weiterer Pilzfund in Massen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.889 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Oktober 2019 um 20:23) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo liebe Pilzsammler

    Ein paar Schritte in einen Fichtenwald, da standen sie massenhaft. Ich tippe auf den Fichtenreizger. Alle ohne Wurm und sie kamen so schön aus dem Moos, noch ganz jung.

    Die Grünfärbung in der Hutmitte und der hohle Stiel lassen mich ihn als Fichtenreizger benennen.

    Welche Meinung habt IHr.

    Vielen Dank für Bemühung

    Gruß Fred

  • Hallo Fred,

    an deinem Fundort müssen auch Kiefern oder Tannen gewesen sein denn das sind entweder Edelreizker oder Lachsreizker. Solch eine zonierte Hutoberfläche und die beim angeschnittenen Exemplar erkennbaren Grübchen am Stiel hat der nicht.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (28. Oktober 2019 um 23:54)

  • Hallo Fred,

    da muss wohl auch die eine oder andere Tanne am Fundort rumstehen, das sind Lachsreizker (Lactarius salmnonicolor).

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo Fred,

    ich denke, deine Bestimmung mit Fichtenreizker stimmt. Der Lachsreizker hat kaum Grüntöne, der Fichtenreizker schon recht viel, wenn er älter wird. Für einen Edelreizker ist mir dein Pilz zu lachsfarben.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Danke Jörg, ich hatte das auch so angenommen. Alle Baumarten standen in der Nähe. Meine Heide sagte nur, dass sie beim Reinigen

    Grünfärbung sah und da bin ich zum Fichtenreizger gegangen. Da der als nicht so wertvoll angesehen wird, hatten wir uns abgefunden und

    weil es ja nur ein Montagessen gibt, war es auch gut. Nun soll es ein Festessen geben? Wahnsinn! Wir haben noch eine Masse eingefroren.

    In unserer Gegend (Ludwigsburg) fanden wir bisher nichts Besonderes. So sind wir in den Schwarzwald (60 km) gefahren. Auf Waldweg

    angehalten und rein in den Mischwald. Da standen soviel von den Reizgern. Meine Heide hatte genug und wollte gleich heim. Ich wollte

    weitere Pilze finden und so waren wir erst am Nachmittag wieder zu Hause. Danke Wetter, danke Regen danke Sonne, , danke Pilze!!!

    Gruß Fred

  • Lieber Fred,

    Da der als nicht so wertvoll angesehen wird, hatten wir uns abgefunden und

    weil es ja nur ein Montagessen gibt, war es auch gut. Nun soll es ein Festessen geben?

    Ich weiß gar nicht, weshalb der Fichtenreizker in der Literatur immer als der schäbige kleine Bruder der Edelreizker daherkommt. Ich finde den Fichtenreizker phantastisch (und hatte am Wochenende endlich mal wieder das Glück, ausreichend viele zu finden, die so wenig madig waren, dass sich das einzeln Anbraten lohnte). Edelreizker habe ich zwar erst einmal gegessen, aber da habe ich den Mehrwert nicht wahrnehmen können. Lecker waren die auch, keine Frage. Aber für mich nicht leckerer als die anderen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi,

    ich kann Sabine nur zustimmen. Hatte am Wochenende auch ne Menge super frischer Fichtenreizker gefunden.

    Zubereitung nur in Butter auf der Hutoberseite scharf angebraten und ein wenig Pfeffer und Salz - ein Gedicht! :)

    VG, Boris

  • Hallo,

    ich schließe mich den Meinungen zum Wert des Fichtenreizkers an. Ich mehliere die Hüte einwenig und brate sie dann in Butter!:)

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Veronika,

    ich denke, deine Bestimmung mit Fichtenreizker stimmt.

    ein solch starke Zonierungauf dem Hut habe ich beim Fichtenreizker noch nie gesehen und die Grübchen am Stiel sind bei voller Vergrößerung des Bildes auch zu erkennen (Pfeil)

    Vielleicht sind es ja sogar zwei Arten. Lactarius deterrimus und Lactarius quieticolor wachsen bei mir auch an der selben Stelle. Das ist beim Fichten- und beim Lachreizker bestimmt auch möglich.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo,

    ich hatte es schon einmal erwähnt, die im Erstbeitrag gezeigten Exemplare sind für mich sicher Lachsreizker. Ich habe in meinem Sammelgebiet u.a. Mischwaldbereiche mit Fichten, Kiefern u. Weißtannen. Da hatte ich schon ein paar mal das Glück, alle 3 gängigen Reizkerarten, also Fichtenreizker, Kiefernreizker und Lachsreizker gleichzeitig anzutreffen. Die hatte ich alle schon zig fach in der Hand. Fichtenreizker mit so einer Zonierung gibt es nicht. Außerdem haben Lachsreizker grundsätzlich eine etwas kräftigere lachsorange Hutfarbe, was aber bei manchen Exemplaren durch die manchmal stärker ausgepräten, helleren Zonierungskreise etwas in den Hintergrund geraten kann. Und nicht zuletzt macht die Hutoberfläche beim direkten Vergleich mit dem Fichten- und Kiefernreizker stets einen glatteren Eindruck, beim Fichten- u. Kiefernreizker wirkt sie etwas rauer.

    Dass die Karedis auch Grünverfärbungen beobachtet haben wollen, lässt sich für mich damit erklären, dass es im Fundbereich möglicherweise auch Fichtenreizker gab und gesammelt wurden, diese auf den Fotos aber nicht zu sehen sind. Auf den Fotos sieht man ja auch keine Grünverfärbungen.

    LG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo, Ihr habt sicher Recht, dass ich beide Sorten antraf. Ich habe die Aufnahmen gemacht, als ich die ersten Pilze sah. Dann haben wir ein

    größeres Gebiet (200 Meter Umkreis) abgesucht. Der Baumwuchs war dann auch mehr Fichte. Zuerst Kiefer und Tanne.

    Ich hatte die Grünfärbung nicht gesehen. Wir hatten einen halben Korb gesammelt und meine Heide hat sie aufbereitet. Dabei will sie Grünfärbung

    gesehen haben. Ich danke für Euere Hilfe und Aufklärung. Habe nun wieder einen Pilz sicher in der Erkennung.

    Gruß Fred

  • Hallo,

    eines ist klar, der Edel-Reizker scheidet aus. Bei ihm dunkelt die Milch nie blutrot/weinrot nach, wie das an den Schnittstellen auf dem letzten Bild zu sehen ist. Der Wechselfarbene hätte ganz andere Hutfarben, genau wie der Spangrüne.

    Bleiben von den orange milchenden Arten noch der Fichten und Lachs-Reizker. Beide knausern mit Grübchen am Stiel (der Lachsreizker hat tendentiell von mal einige mehr) und beide haben diese nachdunkelnde Milch. Am einfachstens ist's natürlich mit den Begleitbäumen, also Fichte oder Tanne. Gibt's beide am Fundort wird's schwieriger. Ansonsten sind die Hutfarben schon entscheidend, wie Sepp bereits geschrieben hat. Der Lachsreizker ist nie mit grünen Stellen und hat tendentiell heller gefärbte Hüte (orangegelb). Mit der Zonierung ist das so eine Sache, ich finde die sehr variabel und würde das nicht als konstantes Merkmal sehen. Ich habe zumindest schon stark zonierte Fichten-Reizker gefunden.

    Lange Rede kurzer Sinn: Wie Sepp bin ich da ganz bei Lactarius salmonicolor - dem Lachsreizker. :thumbup:

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden