Graukappen...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.500 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. November 2019 um 21:37) ist von Franz.

  • können auch schöne sein(wie dieses junge Ehepaar). Bis in die 60ger des vorigen Jahrhunderts wurden sie in ganz Deutschland noch gesammelt und in Massen problemlos verspeist. In Bayern waren sie bis in den 20ern oder noch später sogar Marktpilz.

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!


    Man kann die nach wie vor noch genauso essen, wie früher auch.

    Die Inhaltsstoffe sind die gleichen. Vielleicht etwas mehr echtes Gift (nicht von den PIlzen, sondern diese Vernichtungsmittel von denen die Chemiekozerne die Landwirte abhängig gemacht haben) drin, weil immer mehr Schadstoffe in den Böden stecken.

    Ansonsten werden die von manchen Leuten nicht besonders gut vertragen, und sie enthalten ein paar Stoffe, die potentiell mutagen wirken (also das Erbgut schädigen bzw. krebserregend wirken können). Wie genau und in welcher Menge das aber im menschlichen organismus wirkt, ist völlig unbekannt. Jedenfalls gibt es aus der Zeit, als diese Pillze noch mehr verzehrt wurden alls heute, keine Dokuemntationen, daß irgendwelche Langeziterkrankungen auf diese PIlze zurückzuführen wären.
    Daß also einzelne Inhaltsstoffe mutagen wirken können, ist bekannt, aber ob sie es auch tatsächllich tun, ist spekulativ.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, hallo Franz,

    obgleich ich auch einige Jahre diese Nebelkappe gegessen habe, lasse ich sie heute stehen. Sobald ich die Nebelkappe im Topf hatte, ob rein oder als Mischpilz, sofort entwickelte sich der typische dumpfe, süßliche Geruch. Ich habe Kopfschmerzen bekommen! Und nur, wie Pablo schreibt, weil es keine Langzeitstudie zur Genießbarkeit oder Giftigkeit dieses Pilzes gibt, kann man bei der Nebelkappe nicht mehr von einem essbaren Pilz reden. Mein Pilzberaterkollege Dr. Volkbert Kell hat dazu in einer Zeitung folgendes geschrieben:

    "In Rostock kam es im Oktober 1998 zu sechs durch Graukappengenuß verursachte Vergiftungen (die Dunkelziffer liegt sicherlich viel höher), die zum Teil sehr heftigen Charakters waren und zu mehreren Klinikaufenthalten führten. In einem Fall hielten sich einige Vergiftungssymptome (Übelkeit, Mattigkeit, Unwohlsein) sogar eine Woche lang. Bei allen Vergiftungen traten heftiger Durchfall, oft verbunden mit Erbrechen, und starke Übelkeit auf." (zit. nach Kell).

    Ich rate , diesen Pilz nicht mehr zu verspeisen, auch wenn es schwer fällt, weil er ein Massenpilz ist und ein sehr festfleischiger noch dazu.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Zusammen!

    Also beim ersten Blick auf die beiden Pilze dachte ich gleich an den Mönchskopf. Und ich hab bis jetzt noch keinen Anhaltspunkts gefunden, der mehr für eine Nebelkappe sprechen könnte.

    Bräunliche Flocke sehe ich keine am Stiel, wenn dann weißliche.

    Wellige Lammellenschneiden seh ich auch keine.

    Knolle verdeckt.

    Und den Querschnitt gibts nicht.

    Übersehe ich da offensichtliche Merkmale, oder ist das vom Foto her nicht ganz so eindeutig?

    Danke für Eure Hilfe!

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • >"In Rostock kam es im Oktober 1998 zu sechs durch Graukappengenuß verursachte Vergiftungen (die Dunkelziffer liegt sicherlich viel höher), die zum Teil sehr heftigen Charakters waren und zu mehreren Klinikaufenthalten führten.<

    Hallo Weisheit,

    durchaus möglich, aber eben auch zweifelhaft und das vielleicht sogar näherliegend. Es werden 1. viele Pilze unter falschem Namen gegessen und 2. wird gern übersehen, daß auch ganz gewöhnliche Früchte/Gemüse Abwehrreaktionen auslösen können. Ich hatte während meiner Erwerbszeit einen Chef, der meinte, er könne keine Erdbeeren essen, weil er ´algerisch´ wäre.

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Also ich wollte jetzt auch keine Werbung für den Verzehr von Nebelkappen machen, und esse sie ebenfalls selbst nicht.
    Ich denke nur, man muss auch da nicht in Panik ausbrechen. Unverträglichkeiten kommen ja oft vor und sogar bei allen Pilzarten. Es gibt auch Leute, die keine Steinpilze vertragen. Oder keine Maronen. Keine Champis. Oder nach dem verzehr von Pfifferlingen mindestens 1 elende Nacht verbringen.

    Hallimasch verhalten sich da ähnlich - und die esse ich ja trotzdem. Weil sie mir eben auch sehr, sehr gut schmecken.

    Kleiner Hinweis noch zum Mönchskopf - vergleich: Es ist ein etwas anderes Farbspektrum. Beim Mönchskopf sind immer solche eher warmen Ockertöne drin (jung auch mal rein weiß), manchmal gar mit feinem fleischrosa Hauch. Diese Farben sieht man acuh am Stiel, dagegen fast nie was Gelbliches, und nie was dezidiert Graues (wie bei der Nebelkappe).
    Außerdem kleinere Details: Die Struktur der Stieloberfläche (bei Mönchsköpfen irgednwie anders gefasert, schwer zu beschreiben solche Kleinigkeiten) und hier gaz wichtig: Die Hutränder. Die sind schon bei jungen Mönchsköpfen anders, vor allem meistens irgendwie gerippt...

    ... kann natürlich nur nach Bildern dennoch sein, daß ich mich hier irre. Aber im Zweifel akzeptiere ich dann die Bestimmung desjenigen, der die PIlze selbst in der Hand hatte.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pilzler,

    im Spätherbst vor Jahren traf ich mal auf eine pilzsuchende Italienerin. Sie war anscheinend ausschließlich auf Nebelkappen fixiert und widersprach meinen Bedenken in einer Art, daß ich ihr langes, spitzes Messer vor meinem Gesicht allmählich als Bedrohung empfand, so daß der Disput mit erhebliche Contenance meinerseits erforderte. So verschieden sind Meinungen über Pilze.

    Gruß - Franz