Schneehäutiger Champignon?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.523 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. September 2019 um 15:32) ist von Markus2.

  • Hallo Schwammerlfreunde,

    Diese Champignons hab ich heute gefunden. Sie wachsen seit mehreren Jahren immer an der selben Stelle in einem Fichtenwald im Nadelstreu. Der Geruch ist relativ schwach aber champignonartig. Die genau zu bestimmen ist ja nicht so leicht, darum wäre ich dankbar für eure Hilfe.

    Grüße, Markus

  • Hallo Markus,

    also von einem Schneehäutigem Champignon habe ich noch nie etwas gehört. Hast du vielleicht einen wissenschaftlichen namen dazu? Ansonsten ist eine Bestimmung nach deinen Bildern kaum möglich.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    das wäre der hier aus der123Pilze Datenbank. Schneehäutiger Champignon (AGARICUS CHIONODERMUS) aber vieleicht ist es doch eher der? Schaf-Champignon, Weißer Anisegerling, Ackerblätterling, Schaf-Egerling, Weißer Anis-Champignon (AGARICUS ARVENSIS SYN. AGARICUS ARVENSIS VAR. EXQUISITUS, PSALLIOTA FISSURATA, AGARICUS LEUCOTRICHUS, PHAEOMARASMIUS EXQUISITUS) Na ja ganz genau wird man es wohl anhand meiner Bilder nicht sagen können, ich hab schonmal einen Champignon hier eingestellt, und da war es ähnlich.

    Gruß, Markus

  • Hallo Markus,

    wenn dein Fund nicht nach Anis, Bittermandel, Lebkuchen oder ähnlichem gerochen hat ist der Schafegerling und seine Verwandten schon einmal raus. Weiter werden wie hier wohl kaum kommen denn Champis sind richtig fies bei deren Bestimmung. Da es keinerlei Gilbung an der Stielbasis gibt und es auch keinen Karbol- Tinten- oder sonst einen ekeligen Geruch gab sind die giftigen Champis auch raus. Als Anmerkung sage ich dir noch das alle wildwachsenden Champis starke Schwermetallsammler sind und daher nur wenig konsumiert werden sollten. Das gilt vor allem für die gilbenden Arten und einen solchen hast Du ja gefunden.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Die Schafchampignons (Agaricus arvensis s.l. = Agaricus arvensis s.str. + Agaricus urinascens + Agaricus osecanus) sind auch wegen dem Standort auszuschließen.

    Einer der Anischampignons sollte das aber trotzdem sein, das Gilben ist ja sehr deutlich zu sehen, in der Ausprägung aber nicht wie bei den karbolchampignons.

    Der Geruch ließe sich am besten durch kräftiges Rubbeln im unteren Stielbereich (Reibung + Wärme) herauskitzeln, allerdings muss man bei Champis wie immer auch damit rechnen, daß Gerüche undeutlich ausgeprägt sein können.

    Agaricus chionoderma sollte nicht gilben (oder nur ganz rudimentär an der Stielbasis, nicht wie hier auch auf dem Hut), den würde ich hier ausschließen.
    In Nadelstreu wachsende "Anischampis" wären Agaricus macrocarpus (mit riesigen Fruchtkörpern, ähnlich Agaricus augustus) sowie Agaricus essettei (Schiefknolliger anischampignon) und Agaricus sylvicola (Dünnfleischiger Anischampignon). Die beiden letzteren sind makroskopisch allerdings identisch und können nur mikroskopisch getrennt werden.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo, danke für die Hilfe.

    Also ich denke dann könnte es auf Agaricus esettei (Schiefknolliger anischampignon) hinauslaufen. Heute hab ich ganz eindeutig Marzipan Mandelgeruch nachdem ich ein Stück vom Hut zerbrochen und die Huthaut abgezogen hab. Ohne zerbrechen hat man eher eine ganz leichte Anisnote. Die Schnittstelle hat sich orange bis bräunlich verfärbt, die Stielbasis aber nicht besonders stark.

    Hier noch das Bild nach einem Tag Lufttrocknen.

    LG, Markus