Pilze fotografieren--- Makro? !!!

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 6.831 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2020 um 22:27) ist von Helix_2648.

  • Hallo

    Ich fand es beim fotografieren von Pilzen schon immer schwierig möglichst viele Details scharf auf die " Platte" zu bekommen.

    Insbesondere bei Makros hat man nur einen kleinen Schärfebereich, was bei Hutpilzen unbefriedigend ist.

    Bei einer Netzrecherche hierzu bin auf das sogennannte Photostacking gestossen.

    Hierzuwerden mehrere Bilder angefertigt bei denen der "scharfe Bereich" jeweils auf anderen Bildpartien liegt.

    Ich habe hierzu mal 2 Bilder eines "mickerigen" Glimmertintlings von ca 1cm Durchmesser eingestellt

    Biild1 normale Makroaufnahme ca 1:1

    Bild 2 nach Fotostacking aus 5 Einzelaufnahmen

    Dieswar der allererste Versuch! Dafür fand ichs richtig gut

    Zeitaufwand ca. : 15 min für die 5 Photos , 5min für die Bearbeitung

    Geräte: Lumix G2 , Adapter , Minolta Makro 1:3,5 50 mm, Minolta Balgengerät, Stativ

    Kosten: oben beschriebene Ausrüstung würde heute bei Ebay komplett bei ca 300€uro liegen

    Die verwendete Fotostacking Software gibt es für 100€ , ich habe mir die Vollversion für 30 Tage kostenlosen Test geladen.

    Es gibt aber auch Freeware.

    Ich kannte dies Verfahren bisher nur aus der professinellen Mikroskopie da kostete sowas > 20000€.

    lG

    Ulrich

  • Lieber Ulrich,

    danke für die Info, mit Vorher-Nachher-Fotos habe ich das noch nicht gesehen. Meines Wissens ist das ja die Standard-Vorgehensweise für Makro-Aufnahmen.

    Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde: Gibt es Kameras, die das alles schon von selber machen, also den Entfernungsbereich, in dem das Objekt liegt, von selbst mit Einzelaufnahmen mit verschiedenen Foci durchscannen, selbst zusammenfügen (und dann ggf. nur das Endresultat speichern)?

    Beste Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine

    Das Programm mit dem ich das Fotostackin gemacht habe heisst Focus projects 3 . Es ist wirklich total einfach, wenn man die Aufnahmen mit den unterschiedlichen Foci hat. Wie gesagt, es war mein allererster Versuch.

    Da es bei den Aufnahmen nur um minimale Änderungen geht, habe ich das Balgengerät dazwischen gebaut , das lässt sich sehr feinfühlig einstellen.

    Eine Kamera die automatisch Fotostacking macht ist mir nicht bekannt, dürfte auch ein bisschen schwierig sein die Technik und Rechenkapazität in einer Kamera unterzubringen..

    liebe Grüsse

    Ulrich

  • Hallo Ulrich

    Ich bin ein alter Rentner und sehe jetzt immer, dass wir Alten nicht ganz so weit abgehangen werden. Interessiere mich daher auch sehr für

    scharfe gute Aufnahmen, weil da die Pilz-Fachleute besser bedient werden. Man weiß ja, dass man eigentlich nur einen Pilz ordentlich

    beurteilen kann, wann man ihn in der Hand hat. Wenn Du Dir nun Gedanken machst und noch Ausgaben in Kauf nimmst, damit noch bessere

    Resultate bei der Makroaufnahme das Resultat ist, dann finde ich das auch toll.

