Vom 17. Dezember

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.025 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Dezember 2019 um 19:38) ist von PomFunga.

  • Hallo Pilzfreunde,

    abgesehen von den bekannten "Winterpilzen" ist die Schwammerl-Saison jetzt vorbei. Dennoch kann sich ein mykologisch motivierter Waldspaziergang lohnen. Und wenn man Glück hat, findet man sogar einen persönliche Erstfund - falls ich die Nr. 1 richtig bestimmt habe. Und gesund ist das Hobby sowieso!

    LG, Toni

    1) Rotbrauner Zitterling?

    2) Tannenblättling?

    3) Eckenscheibchen?

    4) Pustelpilz?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!


    Der erste ist richtig, zumindest "im weiteren Sinne".
    Der Blattartige Zitterling ist tatsächlich eine ganze Gattung (Phaeotremella), die in Europa mit vier oder fünf Arten vertreten ist (müsste ich jetzt nachgucken).
    es ist allerdings auch erst seit wenigen Jahren bekannt, daß man da verschiedene Arten unterscheiden muss, und einfach ist es auch nicht, kann man also durchaus als "Blattartiger Zitterling im weiteren Sinne" zusammenfassen.

    Der zweite ist eine Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) mit ärgerlich grobporigem Hymenophor.

    zu 3 & 4 kann ich nichts sagen, Pyrenomyceten sind nicht meine Baustelle.


    LG; Pablo.

  • Hallo Roswitha,

    die Holzart konnte ich nicht erkennen. Wie man auf einem Foto sieht, war der Stamm schon stark mit Moos überwachsen. Dort war Mischwald mit Dominanz zu Laubbäumen. Was nichts heißen will. Tannen gab es nicht, aber Fichten. Ich denke, Pablo wird schon recht haben. Die Hutoberfläche zeigte auch keinen Flaum. Das strak eichenwirrlingartige Hymenophor hat mich fehlgeleitet.

    LG, Toni

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Also ich glaube, Roswitha hat absolut recht!

    Und ich habe nicht hingeguckt. Es gibt des öfteren Mal Eichenwirrlinge (Daedalea quercina), die von anderen Pilzen (zB Tulasnella violea) überwachsen werden. Das verursacht dann solche Farben wie hier. Und da lag ich in der Beurteilung eben tatsächlich falsch. Die Fruchtkörperform, Form des Hymenophors, die Zonierung - und eben auch das Farbspektrum spricht viel eher für einen von Fremdpilzen überwachsenen Eichenwirrling als für die Rötende Tramete.

    Auch wenn das Substrat vielleicht nicht mehr erkennbar ist (und mir Daedalea quercina auch schon an Esskastanien und Hainbuche begegnet ist), finde ich Roswithas Vorschlag viel plausibler. :thumbup:


    LG; Pablo.

  • Lieber Pablo!

    Lieber Toni!

    Mich erinnerte das Bild an meinen Fund bei der Herbstexkursion 2018 in Passau.

    Im dortigen Naturschutzgebiet dürfen viele umgestürzte Eichenstämme von der Natur abgebaut werden. An ihnen wuchsen neben anderen typischen Eichenbewohnern diese prächtigen Eichenwirrlinge mit violettem Überzug durch den Pilzbefall.

    LG Roswitha