Zarte rosafarbene Pilze

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.364 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2019 um 18:38) ist von Codo.

  • Kann es sein, dass diese Art ein besonders gutes Jahr hatte? Er ist oft hier im Forum angefragt worden, und ich habe ihn selbst dieses Jahr (für mein Empfinden) sehr häufig gefunden. Bzw., das führt mich zu meiner 2. Frage (sorry Fee, dass ich Deinen Thread kapere...), mir war der Unterschied zwischen dem "Rosa Rettichhelmling" und dem "Gemeinen Rettichhelmling" bisher gar nicht so klar, und scheinbar wurde der "Rosa" früher auch als Variante des "Gemeinen" geführt. Nun waren so ziemlich alle Rettichhelmlinge, die ich dies Jahr gesehen habe (und ich meine es war in anderen Jahren ähnlich), deutlich rosa, und nicht irgendwie violett oder andersfarbig. Wenn nun zwar auch der "Gemeine" in Rosa auftauchen kann, kann ich dann trotzdem davon ausgehen, dass der "Rosa" häufiger ist als der "Gemeine"? Woran noch kann ich die beiden im Feld leicht unterscheiden? Oder ist die Artabgrenzung dann vielleicht doch nicht so klar...?

    Gruß,

    Codo

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Mycena pura und Mycena rosea sind schon reichlich verschieden, und da besteht auch weitgehend große einigkeit unter Mycenologen, daß das zwei veschiedene Arten sind.

    Allerdings: In der Gruppe gibt es noch ein paar weitere Arten, die dann eher strittig sind und - vor allem im Komplex um Mycena pura herum - nicht so leicht anzugrenzen.
    Abgleichen wie die beiden zu trennen sind, kann man >hier< bzw. >hier<. Ein paar weitere, eventuell hilfreiche Merkmale (die aber nie als "Alleinstellungsmerkmal" verwendet werden können) aus meinen Beobachtungen: Die Ökologie ist anders. Mycena rosea ist eine Charakterart von +/- stichstoffarmen Rotbuchenwäldern auf warmen, basischen bis schwach sauren Böden. Mycena pura s.str. mag es etwas stickstoffreicher, geht mehr in die Nadelwälder und an weniger wärmebegünstigte Standorte. mycena pura har meistens auch einen leicht violett getönten Stiel, die Stiele von Mycena rosea sind dagegen meistens weiß, seltener blass rosalich überhaucht. Mycena rosea bildet - bei passenden Bedingungen - die deutlich größeren, kräftigeren Fruchtkörper aus. Mycena pura bleibt dagegen lieber ein kleines bis mittelgroßes Pilzchen. Die Lamellenschneiden von Mycena rosea sind viel öfter vil deutlicher gesägt / gekerbt als die von Mycena pura.


    Und ja: Beide Arten hatten ein gutes Jahr. So wie alle Helmlinge aus der Gruppe. Auch Mycena diosma und die Form von Mycena pura mit grünem und gelbem Hut konnte ich in diesem Jahr an entsprechenden Standorten recht oft beobachten.

    Mycena diosma und die Formen von Mycena pura mit komischen Hutfarben sind eher selten, Mycena rosea und Mycena pura im strengen sinne aber beide sehr häufig und weit verbreitet.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.