    Ganz ist mir Dein Resultat bei der Gegenüberstellung der zwei Bilder noch nicht eingegangen. Es gibt doch nur einen Vergleich zum ersten

    Bild. Dieses erste Bild soll die Lamellen scharf zur Beurteilung zeigen. Das zweite Bild ist fast gleich, nur ein Stück der Hutpartie wird etwas schärfer

    gezeigt. Wenn bisher eine scharfe Aufnahme eines Pilzes von oben (Hut) und eine zweite Aufnahme von unten (Lamellen) gezeigt wurde,

    wo ist da der Mangel für die Beurteilung. Will nur sagen, lohnt der Preis-Leistung Gedanke. Möglich, dass ich Dein Vorhaben noch nicht ganz

    geschnallt habe. Die Frage von der Sabine ist sehr interessant und wenn ich begriffen habe, was ich im Fotogeschäft vorbringen muss, was ich will, dann

    werde ich sicher meine Nikon Ausrüstung erweitern.

    Ich wünsche frohe Feiertage

    Gruß Fred

  • Hallo Fred,

    ich denke, das ist eher keine Frage für die Pilzbestimmung. Wie du schon sagst: Da kann man ein Foto vom Hut, eins von den Lamellen, eins vom Stiel usw. machen - was man eben braucht, um alle Merkmale zu erfassen.

    Aber eine Makroaufnahme, bei der nur ein Teil des anvisierten Objekts scharf ist, ist im Allgemeinen einfach nicht wirklich schön. Ich persönlich stehe auf tolle Pilzfotos. Auch hier im Forum gab es schon einige Makroaufnahmen, die ich einfach phantastisch fand, und die mit Sicherheit genau auf die von Ulrich beschriebene Weise entstanden sind.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    meine Olympus TG5 kann Focusstacking. Sie speichert zwei Bilder, das erste und die zusammengesetzte Aufnahme.

    Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube sie macht ungefähr 10 Aufnahmen für ein Bild.

    VG Christine

    1a ohne Focustacking

    1b mit Focusstacking

    2a ohne

    2b mit

  • Hallo Fred

    Wie Sabine schon sagte, beim Fotostacking gehts eigentlich nicht um die Beurteilung von Merkmalen sonden um möglichst ansprechende Makroaufnahmen.

    Um den Effekt besser zu verstehen habe ich hier nochmal die Serie aus 5 Fotos unterschiedlicher Schärfebereiche angefügt aus denen das endgültige Foto erzeugt wurde. Hierbei ist zu bedenken das dieser Pilz mal gerade 1! cm Durchmeser hatte.

    Für die Fotos habe ich mir auch keine neue Ausrüstung gekauft. Minolta Makro und Balgengerät waren noch aus meiner uralt Spiegelreflexausrüstung.

    Den Adapter hab ich mal für 20 Euro gekauft um meine alten Minolta Objeltie auch an meiner Lumix (> 5Jahre) nutzen zu können.

    Jetzt neu war eigentlich nur das Stackingprogramm als kostenlose Testversion.

    Und im Netz gibt es zig Seiten zu Makroaufnahmen....

    lG

    Ulrich

  • Ihr Lieben, ich habe verstanden. Gesamtbilder ganz scharf aufzunehmen.

    Dazu gibt es eben eine spezielle Methode, die Schärfentiefe bei Makroaufnahmen zu erhöhen.mit dem sogenannten Focus-Stacking.

    Mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung machen. Einzelaufnahmen per Software zu einem Bild mit durchgängiger Schärfe

    erzielen. Da gibt es auch eine Version von Fotoshop oder spezielle Software wie Helikon-Focus, Scrreen-Sharing, Fernwartungssoftware.

    Also, ich bin geläutert und möchte nochmal betonen, dass ich Ulrichs Vorgehen schon gut finde, wenn er es so darstellt.

    Die Olympus TG 5 wäre ja die Lösung und Antwort auf Ulrichs Frage an Sabine. Schade, dass morgen schon Heiligabend ist. Das wäre doch

    super auf dem Wunschzettel gewesen. So gibt es wieder Strümpfe, selber bemalte Tassen und Bilder. Hi,hi.

    Auch frohe Weihnacht an Euch

    Gruß Fred

  • Hallo Christine,

    schöne Aufnahme des Polsterkissenmooses (Grimmia pulvinata)! ;)

    Gruß,

    Codo

    PS: Auch die Kamera-Diskussion ist spannend. Ich wusste wohl, dass viele heutige Kameras (und wahrscheinlich auch Handys) mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten machen, und diese zu einem Bild mit z. B. höherer Dynamik zusammensetzen können. Dass das inzwischen auch für Schärfe machbar ist, ist wahnsinn.

