Schwärzende tramete?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.336 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. März 2020 um 19:34) ist von Beorn.

  • hallo zusammen!

    Heute hab ich an einer haselstaude an einem toten, noch stehendem ast folgendes schwammerl gefunden

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    Vom rand her dunkler werdend, konsistenz auffällig leicht zu brechen, geruch unauffällig.

    Kann sicherlich vieles sein und ohne mikro schwierig. Mein tipp ist trotzdem mal der haselporling/schwärzende tramete.

    Bin auf eure ideen gespannt,

    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe

    Haselporlinge (Dichomitus campestris) sehen schon noch mal eein wenig anders aus - auch die Porenform und das Verfärbungsverhalten.

    Das hier ist auf jeden Fall sehr interessant, dürfte eher in richtung Antrodia gehen, vom Aussehen her erinnert mich das zB an Antrodia kuzyana (= Antrodia malicola s.l., Antrodia kuzyana ist die europäische Sippe). Das Wachstum an Hasel und die Porenform wären aber auch dafür ein wenig ungewöhnlich.

    Hier ein paar Bildchen von Antrodia kuzyana (Zimtfarbene Braunfäuletramete):

    Die Fruchtkörper sind nach meinem Verständnis aber eher zäh, wenn auch zerreisbar doch auch etwas elastisch und fest (nicht weich / brüchig) - das schwankt aber mit dem Zustand der Fruchtkörper. Reinlinsen müsste man da aber auf jeden Fall - dein Fund kann auch durchaus was Ausgefalleneres sein.


    LG; Pablo.

  • ahoi pablo,

    wär ja auch wieder zu schön gewesen wenns so leicht wäre...

    Falls du Interesse hättest reinzuschauen würd ich dir das Schwammerl ja schon gern schicken....

    Lg joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe!


    Das nehme ich natürlich gerne. :thumbup:
    Aktuell ein wenig Bearbeitungsstau bei mir, weil viele Gedöns beruflich und privat, dann Kamera verschwunden und Birnchen vom Mikro kaputt... Das macht aber nix. soll nur heißen, daß es ein paar tage dauern kann.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe und alle Anderen, die es interessiert!

    Hätte ich auch makroskopisch drauf kommen können: Dein Fund ist >Cartilosoma rene-hentic<.
    Antrodia kuzyana bildet noch etwas größere (vor allem dickere) Fruchtkörper, die auch deutlich fester und härter sind.
    Cartilosoma rene-hentic wurde erst vor einigen Jahren beschrieben, darum nach wie vor zu wenig beachtet. Die Art ist allerdings zumindest bei mir in der Gegend häufig und eigentlich ganz gut abgrenzbar, wenn einigermaßen ideal ausgeprägt und etwas Erfahrung vorhanden ist, kann man die auch makroskopisch schon sehr treffsicher einschätzen.


    LG; Pablo.

  • Besten Dank wieder einmal Pablo, fein dass du dir die Arbeit immer wieder antust👍🍻!

    Ich hab's jetzt mal bei den "Österreichern" eingestellt, mal schaun was die dazu sagen.

    LG Joe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joe!

    Jou, mach das mal. :thumbup:

    Ich habe keine Ahnung, ob und wenn ja wie viele Nachweise der Art es mittlerweile in Österreich gibt. Also auf jeden Fall sinnvoll, den Fund zu dokumentieren.

    Eine Doku habe ich allerdings nicht gemacht, mikroskopisch ist die Art allerdings auch ziemlich charakteristisch. Vor allem die Hyphen der Lamellentrama sind ja ungewöhnlich, ähnlich eigentlich nur noch wie bei einigen Arten aus Oligoporus s.l. (aber halt wiederum mit anderen Sporen). Und Cartilosoma ramentacea (= Antrodia ramentacea) sieht mikroskopisch noch ähnlich aus, hat also auch eine (fast) monomitische Röhrentrama.


    LG, Pablo.