben, der Fruchtkörper im unteren Teil. Das entspricht meinem Fund.

    In jedem Fall famos, denn bisher gab es in diesem Wald nur Sinkmorcheln und keine Tintenfischpilze zu finden.

    LG Steigerwaldpilzchen

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  • Hallo,

    ich habe gestern gleich mal Bilder gemacht (bei mir im Garten ist ein Nest von Hexeneiern aus dem sich seit Ende July ständig Fruchtkörper bilden).

    Tintenfischpilz Hexenei:

    Und hier jetzt eine alte Aufnahme eines Stinkmorchel Hexenei's:


    Ich mache nachher nochmal ein Bild mit "äquatorialen Schnitt

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo,

    ich habe in meinem Nest im Garten in den letzten Monaten immer wieder mal ein Ein genommen und ein Schnittbild gemacht, ohne jemals wirklich die roten Punkte zu sehen (die Eier liegen teils über 4 Wochen bevor sie aufgehen). Ich vermute sie kommen erst kurz bevor der Fruchtkörper sich öffnet, sicher bin ich aber nicht da das Schnittbild natürlich keine weitere Beobachtung mehr erlaubt.

    Viele Grüße

    Thomas