  • Schönen guten Abend,

    ich bin beim Rumstöbern über euren Eintrag gestoßen und denke, dass ich mich als Hobbyfotograf einbringen kann.

    Das Focusstacking ist eine mir sehr gut vertraute Methode um insbesondere kleinere Motive von vorne bis hinten scharf fotografieren zu können.

    Die sogenannte Tiefenschärfe entscheidet maßgeblich über den Bereich, den wir mit unseren Augen als scharf wahrnehmen.

    Man kann grundsätzlich als Leitsatz sagen, dass der Bereich der Tiefenschärfe abhängig vom Abstand zum Motiv, der Brennweite und der Blende abhängig ist.

    Je kleiner die Distanz vom Objekt zum Sensor ist, desto kleiner wird die Tiefenschärfe.

    Das Gleiche gilt auch bei hohen Brennweiten und offenen Blenden.

    Also wäre eine kleine Distanz mit einer hohen Brennweite und einer offenen Blende der schlimmste Fall.

    Wir reden dann teilweise (je nach Vergrößerung) von wenigen Millimetern bis hin zu zehntel Mittelmeter.

    Es gibt mittlerweile einige Kameras, die diese Focusstacking Funktion eingebaut haben. Darunter schon seit langer Zeit Panasonic, Olympus und mittlerweile auch Canon.

    Ansonsten geht es auch über Handy-Apps, wobei man dazu vorher noch die Kamera via Bluetooth oder USB Kabel verbinden muss.

    Die Grundfunktion ist dabei immer gleich. Man aktiviert die Funktion in der Kamera, legt die Anzahl der Bilder und der Abstufung für die Verlagerung vom Fokus fest und fokussiert auf den richtigen Punkt. Danach nimmt die Kamera das erste Bild auf, verlagert den Fokus und nimmt dann das zweite Bild auf... und so weiter...

    Entweder man lässt die Kamera bis zum Schluss alle Bilder aufnehmen, oder man beendet die Aufnahme entsprechend manuell eher.

    Manche Kameras können die Bilder intern zu einem Bild verrechnen, was aber nicht empfehlenswert ist. Die Resultate weisen meist Verrechnungsfehler und Artefakte auf.

    Ich selbst benutze dafür Helicon Focus Pro und im Anschluss Photoshop.

    Am Ende hat man dann solche Bilder:

    Wer noch Fragen dazu hat, kann sich natürlich gerne bei mir melden. Ich hoffe, dass ich sie beantworten kann.

    Gruß,

    Jörg

    Kein Licht ist keine Lösung!

    Besucht mich auf 500px!

  • Das zweite Bild ist sehr gelungen finde ich.

    Da ich ausschließlich mit Altglas fotografiere nutze ich kaum Stacking aber es gibt schon hübsche Motive die man so zustande bekommt.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Jörg

    Die Aufnahmen erfolgen auf einem Stativ mit automatischen Serienfotoaufnahme, richtig?

    Bis jetzt habe ich dazu immer eine Spez. Software benötigt und die Serienbilder mit unterschiedlichen Tiefenschärfe wurden so übereinander gelegt.

    Sehr spannend, aber alles kann ich nicht machen.... Mich faszinieren diese Bilder, sie bringen viel mehr Qualität rüber als mit dem Handy.

    Daher erfreue ich mich um ab und zu hochqualitativen Pilzbilder.

    LG Andy

  • Hallo CH-Andy,

    ja genau. Wenn du genug Licht hast, dann geht auch ein Freihand-Stack, aber das wird dann schon sportlich!

    Ich selbst nutze immer für sowas ein Stativ oder einen Bohnensack, wo ich die Kamera drauf ablegen kann.

    Gruß,

    Jörg

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