Täublinge am 23. November im Mischwald

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.850 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. November 2019 um 10:57) ist von Der Baumi.

  • Hallo zusammen,

    ich komme gerade aus dem Wald und habe eine tolle Pilztour gehabt. Unter anderem liessen sich diese Täublinge finden. Der Standort war im Mischwald unter Birken und Fichten auf moosigem Boden. Die rötlichen Stiele sind sehr weich. Die Lamellen splittern. Die Hutfarbe variiert leicht, wie in einem Bild ganz gut zu sehen ist Wer kennt diese Täublinge? Was läßt sich über ihren Speisewert berichten? Über eine Antwort freue ich mich sehr

    Herzliche Grüsse Der Baumi

  • Hallo,

    Ohne die von Uwe schon geforderten Angaben wird es schwer was sicheres zu sagen.

    Mit so einem deutlich lilaroten Stiel könnte ich mir gut einen "Säufernasen"-Täubling vorstellen (Sektion Sardoninae). Gern unter Fichte, mit gefurchten Hutrand, recht zierlich und weichlich im Fleisch wäre z.B. der Stachelbeer Täubling Russula queletii, welcher oftmals einen Buckel haben kann. Der Geruch ist für gewöhnlich fruchtig-säuerlich (nach Kompott), aber ob sich das bei den Witterungsverhältnissen noch herauskitzeln lässt?
    Auch der zierliche Birkenbegleiter R. gracillima hat einen rötlich gefärbten Stiel, würde sich aber durch die starke Guajak-Reaktion makroskopisch gut unterscheiden lassen.

    Wenn du morgen noch mal hinfährst kannst du den Geschmack testen (mild, schärflich, bitter & scharf, sehr scharf?), den Geruch noch mal prüfen und am besten einen mittelalten Fruchtkörper mitnehmen und ihn auf ein weißes Blatt Papier oder eine Glasplatte aussporen lassen. Ohne eine gute Farbskala wird man nicht die einzelnen Abstufungen erkennen, aber die Tabellen hier Täublinge – Wikipedia können ungefähr helfen ob Creme (II) oder Hellocker (III). Interessant wäre auch wie weit sich die Huthaut vom Rand zur Mitte abziehen lässt.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo, ich war noch mal im Wald und habe eine Geschmacksprobe vorgenommen. Der erste Eindruck war milder Geschmack, später bemerkte ich eine leichte vorübergehende Schärfe, die nicht unangenehm war.. Nun liegen zwei Fruchtkörper auf einem weissen Papier und können Sporen ablegen. Grüsse

    Der Baumi

  • Hallo,

    Hm, dann kann man die Idee mit dem Stachelbeer Täubling wieder fallen lassen. Der ist schon deutlich scharf. Mal vorrausgesetzt, dass die Geschmacksprobe richtig durchgeführt wurde (kleines Stück Hutfleisch ca. halbe Minute oder bis deutlich scharf kauen und ausspucken). Viele Täublinge bauchen ein paar Sekunden für ihre Schärfe, also nicht nur lecken oder sofort wieder ausspucken.

    Schauen wir mal was das Sporenpulver sagt, aber eines ist klar, ein Buckel Täubling wird das auch mit eine leichten Schärfe nicht mehr. Der ist vollkommen mild. Wobei bei so einem stark rötlichen Stiel das eh für mich ungewöhnlich gewesen wäre.

    EDIT: Wie lässt sich denn die Huthaut abziehen?

    So variabel kann übrigens R. queletii sein, mit oder ohne Buckel, violett oder gelb, mit rotem oder weißem Stiel:

    Oder auch Rosarot:

    LG Thiemo

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    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (24. November 2019 um 19:06)

  • Zur Geschmacksprobe läßt sich noch sagen, dass ich sie schon korrekt durchgeführt habe, also ein kleines Stückchen Pilz in den Mund genommen und gut eine halbe Minute darauf herum kauen, dann im Mund liegen lassen, spüren, schmecken und ausspucken. Die Schärfe war wirlich von geringer Intensität. Die Huthaut werde ich noch genauer untersuchen müssen. Grüsse vom Baumi