Wiesenchampignon?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.460 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Oktober 2019 um 11:44) ist von david.

  • Guten Tag,

    Ich habe bei uns in der Nähe (Märkisch Oderland) in einem eher lichten Laubwald einen Pilz gefunden, (bzw. eine größere Ansammlung davon) den ich mit Hilfe der Pilzsuche nicht zufriedenstellend identifizieren konnte:

    • Lamellenpilz

    • Der Hut ist flach

    • die Sporengeber sind frei vom Stiel

    • der Stiel hat einen angewachsenen Ring, und ist in Längsachse sehr faserig, sowohl über- als auch unterhalb des Rings

    • Der Hut hat einen sehr hellen Beigeton, manchmal fast weiß

    • Die Lamellen sind Milchschokofarben

    • Die Farbe des Stiels geht von weiß über beige, braun bis grau und scheint, je nachdem wie man den Pilz im Licht hält, zu schimmern

    • Beim Anschneiden konnte ich auch nach mehreren Stunden keine Verfärbungen wahrnehmen, außer den Austrocknungsmerkmalen

    • Der Geruch ist dezent pilzig/erdig/waldig, für meine Nase eher schwer zu bestimmen

    • Der Stiel hat im Durchmesser bis 15mm und ist bis 15cm lang, der Hut hat im Durchmesser und Durchschnitt etwa 10cm

    Er ähnelt noch am ehesten dem Wiesenchampignon, allerdings steht die Hutkrempe bei allen Exemplaren eher nach oben ab. Außerdem ist der Stiel (Ring/untere Hälfte) anders ausgeprägt. Vielleicht eine Unterart?

    Vielen Dank für die Hilfe!

    Mit freundlichen Grüßen,

    David

  • Hallo,

    also mit Champignon liegst du schon mal richtig, aber der Wiesenchampignon (Agaricus campestris) ist das nicht. Am ehesten hätte ich den für einen dünnfleischigen bzw. schiefknolligen Anis-Champignon (Agaricus silvicola/A. essetei) gehalten, dann sollte er aber geruchsmäßig eine mehr oder weniger deutliche Aniskomponente (Name) haben. Oder es handelt sich um eine andere Champignon-Art.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo Sepp,

    eine mehr oder weniger deutliche Aniskomponente

    also, ich habe den Pilz nun mehreren Menschen unter die Nase gehalten, aber selbst mit dem Wissen um die Aniskomponente war die Antwort stets ganz klar nein.

    Aber beim Champignon bist du dir sicher? Beim vergleichen mit anderen Chamignonarten schien mir die "Hutkrempe" immer abzufallen, als sich (wie hier) nach oben zu wölben. Oder lässt diese Beobachtung nur Rückschlüsse auf das Alter des Pilzes zu?

    Viele Grüße, David

  • Hallo David,

    also dass es sich um einen Champignon handelt, da habe ich keine Zweifel und das ältere Exemplare einen flach ausgebreiteten Hut mit nach oben gebogenen Lamellen haben (können) ist auch normal. Dieser Umstand und die schokoladebraunen Lamellen zeugen auch davon, dass es sich bei dem gezeigten Exemplar schon um einen älteren Fruchtkörper handelt.

    Warum zudem noch der Hutrand teilweise so aufgekrempelt bzw. aufgerollt ist, vermag ich aber nicht zu sagen. Vielleicht ist das auch dem Alter oder evtl. der Trockenheit geschuldet.

    Gruß Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Ich sehe einen alten, trockenen Champion. Alt, weil die Lamellen sehr dunkel sind. Trocken, weil der Hut am Rand so verrunzelt aussieht. Aber die Maden mögen ihn. Wenn er nicht nach Anis riecht, kann es ein Wiesenchampi sein. Unsere Wiesen waren vor 14 Tagen voll davon. ( Bei Wismar )

    Viele Grüße, Donna Wetter