Toller Fund (Austerseitlinge, Pleurotus ostreatus)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.287 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Dezember 2019 um 11:55) ist von ThomasL.

  • Hallo Pilzfreunde

    Schaut mal her, was ich heute gefunden habe... :yay:

    Die am Boden liegende Buche ist voll mit diesen leckeren Pilze. Leider hatte ich kein Korb dabei und muss nochmals hingehen, hoffentlich sind Sie dann noch dort.

    Ich habe kurz paar Fragen an unseren Experten:

    • Die Pilze waren gefroren, aber dies sollte für ein Winterpilz kein Problem darstellen bez. Essbarkeit?
    • Gibt es beim Austerseitlinge kein Eiweisszerfall?
    • Ich hab noch andere Buchen am Boden gesehen, welche wahrscheinlich dieses Jahr gefällt wurden. Ich nehme an das die Pilze fruktifizieren muss das Substrat schon eine Weile am Boden liegen und zerfallen?

    Ich danke Euch und wünsche einen schönen Tag

    LG Andy

  • Hallo,

    wenn sie gefroren sind und dann so auch zubereitet werden sollte das in Ordnung gehen (ich weiß, von einigen die sie so sammeln). Ich persönliche würde dabei darauf achten, dass es nur junge Fruchtkörper sind die einwandfrei aussehen. Verzichten würde ich auch wenn ich vom Temperaturverlauf nicht sicher wäre, ob sie nicht zwischendurch mal aufgetaut und wieder eingefroren sind.

    Die Fruktuation erfolgt durchaus auch am stehenden, auf den ersten Blick noch völlig gesundem aussehendem Baum. Frisch gefällte Buchen können sehr schnell besiedelt werden (wenn sie es nicht sowieso schon bei der Fällung waren).

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Andy!

    Wow! Solche Mengen! Tolle Sache!:thumbup:

    Bei meinen beimpften Stämmen stelle ich fest, dass auch gefrohrene Pilze weiterwachsen, wenn sie wieder auftauen. Insofern denke ich ist das ok!

    Natürlich sollte man die aufgetauten Pilze begutachten, ob sie nicht trotzdem zu alt und ungenießbar sind. Das kann ich so vom Foto her nicht sagen.

    Liebe Grüße

    Alex

    Wie bei den Pilzen generell, so sind auch meine Angaben grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen!

    Ich bin kein Pilzexperte, nur ein mykologisch interessierter Laie!

    Offizielle Freigaben kann es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort geben!

  • Hallo,

    Austernseitlinge sind frostresistent und wachsen sogar bei Temperaturen zu -2,8 Grad weiter. Wenn sich die Temperatur aber zweistelligen Minusgraden nähert ist Schluß. Dann sollte man die auch nicht mehr ernten wenn sie zwischendurch noch einmal aufgetaut waren.

    Die Fruktuation erfolgt durchaus auch am stehenden, auf den ersten Blick noch völlig gesundem aussehendem Baum.

    Das kann ich bestätigen^^.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Andy

    Die Winterpilze Austernseitling, Samtfußrübling und Judasohr haben ein natürliches Frostschutzmittel, damit ihre Zellen bei Frost nicht zerstört werden. Alle anderen Pilze, die meist vom Frühjahr bis zum Spätherbst fruktifizieren, besitzen dieses Frostschutzmittel nicht.

    Das Heißt:

    - ihre Zellen werden bei Frost zerstört

    - der Fruchtkörper stirbt ab

    - Eiweißzersetzung tritt ein

    - der Fruchtkörper ist nicht mehr genießbar, potentiell sogar tödlich giftig.

    Winterpilze können sogar mehrere Frostperioden überstehen - so lange sie noch mit dem Mcyel verbunden sind. Wenn der Frost aber zu stark wird, dann kann auch mal ein Winterpilz schlapp machen.

    Für längere Zeit Plusgrade in Verbindung mit viel Feuchtigkeit vertragen sie meinen Beobachtungen nach auch nicht so gut.

    Winterpilze muss man halt ebenso wie alle anderen Pilze mit gesundem Menschenverstand beurteilen. Einen matschigen, übel riechenden oder total vermadeten (Jawohl, auch im Winter hatte ich schon öfter madige:() Austernseitling wird wohl keiner essen.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV

  • Hallo Matthias und Jörg

    Das ist ja interessant, wieder etwas dazugelernt.

    Ich danke Euch für Eure ausführliche Erklärung.

    Schönen Nachmittag.

    LG Andy

  • Hallo Matthias,

    bzgl. Frostschutzmittel:

    Beim Samtfußrübling ist es mir bekannt, aber beim Austernseitling (und Judasohr) habe ich davon noch nichts gehört. Beim Austernseitling widerspricht es auch etwas meinen eigenen Beobachtungen. Hast Du dazu mehr Info?

    Viele Grüße

    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas

    Irgendeine besondere Info dazu habe ich jetzt nicht. Aber die Tatsache, dass sich deren Fruchtkörper nach dem Auftauen weiterentwickeln, zeigt, dass da so etwas, wie ein Frostschutzmittel mit im Spiel ist.

    LG Matthias

    Bei allen online "bestimmten" Pilzen handelt es sich lediglich um Bestimmungsvorschläge.

    Gezeigte Pilze zu 100 Prozent sicher nur über Bilder zu bestimmen ist nicht möglich, deren Verzehr kann im schlimmsten Falle tödlich enden!

    Eine Verzehrfreigabe gibt es ausschließlich vom Pilzsachverständigen/Pilzkontrolleur/Pilzberater vor Ort!

    Finde HIER den nächstgelegenen PSV