Hallo,
hier nun der angekündigte Bericht meiner, mich sehr schockiert und traurig hinterlassen habenden, vorgestrigen Waldwanderung.
Gleich vorab noch dazu:
Die sicher verstörenden Bilder sind alle in einem sehr kurzen Umfeld von wenigen 100 Metern gemacht worden! Sie sind nur eine kleiner Ausdruck eines jedoch überall sichtbaren Gesamtbildes! Und Nein, wir hatten hier keinen Sturm, Windhosen oder ähnliches! Alle bebilderten "Ereignisse" sind erst in den letzten etwa drei Wochen passiert ( weil ich vorher das letzte mal dort war)!
Vorgestern, angefixt durch die Unmengen von tollen Fundmeldungen hier im Forum, plante ich eine Ganztagstour in ein herrliches Naturschutzgebiet, hauptsächlich Nadel- aber auch stellenweise uralter Eichen-Buchen-Kiefern-Fichten-andere-Misch-Wald, bekannt als 1A Pilzregion.
Ernüchterndes Pilzfazit: Nach ACHT!!! Stunden und etwa 30 Kilometern querbeet kein einziger Pilz! Nichts, Null, Niente! Nicht einmal irgendein Baumpilz (einzige Ausnahme war später am Ende, in einem eigentlich schon anderen Waldgebiet, der schon beschriebene Chaga an umgestürzter Birke)!
So viel Nichts habe ich in meinem ganzen Pilzleben noch nie erlebt!
Viel, viel schlimmer jedoch: Hunderte!!! umgestürzter Bäume! Egal welche Arten, egal wie alt, egal wie mächtig: Sie kippen alle hier seit kurzem reihenweise einfach um. Und nochmals, ohne direkte Einwirkung von Stürmen o.ä..
Das besuchte Gebiet befindet sich an einem meiner kleinen versteckten Lieblingsseen, dem Samoter See. Mit 31 ha, zumindest einstmals, eigentlich gar nicht so klein. Auf Grund der extremen Trockenheit ist der Wasserstand seit einem Jahr jedoch auch hier um mindestens einen Meter gefallen, der Grundwasserspiegel auch.
Hier ein älteres Bild von 2016:
Auf Grund des extrem gefallenen Wasserspiegels findet man ringsherum überall noch die Zeichen ehemaligen Lebens. "Friedhof der Kuschel-, äh Muscheltiere":
Die umliegenden Wälder sind bereits in dieser Form erstmals auf einer alten Landkarte von 1740 erwähnt. Und einige vereinzelte Bäume sind auch noch aus dieser Zeit. Nahezu 300 Jahre lang konnte ihnen nichts etwas anhaben, jetzt jedoch sterben sie innerhalb kürzester Zeit "wie die Fliegen"!
Die folgenden Bilder sind auf nur etwa 30!!! Metern des, jetzt wohl eher ehemaligen, Rund-Wanderwegs um diesen See entstanden und keine einzige Doppelaufnahme!:
Allein schon diese "paar Meter" zeigen, wie katastrophal der Zustand dieses Waldes ist! Und nochmals: Das sind keine direkten Sturmschäden!
Aber, die Eindrücke wurden noch heftiger. Keine 50 Meter weiter führt/führte eine recht lange Brücke über eine kleine versumpfte Verbindung zwischen diesem See und seinem Nachbarn, dem Rohrsee. Diesen gibt es als See seit diesem Jahr aber eigentlich nicht mehr. Was ich hier vorfand, haute mir dann jedoch so richtig die Beine weg:
... to be continued!