große Pilze mit dichten braunen Lamellen aus 04463 Großpösna

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 9.438 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Oktober 2019 um 07:15) ist von Jumper.

  • Google Maps'10.7"N+12°29'55.8"E

    Lamellenpilz aus Nadel-/Mischwald

    flache Kappe mit weißer Oberseite, teils bis gelblich

    braune Lamellen, kleiner Pilze hellbraun und ältere tiefbraun bis fast schwarz

    Stiel ist längsfaserig mit kleinem Holraum mittig

    Stiel ist weiß mit teils braunen Akzenten, größere Pilze auch bis lila/dunkelbrauner Patina

    fester Ring am Stiel

    keine merkliche Knolle

    beim Anschneiden keinerlei Verfärbungen

    Geruch neutral bis pilzig

    Geschmack leicht pilzig

    Nun interessiert mich, wie heißt der Pilz und ist er gebraten gut bekömmlich. Danke, habe bisher nur Steinpilze und Wiesenchampingons mal mitgesammelt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das Wichtigste mal vorab:
    >Diesen Link bitte aufmerksam lesen<

    Womit die Frage, ob der sich übers Internet als "bekömmlich einschätzen ließe" grundlegen beantwortet wäre. :wink:

    Ein champignon ist das auf jeden Fall, aber wenn der nicht deutlich und kräftig anisartig bzw. nach Marzipan riechen sollte oder im Schnitt rasch überall blutrot anläuft, wäre er eher nicht zu Speisezwecken verwendbar.


    LG, Pablo.

  • Der ist schnitttechnisch farblich extrem stabil.

    Eine ausgespuckte Geschmacksprobe ist absolut neutral bis, wie halt ungekochte Kaufchampingons schmecken und riechen, leicht pilzlich.

    Das solche Bestimmungen nicht 100% sind ist mir klar - Danke für den Hinweiß @Pablo. Bez. dieser doppelte Verneinung. Also wenn der sich so wie ein Kaufchampingon beim anschneiden, riechen und geschmachstechnisch verhällt, also jeweils unauffällig ohne verfärbung oder komischen Geschmack, wäre das zumindest besser, als wenn da was mit anisartig, mazipanähnlich oder verfärbungstechnisch beim Anschneiden zu merken ist?

    Kann man die bekömmlichkeit dieser Pilze testen, in dem man erst einmal nur etwas davon brät und nur einen Löffel voll probiert?

    Ich habe noch ein paar Bilder von etwas kleineren Pilzen, wo ich erst dachte das wäre evtl. eine andere Sorte und einem Schnittbild dazu.

    Diese hänge ich hier mal an, mit der Frage ist das die gleiche Sorte und gibt es dafür auch einen genauen Namen dieser vermeintlichen Champingons?

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Anisartiger Geruch (deutlich!) ist guter Geruch. :wink:
    Alles, was gilbt und zugleich nicht eindeutig anisartig riecht, ist verdächtig. Denn: Bei Karbolchampis ist der Geruch auch flüchtig und nicht immer wahrnehmbar.
    Darum sollte man sich auf die sicheren Funde (= Gilbt + riecht nach Anis / marzipan) beschränken.
    Diese Arten sind aber allesamt extreme Schwermetallsammler. Man sollte da also auch nicht zuvil von essen.


    LG; Pablo.

  • Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann!

    Die essbaren Champignonarten sind leicht kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird:

    Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank), Fisch oder unangenehm sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen.

    Verfärben sich Champignons gelb (vor allem an der Stielbasis) ohne wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie immer giftverdächtig!

    Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis sind sie immer essbar!

    Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar!

    Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch sind sie immer essbar!

    Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt sind sie fast immer essbar solange sie einen angenehmen pilz-, anis- oder bittermandelartigen Geruch aufweisen!

    Leider gibt es mittlerweile zwei wärmeliebende Karbol-Champignonsarten die nun durch die Klimaerwärmung auch in unseren Regionen (D, A, CH, CZ) angekommen sind.

    Der Falsche Waldegerling (AGARICUS FREIREI) sieht dem Waldchampignon ähnlich, er rötet und hat einen neutralen bis leichten Karbolgeruch!

    Der Falsche Wiesenegerling (AGARICUS PSEUDOPRATENSIS) sieht dem Wiesenchampignon ähnlich, er verfärbt sich meist nicht gelb an der Stielbasis, sondern er rötet und hat einen leichten Karbolgeruch, der oft nicht gut wahrnehmbar ist!

    Das Marmeladenbrot ist keine Katze :awardspeech:

  • Die nicht verfärbenden Champingnons mit bekanntem Champingnonpilzgeruch wurden gut trocken geputzt und die Oberseite geschält und ins Gemüsefach in den Kühlschrank gelegt. 2 Tage später dann gut gebraten mit Olivenöl, Zwiebeln und Knoblauch an Brot. Lagen allerdings recht schwer auf nüchternem Magen, für einen seltenen Pilzesser.

    Schöne Priolistewenn man sich sicher ist, einen Champingnon zu haben. Auch eine gute Info auf Nummer sicher gehen mit (= Gilbt + riecht nach Anis / marzipan) und extreme Schwermetallsammler.

    PS. An der Stelle bzw. im ganzen Wald waren sehr viele und große vermeintliche Parasol, die wir stehengelassen haben.