Parasolpilz einfrieren?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 26.267 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Oktober 2013 um 10:24) ist von katinka.

  • Hallo Katinka,

    Parasolpilze sind frisch am besten. Sie verändern ihre Qualität sehr schnell und sie sind eigentlich nur richtig gut, wenn die Kappe noch nicht komplett geöffnet ist - also noch leicht gewölbte Kappe.

    Sicher wird man den Parasol einfrieren können, aber ob du daran deine Freude haben wirst nach dem Auftauen, weiß ich nicht so recht. Die Qualität eingefrorener Pilze (wie übrigens auch anderer Lebensmittel) hängt von der Dauer der Gefrierlagerung und der Gefriertemperatur ab. Ideal sind ca. - 30°C bis - 40°C. Was deutlich darüber liegt, ist aus meiner Sicht nicht mehr qualitätserhaltend (ist auch fachlich belegt..) Gefriergut, dass bei ca. - 18°C gelagert wird, esse ich grundsätzlich nicht, es sei denn, es wurde nur max. einige Wochen gelagert.

    Probier es doch mal aus, es würde mich auch interessieren, wie der Parasol darauf reagiert. Ich vermute jedoch mal, dass er völlig matschig wird :wink:.

    VG Jürgen

  • Hallo Katinka,

    zu dem Thema einfrieren von Pilzen habe ich schon einige Beiträge gepostet, in den unterschiedlichsten Foren.

    Fakt ist nun einmal, Pilze bestehen zu rund 80 Prozent aus Wasser.
    Wasser hat die Eigenschaft sich bei unserer im Haushalt üblichen Gefriermethode auszudehnen und dabei werden die Zellwände unserer Lebensmittel, in diesem Falle die Pilze, geschädigt.
    Und dieses führt einfach zu Qualitätsverlusten.
    Anders sieht die Sache bei den industriell tiefgefrorenen Pilzen aus, dort wird mit wesentlich höheren Temperaturen und unterschiedlichen Gefrieverfahren gearbeitet.
    Schockgefrostet also, was wesentlich schonender für die Zellwände des Gefriergutes abläuft.

    Leider werden aber von der Lebensmittelindustrie keine TK-Produkte aus Parasolen angeboten...hier beschränkt man sich auf die Marktführer Steinpilze und Pfifferlinge...vereinzelt auch auf die sogenannten Waldpilzmischungen.

    Eine ansatzweise Lösung für Dein Problem gäbe es aber dennoch...

    Ich gehe mal davon aus, auch Du möchtest die einzigartige Zubereitungsmethode des Parasolpilzes ganzjährig nutzen können - Den Hut paniert und gebraten genießen.

    Dazu mache bitte folgendes:
    Du stellst Deine TK-Truhe tags vor der Pilzsuche auf die Höchstleistung, legst dabei gleichzeitig eins, zwei oder auch noch mehr Backbleche mit hinein um auch diese auf die Maximaltemperatur von - 36° Celsius herunter zu kühlen.

    Hast Du nun Parasole gefunden, trenne den Stiel vom Hut (Stiele trocknen und zu Pilzpulver verarbeiten), reinige den Hut, in diesem Falle besser ausgedrückt den Schirm, von grobem Schmutz und überprüfe die Lamellen auf Käfer und sonstiges Tierzeug (da sitzen auch oft kleine Spinnentiere mit drin).

    Nun bitte die Schirme im Kühlschrank für kurze Zeit herunterkühlen.
    In der Zwischenzeit Backpapier zurecht schneiden, die herunter gekühlten Schirme mit ebefalls stark herunter gekühltem Wasser leicht besprühen und auf das mit dem Backpapier ausgelegten Backblech legen.
    Sofort in die immer noch -36° Celsius anzeigende TK legen und mindestens 12 Stunden bei dieser Temperatur tiefgefrieren.

    Durch das aufgesprühte Wasser können sich an der Oberfläche der Parasolschirme schnell Eiskristalle bilden, die eine Schädigung der Zellwände des Pilzgewebes weitgehend verhindern.
    Bei Beeren kann man durch diese physikalische Eigenschaft ebenfalls ein Aufplatzen einschränken, aber leider nicht ganz verhindern...dazu bedürfte es Temperaturen von um die -50° Celsius.

    Hast Du nun diese so behandelten Parasolschirme eingefroren, dann kannst Du sie den Blechen entnehmen und in TK-Beutel verpackt über einige Monate aufbewahren.

    Ob und in wie weit sich der Arbeitsaufwand für Parasolschirme rechnen lässt, das ist dann eine individuelle Entscheidung eines jeden Einzelnen.

    Allerdings, mit zwei lachenden Augen muss ich Dich das nun doch schon mal fragen:
    Warum willst Du überhaupt Parasole einfrieren...mit dem Wissen, jeglicher Stromverbrauch belastet die Umwelt und ist dem Naturschutz nicht gerade anträglich... :D:D:D

    Ja, manches ist halt doch ein wenig verhext,
    so wie ich als der Opa mit den Pilzen.
    Ich grüße Dich.
    Julius

  • Hallo Katinka
    Beim Parasol nimmt man so viele (noch nicht ganz geöffnete) Pilze mit, wie man für eine Mahlzeit benötigt. Dann werden die frisch verarbeitet. Beim Einfrosten werden Pilze nie besser sondern schlechter!
    Parasol hatte ich mal in kleinen Stücken angebraten und dann eingefroren. Zur Weihnachtsente in der Soße waren die ganz gut.

  • Guten Morgen,

    vielen lieben Dak für eure Antworten. So wie Uwe das schrieb, so wollte ich es eigentlich machen. Zuerst panieren, braten, abkühlen lassen und dann portionsweise einfrieren. Eingefrorene Pilze würde ich nie auftauen lassen, deshalb friere ich sie auch immer portionsweise ein.

    LG
    Katinka

  • Hallo Katinka
    Das hast du falsch verstanden. Die wurden unpaniert angebraten und danach eingefrostet für die Soße.
    Panierte froste ich nicht ein!

  • Guten Morgen,

    ich habe es nun ausprobiert und es funktioniert recht gut. Ich habe die Parasole paniert (Mehl, Ei, Paniermehl), dann habe ich sie in Öl gebraten, abkühlen lassen und dann immer zu dritt eingefroren. Nicht übereinander, sondern nebeneinander in den Gefrierbeutel getan. So tiefgefroren habe ich sie nun auch wieder in die heisse Pfanne getan. In die Pfanne habe ich keine Butter, sondern wieder Öl genommen. Es klappte sehr gut. Auftauen sollte man generell eingefrorene Pilze ja nicht, weil es ein Matsch wird.

    Mir ist klar, das es nicht zum Vergleich eines frisch panierten und gebratenenen Parasolpilz nahe kommt, aber zur Not frisst der Teufel Fliegen :D und man hat den ganzen Winter über Pilzschnitzel.

    LG
    katinka